(1) Der Artikel beschreibt ziemlich genau die derzeitige Lage. Wenn wir jetzt ständig neue Endpunkte neuer Lockdowns verkünden, verlieren wir die Unterstützung der Bevölkerung. Wir brauchen einen langen konsequenten Kraftakt, der die Lage gut kontrolliert. spiegel.de/politik/deutsc…
(2) Damit dieser Lockdown erfolgreich ist darf er nicht auf „Kante genäht“ sein. Der Zielwert 50 ist zu hoch, das hat sich immer wieder gezeigt. Die Gesundheitsämter schaffen die Nachverfolgung realistisch bei Inzidenz von 25. Das sollte das Ziel sein. Es ist erreichbar wenn:
(3) Jetziger Lockdown sollte einfach weiter bestehen bis Zielwert erreicht wird. Falls Kitas und Grundschulen öffnen wird das sicher noch weit in Februar hinein dauern. Aber es lohnt sich. Weil: wenn ein Rückfall nach Lockdown käme könnte es sein, dass UK Mutation B.117 dominiert
(4) Fehlende Unterstützung der Bevölkerung und höherer R-Wert durch Mutation wären eine menschliche, politische und ökonomische Katastrophe. Daher müssen wir jetzt konsequent zusammenhalten und diese Katastrophe abwenden.
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(1) In den nächsten Tagen wird es wieder darum gehen, ob Kinder für Covid ansteckend sind, welche Rolle Schulen spielen. Schnelle Antwort ist: ja, und leider grosse Rolle. Daten sind vielfältig. Beste Analyse ist repräsentative Erhebung aus UK. Sie zeigt: assets.publishing.service.gov.uk/government/upl…
(2) Die Altersgruppe der 12-16 Jährigen hat die höchste Prävalenz von Covid Infektionen. Höher als jede andere Altersgruppe. Nach den Herbstferien stiegen die Werte stark. Bei uns wird es ähnlich sein, fällt aber nicht auf, weil wir Kinder sehr viel seltener testen. Was folgt?
(3) Wenn wir Schulen wieder öffnen wird es unmöglich sein, die Fallzahlen weiter zu senken. Mit grosser Wahrscheinlichkeit hat aus dem gleichen Grund auch der Wellenbrecher Shutdown die Lage nur stabilisiert, aber nicht verbessert. Es bleibt realistischerweise nur Homeschooling
(1) Neue Analyse von @_nickdavies zeigt, wie schnell die neue ansteckendere Variante sich aus dem Süden Englands in den Norden durchsetzt. Es ist sehr alarmierend, dass all dies bei bestehendem Lockdown, fast unbremsbar, abläuft! Das muss bei uns unbedingt vermieden werden. Wie?
(2) Es hilft nur eine Kombi aus Langzeitlockdown und pragmatischer Impfstrategie. Langzeitlockdown könnte so aussehen: Betriebe, Gastro, Gyms, Hotels bleiben zu. Schule setzt Präsenz zunächst weiter aus, maximal Ausnahme für Kita und Grundschule denkbar. Das hält man durch bis:
(3) Die Inzidenz bei 25/100.000/Woche angekommen ist. Selbst wenn es noch weitere 4 Wochen dauert. Der jetzige Zielwert von 50 ist zu hoch um mit die neue Variante abzuwehren. Wenn diese Variante sich erst mal ausgebreitet hat wäre alles noch viel schlimmer. Zur Impfstrategie:
(1) Diese Zusammenfassung beschreibt gut die Lage in UK derzeit, stimme Analyse zu. Was bedeutet das für uns und Entscheidung über Fortsetzung des derzeitigen Lockdown? Zunächst: was ist neu? Die UK Variante B.1.1.7. wird wahrscheinlich bald auch in Deutschland Problem. Wieso?
(2) UK Variante ist ca 50% ansteckender. So verdrängt sie andere Varianten bei hohen Ansteckungsraten schnell. Das würde exponentiell mehr Todesfälle nur wenige Wochen später kosten. Dazu käme: der R-Wert steigt auf bis zu 4,0. Für Herdenimmunität braucht man dann >80% Geimpfte!
(3) Auch Lockdown Massnahmen wirken dann nur 2/3 so stark. Ein gleichzeitiges Offenhalten der Betriebe und der Schulen wäre kaum denkbar, weil das exponentielle Wachstum so nicht gebrochen werden könnte. Dazu käme eine weitere Gefahr: die Mutation B.1.1.7. kann weiter mutieren
(1) Sehr berechtigte wichtige Diskussion. Frage ist: wäre ein sehr konsequenter Schutz Älterer eine Alternative zum Lockdown gewesen? Nein. Aus 3 Gründen: Fallzahlen wären explodiert. Die Intensivkapazität wäre SOFORT kollabiert. Zu viele 50-70 Jährige kommen auf Intensivstation
(2) Mindestens 2%, wahrscheinlich mehr. Bei nur 1 Mio Fälle 20.000 Covid Fälle. 10.000 Tote dieser Altersgruppe allein, das ist kein Pappenstiel. Dazu mindestens 50.000 chronisch Kranke. Auch keine Kleinigkeit, auch für die Wirtschaft. Zum zweiten: Schutz Älterer Ü 70 unmöglich
(3) Schon alleine, weil auch Ü 70 oft Schutz nicht will, wenn man 1,5 Jahre nur in Gruppe Ü 70 unterwegs sein muss. Viele wollen das nicht! Drittens: ffp2 Maske kein Wundermittel. In Gastro, Cafe, bei Einladung mit Freunden, Verwandten wird keine Maske getragen. Richtig ist nur:
(1) Der Gruppe hochrangiger Wissenschaftler stimme ich voll zu: der Neuinzidenzwert sollte einmal gründlich unter 50 gesenkt werden. Zwar ist der Vorschlag, unter 10 zu kommen, sehr ambitioniert. Aber der von mir vorgeschlagene Wert von 25 wirkt ähnlich: spiegel.de/wissenschaft/m…
(2) Bei hohem Wert, zB 100, kombiniert man die Nachteile, das hat @ViolaPriesemann schon früh gezeigt: viele Tote, wenig Freiheit, schlechte Wirtschaft. Bei geringen Werten hat man nur die Vorteile. Dass gerade bei geringen Werten mehr Freiheit geht verstehen viele nicht. Wieso?
(3) Bei Neuinzidenz 25 kann Gesundheitsamt alle Ausbrüche schnell kontrollieren. In Kombination mit Testung nach Reisen kämen wir mit gutem Leben bis Impfung. Weshalb geschieht es nicht: weil die Gegenstrategien, nur die Alten und Risikopatienten zu schützen, immer wieder kommt
(1) Auf diese sehr wichtige methodisch hochwertige Studie wurde ich von @DirkBrockmann von der HU Berlin hingewiesen. Sie füllt wichtige Wissenslücke und hat Bedeutung für unseren derzeitigen Lockdown: wo stecken kommen die vielen Ansteckungen her?medrxiv.org/content/10.110…
(2) Die Methode hier ist einzigartig weil sie Bewegungsdaten einer Bevölkerung (NY, Seattle) vor und während Lockdown fein granuliert in Modell mit Ansteckungen bringt. So genau mE bisher nicht gesehen. Was zeigt sich? Vor Lockdown Veranstaltungen, Gyms bedeutsam. Nach Lockdown:
(3) Wichtigste Ansteckungen in Gastro, Supermärkten, Geschäften. Die Übertragung in Geschäften und Supermärkten wird stark unterschätzt! Gerade vor Lockdown nahm sie stark zu (Hamstern). Genau das ist uns wahrscheinlich in den letzten 10 Tagen passiert. Was heisst das?