(1) Auf diese sehr wichtige methodisch hochwertige Studie wurde ich von @DirkBrockmann von der HU Berlin hingewiesen. Sie füllt wichtige Wissenslücke und hat Bedeutung für unseren derzeitigen Lockdown: wo stecken kommen die vielen Ansteckungen her?medrxiv.org/content/10.110…
(2) Die Methode hier ist einzigartig weil sie Bewegungsdaten einer Bevölkerung (NY, Seattle) vor und während Lockdown fein granuliert in Modell mit Ansteckungen bringt. So genau mE bisher nicht gesehen. Was zeigt sich? Vor Lockdown Veranstaltungen, Gyms bedeutsam. Nach Lockdown:
(3) Wichtigste Ansteckungen in Gastro, Supermärkten, Geschäften. Die Übertragung in Geschäften und Supermärkten wird stark unterschätzt! Gerade vor Lockdown nahm sie stark zu (Hamstern). Genau das ist uns wahrscheinlich in den letzten 10 Tagen passiert. Was heisst das?
(4) Wenn Studie stimmt, was ich glaube, wird Fallzahl bis Neujahr weiter steigen. Einkaufs-Countdown war Fehler, sofortige Schliessung, kalt, wäre viel besser gewesen. Auch für Geschäfte, sie bleiben jetzt lange zu. Wir müssen langen Lockdown nutzen, Einkauf sicherer zu machen
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(1) Sehr berechtigte wichtige Diskussion. Frage ist: wäre ein sehr konsequenter Schutz Älterer eine Alternative zum Lockdown gewesen? Nein. Aus 3 Gründen: Fallzahlen wären explodiert. Die Intensivkapazität wäre SOFORT kollabiert. Zu viele 50-70 Jährige kommen auf Intensivstation
(2) Mindestens 2%, wahrscheinlich mehr. Bei nur 1 Mio Fälle 20.000 Covid Fälle. 10.000 Tote dieser Altersgruppe allein, das ist kein Pappenstiel. Dazu mindestens 50.000 chronisch Kranke. Auch keine Kleinigkeit, auch für die Wirtschaft. Zum zweiten: Schutz Älterer Ü 70 unmöglich
(3) Schon alleine, weil auch Ü 70 oft Schutz nicht will, wenn man 1,5 Jahre nur in Gruppe Ü 70 unterwegs sein muss. Viele wollen das nicht! Drittens: ffp2 Maske kein Wundermittel. In Gastro, Cafe, bei Einladung mit Freunden, Verwandten wird keine Maske getragen. Richtig ist nur:
(1) Der Gruppe hochrangiger Wissenschaftler stimme ich voll zu: der Neuinzidenzwert sollte einmal gründlich unter 50 gesenkt werden. Zwar ist der Vorschlag, unter 10 zu kommen, sehr ambitioniert. Aber der von mir vorgeschlagene Wert von 25 wirkt ähnlich: spiegel.de/wissenschaft/m…
(2) Bei hohem Wert, zB 100, kombiniert man die Nachteile, das hat @ViolaPriesemann schon früh gezeigt: viele Tote, wenig Freiheit, schlechte Wirtschaft. Bei geringen Werten hat man nur die Vorteile. Dass gerade bei geringen Werten mehr Freiheit geht verstehen viele nicht. Wieso?
(3) Bei Neuinzidenz 25 kann Gesundheitsamt alle Ausbrüche schnell kontrollieren. In Kombination mit Testung nach Reisen kämen wir mit gutem Leben bis Impfung. Weshalb geschieht es nicht: weil die Gegenstrategien, nur die Alten und Risikopatienten zu schützen, immer wieder kommt
(1) @BioNTech_Group Impfstoff hat es geschafft, erster zugelassener Covid Impfstoff, auch in den USA. Wirkung ist so stark dass sogar einmalige Impfung diskutiert wird. Spektakulärer Erfolg für Wissenschaft in Deutschland. Was heisst das für 2. Welle? nytimes.com/2020/12/11/hea…
(2) Sowohl in Deutschland wie US werden bis Ende März wahrscheinlich nur @BioNTech_Group und @moderna_tx Impfstoffe grössere Rolle spielen. Wenn schnell und gezielt geimpft wird würde die Zahl der Covid Toten sehr schnell sinken, die Zahl der Neuinfektionen nur langsam.
(3) Damit würde sich am Tragen von Masken, Lüften, Abstand nichts ändern können. Weil realistischerweise bis Ende Juni kaum unter 70 Jährige geimpft werden können. Damit die nächsten Monate gut werden müssen wir die Neuinfektionen im harten Lockdown unter 50 ziehen und halten.
(1) Die in guter Analyse @derspiegel zitierten Studien kenne ich alle. Klar ist, dass Kinder in jeder Altersklasse sich und andere anstecken, wenn es um sie herum genug Infizierte gibt. Wenn sie sich in Schule oder Weg dahin anstecken gilt: spiegel.de/wissenschaft/m…
(2) Da sie meist keine Symptome haben infizieren sie Eltern oder Geschwister, CDC Studie schätzt Risiko auf 50%. In Schule infizieren sie andere. Da Eltern, oft unbemerkt infiziert, dann ihre Eltern oder im Betrieb Menschen infizieren gelten Kinder als „Brückenüberträger“.
(3) Der Einwand, in der Schule sind sie sicherer als zu Hause, überzeugt nicht. Wo sind jetzt noch 32 Menschen auf 42 qm für Stunden (Schulklasse Berlin) und 160 Menschen auf 80 qm (Tram Berlin) erlaubt? Vorgezogene Ferien und Begrenzung der Kontakte der Kinder zu Hause ist nötig
(1) Es stimmt leider, dass wir langsam unsere Vorbildfunktion verlieren. Statt darüber zu klagen, wie können wir besser werden? Was wäre jetzt wichtig?
(2) Klar sagen: 400-500 Tote am Tag plus Tausende Langzeitbehinderte sind zu viel. Die jetzige Strategie wirkt zu schwach. So können wir nicht weitermachen.
(3) Alle Pflegeheime und Risikopatienten werden mit ffp-2 Masken kostenlos versorgt. Dafür muss es eine klar benannte Zuständigkeit geben. Abgabe in Apotheken oder per Post.
(1) Wenn es bei sehr langsamer Abnahme der Fälle bliebe müssten wir wahrscheinlich mit Wiederzunahme nach Neujahr rechnen. In nächsten 8 Wochen würden ca 12.000 Menschen sterben. Dazu mindestens 100.000 Langzeitverläufe. Lockerungen blieben unmöglich. Was wären Alternativen?
(2) Alternative 1: Ältere besser schützen und für jüngere mehr lockern. Das wäre falsch, weil es kaum geht und wenn es ginge mehr Jüngere sterben würden, dazu extrem viele Fälle #LongCovid mit bleibenden Schäden. Alternative 2 ist besser: wir drücken mit Disziplin die Fälle stark
(3) Das kombiniert die Vorteile: wenige Fälle und Tote, und durch bessere Arbeit Gesundheitsamt können Cluster schnell bekämpft werden. Wir könnten dann auch mehr lockern. Ist die Fallzahl einmal unten kann man freier leben ohne sich und andere zu gefährden. Machen wir das?