Fand als Kind irgendwie immer komisch, dass die bei Mitternachtsparties Ölsardinen essen wollten.
Es wird bei Blyton soviel über Dosenessen geschrieben, dass ich immer dachte, dass die Limonadendosen auch Dosen wären, die man mit dem Dosenöffner aufmachen müsse.
Hat Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass das Getränkedosen waren.
Eine komische Welt, in der man nachts große Mengen Weißblechdosen umherträgt, mit dem Dosenöffner öffnet und sich mit Sardinen und Limo vollstopft.
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Eine Sammlung erfolgreicher Männer, die Frauen ermordet oder schwer verletzt haben und dennoch ihre Karriere fortsetzen konnten. #CancelCulture
Der französische Marxist und Philosoph Louis Althusser erwürgte 1980 seine Frau, die Soziologin und Widerstandskämpferin Hélène Rytmann-Légotien.
Das Ermittlungsverfahren gegen ihn wurde eingestellt und er wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Er konnte in den Jahren nach dem Mord noch erfolgreich zahlreiche Schriften veröffentlichen, unter anderem seine Autobiographie.
Ja, lasst mal über nen Kindergeburtstag mit 30 Gästen streiten und nicht darüber, dass Großraumbüros immer noch komplett geöffnet sind.
Ein Kindergeburtstag mit 30 Leuten ist unsolidarisch, keine Frage, aber politisches Denken mit Zorn über Anekdoten zu ersetzen, bringt nicht soviel.
Und dann haben die 30 Kindergeburtstagsgäste die Pandemie vorangetrieben, sagt XY wütend, und fährt an der Großschlachterei vorbei, in der unzählige Menschen im Akkord schuften.
Das Knausgaard-Debüt "Aus der Welt" ist ein schwieriges Buch, das in Skandinavien zu großen Debatten und dem Vorwurf "literarischer Pädophilie" führte. Jetzt ist es bei Luchterhand erschienen. Ich bin gespannt, wie der Roman 20 (!) Jahre später in Deutschland aufgenommen wird.
Die sehr guten Essays von Ebba Witt-Brattström warten noch auf eine Übersetzung. Aber es ist natürlich auch leichter das männliche Genie zu verkaufen als seine Dekonstruktion.
Anhand des Buches wurden in Skandinavien bereits vor einigen Jahren scharfe Kunstautonomiedebatten geführt. Ich bin gespannt, ob Deutschland auch ein "Land der Zyklopen" ist oder ob das Buch hier im gesamten Knausgaard-Hype abgefeiert wird.
Ich halte es für ein wirkliches Problem, dass diskursive Praktiken auf Twitter nicht oder nur kaum dokumentiert und analytisch betrachtet werden. Memes wie "Ich komme von..." im Kontext der Handke-Debatte verschwinden einfach, man kann sie auch nur schwierig suchen (Bilder!).
An diesem Beispiel lässt sich viel zeigen: Wie entindividualisiertes Schreiben im Kontext von twitter funktioniert, wie Memes subversiv wirken können, die Funktion von Humor in der Hinterfragung von Kanones, Memes als Kanonisierungspraktiken etc.
Das bedeutet es bedarf teilnehmender Beobachter*innen, die sich bewusst entscheiden bestimmte Themen zu dokumentieren und analytisch zu begleiten. Das gibt es aber kaum.