Man muss auch gar nicht in die Bibliothek gehen, sondern kann sie sich qua Duftkerze nach Hause holen.
Oder lieber den Geruch von alten Büchern?
Je nach Stimmung kann eure Wohnung nach alten oder nach neuen Büchern riechen.
Es gibt jetzt übrigens auch ein Buch, dass nach Kaugummi riecht. Woraufhin Electric Literature die Frage stellte, wonach Klassiker der Literatur riechen sollten: electricliterature.com/what-should-cl…
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Das Knausgaard-Debüt "Aus der Welt" ist ein schwieriges Buch, das in Skandinavien zu großen Debatten und dem Vorwurf "literarischer Pädophilie" führte. Jetzt ist es bei Luchterhand erschienen. Ich bin gespannt, wie der Roman 20 (!) Jahre später in Deutschland aufgenommen wird.
Die sehr guten Essays von Ebba Witt-Brattström warten noch auf eine Übersetzung. Aber es ist natürlich auch leichter das männliche Genie zu verkaufen als seine Dekonstruktion.
Anhand des Buches wurden in Skandinavien bereits vor einigen Jahren scharfe Kunstautonomiedebatten geführt. Ich bin gespannt, ob Deutschland auch ein "Land der Zyklopen" ist oder ob das Buch hier im gesamten Knausgaard-Hype abgefeiert wird.
Ich halte es für ein wirkliches Problem, dass diskursive Praktiken auf Twitter nicht oder nur kaum dokumentiert und analytisch betrachtet werden. Memes wie "Ich komme von..." im Kontext der Handke-Debatte verschwinden einfach, man kann sie auch nur schwierig suchen (Bilder!).
An diesem Beispiel lässt sich viel zeigen: Wie entindividualisiertes Schreiben im Kontext von twitter funktioniert, wie Memes subversiv wirken können, die Funktion von Humor in der Hinterfragung von Kanones, Memes als Kanonisierungspraktiken etc.
Das bedeutet es bedarf teilnehmender Beobachter*innen, die sich bewusst entscheiden bestimmte Themen zu dokumentieren und analytisch zu begleiten. Das gibt es aber kaum.
Der Begriff "Narrativ" ist zwar in aller Munde ist, aber es gelingt den Kultur-/Literaturwissenschaften nur bedingt die zentralen Inhalte des "Narrative Turn" zu kommunizieren. Gerade bei Anlässen wie der Causa Rotelius wäre das jedoch hilfreich. #RelevanteLiteraturwissenschaft
Spätestens seit dem Narrative Turn ist es ein Allgemeinplatz, dass das Erzählen nicht nur etwas ist, was in ästhetischen Texten stattfindet, sondern ein grundlegender Modus menschlichen Weltzugangs.
Ob wir es Homo Narrans (Walter Fisher) oder storytelling-animal (Alasdair Macintyre) nennen; Hayden White oder Albrecht Koschorke heranziehen, die Wichtigkeit des Erzählens ist mannigfaltig kulturtheoretisch bearbeitet worden.
Ich habe heute mit Studierenden einen recht anspruchsvollen Text mit hohem Abstraktionsniveau besprochen, d. h. viel Terminologie, viel Voraussetzung bekannter Konzepte der Ideengeschichte usw.. Wir sprachen dann darüber, wie man mit solchen Texten als Anfänger*in umgehen kann.
In einer idealen Situation würde man natürlich alles nachschlagen. Was passiert jedoch, wenn man beim nachschlagen auf eine terminologische Irrfahrt gerät und am Ende das Gefühl hat überhaupt nichts mehr zu verstehen?
Gerade bei Begriffen, die komplexe Themenfelder anschneiden (in unserem Textbeispiel beispielsweise Metaphysik, Ontologie und Idealismus) kann man sich natürlich beim Nachschlagen unglaublich verzetteln.