Eins mit dem Anderen verwechseln, tauschen... Die Forderung ist nicht falsch, aber auch nicht richtig. Das eine ist, dem Bullen den Kopf zurecht zu rücken und die A 49 zu beenden. Aber das andere ist nicht das Ökosystem oder die Ware Automobil-Verkehr? In diesem Wald
vor lauter Bäumen. Mit fiel auf, dass meine Biobilanz nicht meine ist. Sie muss in einer gesamtgesellschaftlichen Rechnung aufgehen. Wir sind so sparsam und drücken immer die Zahnpasta in allerkleinsten Mengen bis zum Letzten aus der Tube, bis das Plastik brüchig wird. Und wenn
es brüchig geworden ist, schneiden wir auf und holen den Rest raus auch auf die Gefahr von Mikroplastik hin. Ich dusche immer sehr lang. Nur so werde ich morgens warm. Mein Weg zur Arbeit, ich habe kein Auto, beträgt 87 Minuten. Wenn abends dann die LKW illegal durch den
Ort donnern, rappelt der Monitor in der Ecke. Ich rauche nicht. Aber Lakritz muss sein. Gestern kam die Gemeinde mit einem Brief, darin steht was von einer Güterschienenstrecke. Ich bin dafür. Geht es meinem Kapitalisten gut, der mir jeden Tag Arbeit gibt, und ich habe Arbeit,
geht es mir nicht ubbedingt besser Und ich weiß, ich verkaufe meine Arbeitskraft und gebe die Arbeit. Aber, ich verdiene Geld. Im Umkehrschluss bedeutet das für meinen Horizont: Mehr Asphalt heißt vielleicht weniger prekär zu arbeiten. Am Gate zieht es immer, darum trage ich
immer den Schal aus Polyamid. Einmal hatten wir genau diesen Schal in Kartons auf der Palette. Warum steht auf dem Plakat nichts davon? Warum steht da nicht etwas vom Warenverkehr? Warum fetischisiert man den Wald oder macht auf konkretistisch und stellt kein kritisches
Gesamtkonzept wenigstens zur Disposition? Dieses Konzept müsste etwas sagen zur Produktion und zur Distribution. Etwas zur Lohnarbeit und zur Ökologiefrage. Ohne die Beantwortung der sozialen Frage wird es weiter Asphalt geben und weniger Wald oder einen Wald für Privilegierte
Waldeigentümer, Jäger und Kunden in Holiday Resorts.
Tina Enkowski

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with WORKSHOP

WORKSHOP Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @zineworkshop

1 Feb
Ökozid ist ein problematischer Begriff. Seine Prämisse wird indessen wenig besprochen. Diese ist, ein System Umwelt, die Ökologie (i.E. die Lehre des Ökologischen), die Biowelt zum Subjekt zu nehmen. Eine Konnotation mit dem Genozid, dem Mord generell ist gewollt. Die Image
Subjektivierung, die hierbei angelegt ist, folgt der Relativierung des Konzepts Objekt:Subjekt, das eine kategorische Unterschiedenheit von Mensch und Umwelt oder humanen Praktiken und biosphärischer vollzieht. Diese Unterscheidung ist mit einer Ineinssetzung dessen, was zuvor
noch als Vernetzung von Mensch und Natur modelliert wurde, hinfällig. Unterstellt wird bei diesem Mord eine Art Vorsatz. Natura naturans und natura naturata - wer verwechselt diese beiden nicht?
Read 10 tweets
31 Jan
Die #GEMA zu bekämpfen mit alternativen offenen Lizenzen ist einfach ; ) , sie zu nutzen und etwas "abzusaugen" (vgl. Johannes Kreidler mit seinen, bei der GEMA eingereichten 70.200 Samples legte symbolisch den bürokratischen Apparat höchstens für die Presse lahm) wäre, in einen
Charity-Akt umgemünzt, zumindest eine Geste. Von Martin Speicher, Kompomist, Saxophonist und Improvisateur in Kassel kursiert dieses hier:

Martin Speicher
Brüder-Grimm-Str. 136
34134 Kassel

Email: martinspeicher (at) t-online . de

Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde!
Ich trete an Euch heran mit einer Bitte.

Ich plane ein längeres Stück für meine Radiosendung "FANGSCHALLTUNG" im Freien Radio Kassel
und bitte Euch, euren Möglichkeiten entsprechend, dabei mitzuwirken.

Der Arbeitstitel lautet: "GrenzenLOS".
Read 19 tweets
31 Jan
Vor zwei drei Jahren wurde die These existierender Paralellnetze im akademischen Kennerfeld abgelehnt. Das Internet sei das _Inter_ der datenbasierten Informationsnetzwerke und per definitionem könnten keine Parallelen vorhanden sein, da es in sich bereits multipel sei. Image
Zeynep Tufekci u.a. sehen die Öffentlichkeit ihrer Grundlagen beraubt durch die Hybridisierung und Fragmentierung der Wahrheitsmomente jeglicher Aussagen online. Wer hätte gedacht, außer Autorinnen u.a. wie Nicola Döring schon in den späten 1990ern, dass Information - "the
true source of wealth" (Robert Anton Wilson) - wie Gummibärchen funktionieren könnte? Dazu getrieben, immer die Ware zu liefern, die ihren Tauschwert auch realisieren kann, wird Marketing zur Basis von Wirtschaft erklärt. Aber Markt und Ware seien nicht mehr das Image
Read 11 tweets
31 Jan
Lebensgefühl Homeoffice
Die Farbtrends im neuen Jahr sorgen für Geborgenheit und machen Hoffnung
Die Leute binden sich nicht an allzu viel Experimentelles
Denn nun besteht der Job darin, wieder einen Job zu finden
Je früher ich plane und buche, desto länger kann man sich
darauf freuen und desto länger trägt einen dieses gute Gefühl durch den Alltag
Plötzlich sitzen alle in einem Boot
(unbedingt den Lautstärkeregler am Rechner aufdrehen, um nicht die häusliche, sondern die virtuelle Stille zu hören)
(Alle Samples örtliche Tageszeitung, 30. Januar 2021, umgeschrieben)
Read 4 tweets
29 Jan
@WIRED argues on behalf of its own 'class', the class of the creative.* What those masses at university learn now is standard in any of Amazon's fulfillment centers. Since time is money in capitalism learning got to be faster, selection got to be stricter, performing got to be
optimized. Wired texts: But the "more creative answers take time and money", so "complex work" is needed and therefore "we'd need to put more money into the big public institutions". To get more out of it. We're not "cheating ourselves", it is the cognitive wage workers on
the shoulders of bullshit work(ers), bringing the pizzas, washing the cars, cleaning the desktops at the offices. The working poor is substructure as the graduates only think they're not to be proctored. But this is not surveillance capitalism, it is plain and simple capitalism
Read 6 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Too expensive? Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal Become our Patreon

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!