Die neuen Zahlen zum Anteil der Mutationen in Deutschland sind besorgniserregend. Ein Anstieg der britischen Variante von 5,8 % in KW 4 auf 22 % in KW 6 entspricht ziemlich genau einer Verdopplung pro Woche. Das ist schneller als bisher angenommen.
Wenn man das anhand der wöchentlichen Neuinfektionen auf absolute Zahlen umrechnet, ergibt sich ein Anstieg der Mutations-Infektionen von rund 4700 in KW 4 auf rund 11.100 in KW 6, also ein Anstieg um Faktor 2,4 innnerhalb von 2 Wochen.
Diese Rechnung ist nur ein grober Überschlag, weil die ausgewerteten Proben nicht unbedingt repräsentativ für ganz Deutschland sind. Aber sie gibt eine Vorstellung davon, dass die Mutation nicht nur relativ zunimmt, sondern leider auch absolut, und zwar deutlich.
Schauen Sie doch vielleicht den ganzen Thread an. Den Anteil hat sich innerhalb von einer Woche verdoppelt, die absolute Zahl in knapp 2 Wochen.
Inzwischen ist der RKI-Bericht, aus dem der Anteil der Mutationen stammt, auch online zu finden: [4/x] rki.de/DE/Content/Inf…
Wirklich interessant ist im RKI-Bericht die regionale Verteilung der britischen Mutation. Es zeigt sich, dass der Grenzverkehr aus Tschechien wohl zu spät beschränkt worden ist...: [5/x]
Widersprüchliche Angaben finden sich zur Verbreitung der südafrikanischen Variante (B1.351): In den PCR-Screenings wurde sie nur in 0,36 % der Proben gefunden. In einer Gesamterfassung, die PCR und Sequenzierungen umfasst, waren es dagegen 1,3 % [6/x]
In der zweiten Tabelle kann es laut RKI einen Bias aufgrund vorheriger Selektion geben. Dazu passt aber nicht wirklich, dass die Zahlen bei der britischen Variante (B.1.1.7) in beiden Tabellen fast gleich sind. Verwirrend. [7/x]
Die #Corona-Zahlen zeigen auch heute kein wirklich klares Bild.
Bei den gemeldeten Neuinfektionen lässt ein Tageswert von 7556 den 7-Tage-Mittelwert auf 7200 sinken; das sind 1,0 % weniger als gestern und 19,0 % weniger als vor einer Woche. Aber... [1/x]
Aber letzten Mittwoch wurden 600 Fälle nachgemeldet. Wenn man diesen Sondereffekt rausrechnet, würde aus dem (ohnehin ziemlich kleinen) Rückgang des Mittelwerts der Neuinfektionen ein leichter Anstieg. Allerdings ... [2/x]
Allerdings ist auch bei diesem Anstieg nicht ganz klar, inwieweit er das reale Geschehen zeigt. Denn Anfang letzter Woche herrschte Extremwetter, so dass weniger getestet und evtl. später gemeldet wurde. Wirkliche Klarheit über den Trend wird es erst nächste Woche geben. [3/x]
Bei den gemeldeten Neuinfektionen lässt ein Tageswert von 3856 den 7-Tage-Mittelwert im Vergleich zum Vortag erstmals seit 5 Wochen ansteigen, und zwar um 0,9 % auf 7274. Im Wochenvergleich liegt er damit um 20,2 % niedriger. [1/x]
Der schlechte Wert liegt zum Teil daran, dass heute vor einer Woche 600 Fälle zu wenig aus NRW gemeldet und am nächsten Tag nachgemeldet wurden. Dadurch wirkt der heutige Wert im Vergleich höher. [2/x]
Doch auch wenn man diesen Fehler intern korrigiert, sehen die Zahlen nicht gut aus: Dann gäbe es, wie schon gestern, heute im Vergleich zum Vortag nur einen minimalen Rückgang des 7-Tage-Mittels um 0,2 %. [3/x]
Für die höchste Prioritätsgruppe gibt es schon im März genug Impfstoff, für die 2. Gruppe Ende April, für die 3. im Juni. Danach können alle anderen drankommen: Was ich für die taz letzte Woche überschlagen hatte, wurde durch Berechnungen des @BMG_Bund zur MPK bestätigt: [1/2]
Grundlage sind dabei die 4 Gruppen der Impfverordnung, nicht die 6 Gruppen der Stiko-Empfehlung. Und die Rechnung stimmt natürlich nur, wenn die Lieferzusagen eingehalten werden. [2/2]
Wenn die Lieferungen nicht gleichmäßig erfolgen, so dern im Laufe des 2. Quartals zunehmen, sind die Daten nochmal geringfügig anders. (Genaue Liefertermine fürs 2. Quartal scheint es noch nicht zu geben.) [3/3]
Der Rückgang der #Corona-Zahlen in Deutschland setzt sich mit unvermindertem Tempo fort.
Bei den gemeldeten Neuinfektionen lässt der Tageswert von 8354 den 7-Tage-Mittelwert auf 7579 fallen. Das sind 3,9 % weniger als gestern und 24,5 % weniger als vor einer Woche. [1/3]
Bei den neu gemeldeten #Corona-Toten lässt der Tageswert von 551 den 7-Tage-Mittelwert auf 494 Tote pro Tag sinken. Das sind 3,8 % weniger als gestern und 27,1 % weniger als vor einer Woche. [2/3]
Der Mittelwert der Toten liegt damit erstmals seit Mitte Dezember wieder unter 500 und 45 % unter dem Höchstwert von Mitte Januar. Aber wie die langfristige Kurve zeigt, liegt er immer noch mehr als doppelt so hoch wie zum Höhepunkt der ersten Welle im April. [3/3]
Die erfreuliche Entwicklung bei den #Corona-Zahlen setzt sich fort, der Rückgang beschleunigt sich weiter.
Bei den gemeldeten Neuinfektionen lässt ein Tageswert von 9860 den 7-Tage-Mittelwert auf 7883 sinken - 5,2 % weniger als gestern und 23,4 % weniger als vor 1 Woche. [1/x]
Zum Vergleich: Heute vor einer Woche betrug der Rückgang im Wochenvergleich nur 16,7 %. Er hat sich also deutlich beschleunigt. Zum Teil könnte das allerdings darauf zurückgehen, dass aufgrund des Wettersin den letzten Tagen weniger Menschen zum Test gegangen sind. [2/x]
Bei den neu gemeldeten #Corona-Toten beschleunigt sich der Rückgang ebenfalls weiter: Ein Tageswert von 556 lässt den 7-Tage-Mittelwert auf 513 Tote pro Tag sinken. Das sind 7,7 % weniger als gestern und 25,8 % weniger als vor einer Woche. [3/x]
Es ist ermutigend, dass die Infektionszahlen auch in England stark sinken, obwohl dort die ansteckendere #Corona-Mutation vorherrscht. Was man dabei aber bedenken muss: Der britische Lockdown ist deutlich härter als der deutsche. [1/3]
Wenn in Deutschland jetzt zu schnell gelockert wird, kann es also passieren, dass anschließend wieder verschärft werden muss, und zwar über das derzeitige Maß hinaus. Hier zum Vergleich die derzeitigen britischen Regeln: bbc.com/news/explainer… [2/3]
Sicher ist aber auch das nicht. Denn welche der zusätzlichen Maßnahmen ausschlaggebend dafür sind, dass die Zahlen trotz dominierender Mutation sinken, ist nicht klar. Keine einfache Voraussetzung für möglicherweise folgenreiche Entscheidungen. [3/3]