Ich arbeite 12Jahre in der #Sexindustrie und seit 8Jahren als Aktivistin für die Rechte von #Sexarbeitenden. Ich fühlte mich nie gedemütigt & ausgebeutet, wie jetzt von der Journalistin Nathalie Suthor, die mich für einen Beitrag über #Prostitution für @3Sat angefragt hat. THREAD
Der Beitrag lief gestern bei #Scobel unter der Rubrik Wissenschaftsdoku, was blanker Hohn ist, weil sie eine Aneinanderreihung von Falschaussagen und Behauptungen der #Antiprostitutionslobby ist. Nathalie hat sich verhalten, wie es mir gegenüber kein #Freier jemals gewagt hat:
sie hat mich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angelockt, meine persönlichen körperlichen, geistigen und psychischen Resourcen ausgebeutet, sie ist respektlos mit meiner Lebenszeit umgegangen und hat mich sowie meine Kolleg:innen dann (öffentlich) gedemütigt und denunziert.
Gefragt wurde ich wegen meiner feministischen Perspektive auf #Sexarbeit.Ich habe 3Stunden vor laufender Kamera Content geliefert über: sexuelle Selbstbestimmung, #Empowerment von #Frauen, nein, allen Geschlechtern im Hinblick auf bezahlte und nicht bezahlte sexuelle Situationen,
Was #Konsens bedeutet und wie mir Sexarbeit dabei geholfen hat, dies zu lernen. Ich konnte von weiblicher Klientel berichten und davon, warum Sexarbeit für Klient:innen jeden Geschlechtes bereichernd sein kann.
Ich sprach davon, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem Stigma von #Huren und allen #Frauen, die sich nicht gemäß den bürgerlichen Normen von Weiblichkeit verhalten.Zudem habe ich dazu Stellung bezogen, warum das „Nordische Modell“ Menschen in der Sexarbeit gefährdet:
dass ein #Sexkaufverbot existentiell, weil finanziell und körperlich bedroht, und dass wirkliche #Unterstützung für Sexarbeitende darin besteht, ihre #Rechte und Anerkennung zu stärken. Sowie natürlich: effektiver Kampf gegen #Menschenhandel statt gegen einvernehmlichen Sex,
eine #Sozialpolitik, die dafür sorgt, dass niemand Jobs machen muss, die menschenverachtend sind (in jeder Branche), der Stop von #Abschiebungen und Opferschutzprogramme. Peer-to-peer Projekte in den Bordellen und auf dem Strich, Aufklärungsarbeit,freiwillige Gesundheitsvorsorge,
akzeptierende Beratung, soziale Arbeit.Keine der zahlreichen Studien zum Thema werden erwähnt sowie die NGO´s die sich gegen as Nordische Modell aussprechen, wie @Aidshilfe_de,@amnesty, @hrw_de , @juristinnenbund, der KOK (Koordinierungskreis der Ber.Stellen #Menschenhandel)uvm.
Kein Wort über mein heutiges Selbstverständnis als Sexarbeitende, und was #Solidarität von Sexarbeitenden untereinander bedeutet.
In der 45 min Doku, die sich schaut wie eine Werbesendung aus dem puritanischen #Schweden, kommen 1,5 min @Johanna_Weber_ und ich zu Wort. Wozu?
Um uns als Statist:innen zu degradieren, deren "Freiheit" nicht gegen das "Elend der 100.000" aufwiegt?
Hätte sie uns einfach weggelassen, so dass sie nicht behaupten könnte, sie habe ja „mit uns gesprochen“. Pfui. Haben Journalist:innen keinen #Ehrenkodex?
Was ich daraus lerne? Derzeit:
Fuck you.
Ich habe mich in meinen 12 Jahren als Sexarbeitende nie so benutzt gefühlt.
🖕
Ach ja: Schreibt doch gern eifrig Eure Meinung an @3sat
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Die Journalistin versprach einen ausgewogenen Beitrag und interessierte sich scheinbar für einen #Feminismus, der #sexpositiv ist und die Frage, warum das #Hurenstigma alle #Frauen trifft, die sexuell aktiv sind und sich nicht der bürgerlichen Normen fur Weiblichkeit verhalten.
Ich konnte dazu viel sagen. Die Tatsache, dass wir nicht einmal in der Ankündigung erwähnt werden, spricht von #Respektlosigkeit gegenüber #Huren, die selbst sprechen und sich nicht als Opfer begreifen. Es darf uns nicht geben; Wir sollen unsichtbar bleiben. #Stigma