@mamjahid@piperverlag 1/ Ich kann vieles von dem nachvollziehen, was sie über die Erinnerungskultur schreiben. Vieles davon ist sicher klassisches #virtuesignalling, das sie überall finden, aktuell vor allem entlang anderer *ismen.
@mamjahid@piperverlag 2/Aber es ist auch Identitätskonstruktion. Navid Kermani ( faz.net/aktuell/feuill…) hat, offenbar anders als Sie, verstanden, dass es, von links- bis rechtsextrem keine *deutsche* Identität ohne Auschwitz geben kann. Und damit auch keine migrantisch-*deutsche*:
@mamjahid@piperverlag 3/ "Wenn [die migrantisch-Deutschen] Auschwitz besuchen, werden sie ebenfalls das Wort „deutsch“ auf der Brust tragen. Spätestens unterm Tor werden sie Auschwitz als eigene Geschichte sehen."
@mamjahid@piperverlag 4/ Anders: sehen *müssen*.Sich dazu vehalten *müssen*. Das ist vermutlich der eigentliche Einbürgerungstest. Daher empfinde Ihren Artikel gleichzeitig als unehrlich und anmaßend, denn Sie erheben einerseits den Anspruch,
@mamjahid@piperverlag 5/ an dieser Stelle gleichberechtigt im Wir mitreden zu dürfen - "Irgendetwas stimmt wirklich nicht mit der Art und Weise, wie wir in Deutschland erinnern und mahnen." - und markieren andererseits ständig Ihre eigene Differenz - "weiße deutsche" und "Mein Opa war kein Nazi".
@zeitonline_kul@NRPollatschek 1/ Herzlichen Dank für den Vermittlungsversuch! Aber da haben Sie leider knapp am Problem der "Universalisten" vorbei geschrieben. Es geht den "Universalisten" nicht um den Inhalt der Herzen von Menschen und auch faktische Diskriminierung
@zeitonline_kul@NRPollatschek 2/ entlang einer Reihe von Kategorien wird wohl niemand bestreiten. Aber nicht jeder Unterschied ist eine Diskriminierung. Die Formel des Bundesverfassungsgerichts ist dafür: Diskriminierung ist wenn Gleiches ungleich und Ungleiches gleich behandelt wird. Eigentlich clever.
@zeitonline_kul@NRPollatschek 3/ Die politische Frage nach der relevanten Betrachtungsebene löst das natürlich nicht (als Beispiel: was ist das für die Gleichheitsbetrachtung relevante Kriterium der Ehe, wenn man das Kriterium der spezifischen Verbindung von Mann und Frau nicht mehr heranzieht?