Wie stressfrei die gesamte Presselandschaft über eine "Maskenaffäre" grübelt, als ginge es hier um Karneval und Kinderschminken.
Bundestagsabgeordnete haben sich von ausländischen Staatsorganen schmieren lassen - und sich inmitten einer Pandemie am Elend der Menschen bereichert.
Warum fällt es allen nur so schwer mit "Korruption" und "Bestechung" aufzumachen und das in einen Zusammenhang mit den Myriaden Parteispendenskandalen zu setzen? Mit dem Lobbyismus, den besonders die CDU und die CSU zum Markenkern ihrer Parteiarbeit erhoben haben?
Wie die Medien immer wieder versagen, wenn es darum geht die Fallhöhe politischer Geschehnisse vernünftig zu bestimmen.
Aber natürlich nur, wenn es die Mehrheitsgesellschaft betrifft. Bei Nafri, Clankriminalität und Ehrenmord kann die Titelgeschichte nie reißerisch genug sein.
Über Jahre (!) hinweg diskutieren wir über das Ende der Meinungsfreiheit durch die Cancel Culture. In allen (!) Zeitungen, Magazinen, Fernsehformaten.
Aber wenn die parlamentarische Demokratie durch die grassierende Korruption am Abgrund steht, interessiert kaum jemanden.
Das ist ein Wahnsinn. Ein absoluter Wahnsinn. Der Finanzminister, der CumEx-Skandal und Wirecard nicht aufklärt, die BaFin, die selbst tief verstrickt ist. Unionsabgeordnete auf allen (!) Ebenen, die bei politischen immer ihre Lobbykarriere im Hinterkopf behalten.
Günter Oettinger, der sich als einer der ehemals mächtigsten Männer Europas 13 (!) neue Jobs hat genehmigen lassen.
Darunter bei einer Tunnelbaufirma, die bei Stuttgart 21 engagiert ist - was Oettinger wiederum als Ministerpräsident vorangetrieben hat.
Und Oettinger ist EINER von hunderten bzw. tausenden Fällen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, die wir geduldet haben. Das kann doch nicht die Grundlage unserer demokratischen Kultur sein? Dass wir mit der Korruption einfach leben müssen. Weil einfach ALLE korrupt sind.
Naja, natürlich nicht alle. Aber wer denn eigentlich nicht? Das weiß nicht einmal die CDU selbst. Die jetzt flehentlich einen Brief aufgesetzt hat, um die Korruption in ihrer Fraktion zu beziffern. Aber natürlich erst auf Druck der Öffentlichkeit.
Es ist wie so oft. Ohne Druck von außen ändert sich gar nichts. Es liegt also an uns - an uns allen - diesen Druck weiter aufrecht zu erhalten.
Sonst ändert sich gar nichts. Überhaupt gar nichts.
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Wie schön waren doch die Zeiten als Du noch lustige gut gelaunte Tokens einladen konntest, die Dir einfach bestätigt haben, was Du ohnehin hören wolltest.
Der CDU ist Finanzkriminalität natürlich nur dann wichtig, wenn sie von Deutschen ohne Ariernachweis begangen wird.
Eine andere Sache: Warum, liebe @CDU, habt Ihr eigentlich diesen Tweet gelöscht, in dem Ihr den Straftatbestand „Geldwäsche“ mit Migranten illustriert habt?
„Straftaten dürfen sich nicht lohnen. (...) Wir setzen auf das Prinzip ‚Follow the money‘ und wollen organisierte Kriminalität und kriminelle Clans genau da treffen, wo es ihnen weh tut, nämlich beim Geld.“
„Es ist kein Verbrechen, wenn man als weiße Frau nicht lesbisch ist.“
Diese und ähnliche Weisheiten von Gesine Schwan, als Reaktion auf die Schilderungen homofeindlicher Attacken auf einen schwulen Schauspieler, haben Sie in ihrem Bericht passenderweise unterschlagen.
Und was die Erwähnung des „Cry Bullying“ angeht, erinnert das bezeichnenderweise an Donald Trump, der versuchte Kritik und Ermittlungen gegen ihn als „Presidential Harrasment“ umzudeuten.
Auf Deutsch würde man sagen: Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten.
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„Die Konzerne sind sich des Problems bewusst, sprechen aber lieber von Kinderarbeit statt von Kindersklaven.“
Kinder. Es sind verdammt noch mal Kinder, die hier versklavt werden und von deren Arbeit ein globaler Konzern profitiert.
Mir ist schlecht.
„Menschenrechtler Collingsworth: „Ich versuche seit 20 Jahren Nestlé dazu zu bringen, keine Kindersklaven mehr einzusetzen. Die Versklavung afrikanischer Kinder im Jahr 2021 zuzulassen, um Kakao für multinationale Unternehmen zu ernten, ist empörend und muss aufhören.““
"Sie manipulierten Einsatzberichte, machten Falschaussagen, hielten den gewaltsamen Übergriff auf einen Deutsch-Kosovaren durch einen Beamten unter der Decke"
Ein sehr wichtiger Bericht, um das gesamte Ausmaß der Probleme in der Polizei zu verstehen.
Ein Polizist, der in die rassistischen WhatsApp-Chatgruppen verwickelt ist, prügelt bei einem Einsatz einen Deutsch-Kosovaren nieder. Wohl aus rassistischen Gründen. Im Anschluss daran fälschen sie den Polizeibericht und schüchtern eine andere Kollegin ein.
Die Führungskräfte decken den rassistischen Übergriff und die Vertuschung. Eine Kollegin, die auspacken will, wird eingeschüchtert und deren Aussagen werden von ihren Dienstgruppenleitern nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.