"Sie manipulierten Einsatzberichte, machten Falschaussagen, hielten den gewaltsamen Übergriff auf einen Deutsch-Kosovaren durch einen Beamten unter der Decke"

Ein sehr wichtiger Bericht, um das gesamte Ausmaß der Probleme in der Polizei zu verstehen.

focus.de/politik/deutsc…
Ein Polizist, der in die rassistischen WhatsApp-Chatgruppen verwickelt ist, prügelt bei einem Einsatz einen Deutsch-Kosovaren nieder. Wohl aus rassistischen Gründen. Im Anschluss daran fälschen sie den Polizeibericht und schüchtern eine andere Kollegin ein.
Die Führungskräfte decken den rassistischen Übergriff und die Vertuschung. Eine Kollegin, die auspacken will, wird eingeschüchtert und deren Aussagen werden von ihren Dienstgruppenleitern nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Stattdessen wird gegen das Opfer ermittelt - wegen Falschaussage. Ohne die Aussage der Polizistin, die gegen die Falschaussagen vorgegangen ist, würde der Rassist freigesprochen und das Opfer verurteilt worden sein.
Und was die standhafte Polizistin betrifft:

"Längst ist die Kronzeugin von der Polizeiwache Mülheim zur Einsatzhundertschaft gewechselt. Dort war sie anfangs als „Kameradenschwein“ verschrien, ehe sie in Gesprächen die Vorbehalte mancher Kollegen zerstreuen konnte."
In diesem System ist einfach alles morsch. Alles.

Diese Cop Culture ist demokratiegefährdend. Diese Führungskräfte sind demokratiegefährdend. Die fehlende Strafverfolgung ist demokratiegefährdend. Das Mobbing mutiger Polizistinnen ist demokratiegefährdend.
Und dass die Politik, die Innenministerien, Polizeigewerkschafter in alledem keine systemischen und fundamentalen Probleme sehen ist ebenfalls demokratiegefährdend.
Wenn wir freidrehende Rassisten, Rechtsextreme, Nazis und Terroristen mit Waffen und Befugnissen ausrüsten und anschließend wegschauen, was erwarten wir denn, was dann passiert? Wieviele "Einzelfälle" braucht es denn noch?
Wenn wir uns nicht einmal darauf einigen können, dass wir wenigstens einmal durchzählen, wieviele Nazis in der Polizei ihren Dienst verrichten, haben wir ein gigantisches Problem. Und jeder, der sich gegen eine wissenschaftliche Studie wendet, ist Teil des Problems.

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4 Mar
"Indem sie sich selbst diese Verlängerungen gewähren, geben die Unternehmen zu, dass sie Kindersklaven einsetzen"

Kindersklaven. Damit wir Schokolade essen können. Verteidigt von Managern in der Lebensmittelindustrie.

Ich bin für heute erst einmal fertig mit allem.
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„Menschenrechtler Collingsworth: „Ich versuche seit 20 Jahren Nestlé dazu zu bringen, keine Kindersklaven mehr einzusetzen. Die Versklavung afrikanischer Kinder im Jahr 2021 zuzulassen, um Kakao für multinationale Unternehmen zu ernten, ist empörend und muss aufhören.““
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6 Feb
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Richtig geraten: 0

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1 Feb
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/1
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