Die Kampagne gegen den „Bild“-Chefredakteur @jreichelt ist eine Kampagne des „soll“. Die Anklageschrift des @derspiegel, der die Kampagne anführt, ist ausschließlich im Konjunktiv geschrieben. Man findet dort keinen Namen außer seinem, die Vorwürfe sind ausnahmslos anonym. 1/6
So lässt sich alles behaupten. 2/6
Sollte die Geschichte mit einem Freispruch enden, dann nicht, weil sich die Anwürfe als haltlos erwiesen haben, sondern weil sich niemand traut, die Wahrheit zu sagen: So steht es nahezu wörtlich im „Spiegel“. 3/6
Gerade die Unbelegbarkeit der Vorwürfe beweist also die Stichhaltigkeit der Anschuldigungen. Aus dieser Zirkellogik gibt es kein Entrinnen. 4/6
Was die Chefredakteure, die in der Berichterstattung auf stichhaltige Beweise meinen verzichten zu können, übersehen, ist, dass sich der Furor, der sich hier entlädt, gegen jeden richten kann, im Zweifel auch gegen sie. 5/6
Vor dieser Form der Mediengerichtsbarkeit ist niemand sicher. Es reicht eine Verfehlung, und man sitzt auf der Anklagebank. Das ist die eigentliche Botschaft der Kampagne, und das soll sie auch sein. 6/6
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Wenn man die Kanzlerin bis September nicht austauschen kann, vielleicht sollte man zumindest über einen neuen Gesundheitsminister nachdenken. Meine Wahl wird viele überraschen (und einige schockieren): Mit @Karl_Lauterbach wären wir besser gefahren.
Ich teile nicht seine Doomsday-Sicht. Aber er hat nachweislich schon im Mai letzten Jahres darauf hingewiesen, dass sich der Staat um die Impfstoffproduktion kümmern muss. Er hat gefordert, die Versorgung der Bevölkerung mit Selbsttests sicherzustellen.
Er hat darauf gedrängt, in allen Klassenzimmern Lüftungsgeräte zu installieren, die 90 % der Viren aus der Luft filtern können. Und er ist jetzt auch derjenige, der entschieden der Entscheidung widerspricht, AstraZeneca nicht mehr zu verimpfen.
Ich habe gestern Abend ein Photo gepostet, das ein Banner zeigte, das Greenpeace vor ein paar Wochen am Reichstag angebracht hatte. Dazu schrieb ich: „Allen zur Erinnerung, die jetzt die Entweihung des Reichstags durch eine politische Demonstration beklagen.“ 1/12
Große Empörung hier auf Twitter. Ich wolle Reichskriegsflaggen mit Umweltprotest gleichsetzen. Wer den Unterschied nicht erkennen könne, habe sich aus dem Kreis ernstzunehmender Journalisten verabschiedet.
2/12
Davor hatte ich eine Umfrage von RTL retweetet, wonach 91 Prozent der Deutschen die Corona-Demonstrationen mit Befremden sehen. Auch das führte zu heftigen Reaktionen, diesmal von der anderen Seite. Tenor: typisch Mainstreamjournalist, der gefälschten Statistiken glaubt. 3/12
Der Gangster-Rapper ist auch nicht mehr das, was er mal war. Der Leser Partrick Losensky alias Fler hat sich bei mir gemeldet und sich darüber beschwert, dass ich ihn in meiner Kolumne in die Nähe von Frauenfeinden gerückt habe. 1/10
Erstens wünsche er, dass Frauen auch in sexueller Hinsicht die selben Rechte haben sollten wie Männer, lässt Fler ausrichten. Was man vermutlich so verstehen soll, dass er eigentlich die „Emma“-Emanzipationsplakette erwartet hätte. 2/10
Und zweitens legt er Wert auf die Feststellung, dass es nichts mit Frauenverachtung zu tun habe, wenn er auf eine Frau ein Kopfgeld aussetze, um an ihre Adresse zu kommen, sondern es sich stattdessen um eine Art Schutz der eigenen Privatsphäre handeln würde. 3/10