am liebsten gar nicht, in die Schule schicken würden. Sie berichten vom Gefühl, die Einzigen zu sein, die so denken. Zudem von der Sorge, dass ihre Kinder zu Außenseitern bzw. inhaltlich abgehangen werden könnten.
Die Kinder/ Jugendliche haben die gleichen Ängste und bedrängen ihre Eltern, gehen zu dürfen, obwohl sie selbst auch lieber im Distanzunterricht bleiben würden. Der Druck ist immens.
Ich habe eine Blitzumfrage unter den Eltern der Klasse gemacht, an der sich binnen einer
Stunde 17 Familien beteiligt haben. Ergebnis: 2 Familien freuen sich über Präsenz. Die große Mehrheit würde Distanzunterricht bevorzugen, wird die Kinder/Jugendlichen aber trotzdem schicken. 3 Familien haben sich für #Schulboykott entschieden.
So geht es unzähligen Eltern in NRW-Klassen/ Schulen @BildungslandNRW@ArminLaschet. Die Schulboykott-Eltern sprachen von „Abstimmung mit den Füßen“ und davon, die Kinder/Jugendlichen krank zu melden. Aber eine #Krankmeldung ist kein #Protest. Das wird nirgends wahrgenommen.
Ich habe einen Termin mit der Schulpflegschaft erbeten. Habe darum gebeten, den Eltern zu kommunizieren, dass man Sorgen bzgl. Schulöffnungen nicht vom Tisch wischen, sondern wahr- und aufnehmen möchte. Damit Eltern merken: Sie sind nicht allein und können sich zumindest der
Schulpflegschaft gegenüber öffnen. Diese Eltern müssen unterstützt und #Schulboykott nach oben sichtbar gemacht werden. Das Gespräch war angenehm. Ich hatte das Gefühl, das Anliegen wird ernst genommen. Ich wurde gebeten, einen Mailentwurf an die Eltern aufzusetzen.
Dann: Gespräch mit der Schulleitung, bei dem ich nicht anwesend war. Mein Mail-Entwurf wurde verworfen und den Eltern wurde das übliche Standard-Schreiben geschickt (sinngemäß: Wir haben alles gegeben, um die Schule sicher zu machen. Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich).
Mir wurde gesagt, man habe sich gegen eine Eskalation entschieden – dafür sei zu viel Arbeit investiert worden, um den Laden am Laufen zu halten.
Frustriert und verzweifelt möchte ich Eltern, Klassen- und Schulpflegschaftsvorsitzenden, Lehre*innen und Schulleitungen zurufen:
Unsere Kinder in der derzeitigen Lage in die Schulen zu zwingen ist ein #Verbrechen. Diese Entscheidung wird Leben kosten und viel Leid verursachen! Niemand von uns wird sich den Kindern gegenüber darauf berufen können, das sei nicht bekannt gewesen.
Die Kinder sind unsere Schutzbefohlenen. Sie verlassen sich darauf, dass wir Krankheit und Not von ihnen fernhalten. Die Mehrheit der Familie sieht oder ahnt die Katastrophe, auf die wir zusteuern. Die Mehrheit der Familien will »einfach ganz normal leben«.
Sie lässt die Möglichkeiten des Widersprechens und Widerstehens ungenutzt, setzt die Familiengesundheit aufs Spiel und feuert die Pandemie und die Bildung weiterer Mutanten mit an. Die Mehrheit der Schulpflegschaften und Elternvertretungen möchte keine Unruhe in der Elternschaft.
Eltern werden beruhigt und, beschwichtigt, Beschwerden werden ausgesessen. So hat man es sich und den Regierenden bequem gemacht.
Jedes noch so kleine Rädchen eines Systems, das offensichtliches Unrecht billigt und falsche Entscheidungen mitträgt macht sich schuldig.
Wäre ich Schuldirektor*in oder Lehrer, würde ich umgehend remonstrieren. Niemand darf die Verantwortung nach ober abgeben. Jeder einzelne zählt! Wir tun das für unsere Kinder und unsere Gesellschaft, damit Normalität wieder greifbar werden kann! #Schulboykott
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
An alle NRW Schul- und Klassenpflegschaftseltern: Als Teil des Systems tragen wir Verantwortung! Viele Eltern schicken ihre Kinder nur deshalb zur Schule, weil sie glauben, mit ihren Zweifeln und Ängsten zu einer Minderheit zu gehören. Wir müssen jetzt klar kommunizieren.
Eine Blitzumfrage unter den Klasseneltern ergab: Mehr als die Hälfte der Eltern möchte die Kinder nicht schicken, fühlt sich aber genötigt es zu tun. Ich habe eine Email an die Eltern verfasst, die gerne zweit-, dritt-, viert-... verwertet werden darf: