In Deutschland wurden unter den knapp über 1,6 Millionen mit AZ Geimpften 7 Fälle von Sinusvenenthrombose (SVT) beobachtet. Durch Zufall erwartet hätte man bloß ein- bis zwei. 1/8
Das überrascht. In Großbritannien wurden sowohl von AstraZeneca als auch von BioNTech rund 10 Millionen Dosen verimpft. Bei AZ wurden 3 SVT beobachtet, bei BT eine. Beides entspricht keiner Häufung. 2/8
Dennoch: bestätigen sich die Daten aus Deutschland, könnte das bedeuten, dass einer von einer viertel Million Geimpften eventuell dieses Problem entwickelt. Nicht undenkbar, derart seltene Nebenwirkungen kann man grundsätzlich erst nach der Zulassung entdecken. 3/8
Es ist wichtig, dem rasch nachzugehen. Die Frage ist, ob es Sinn macht, die Impfung bis dahin auszusetzen. Wir stehen am Beginn der dritten Welle. Am Höhepunkt der zweiten starben in Österreich über 100 Menschen pro Tag an Covid19. 4/8
Nur dass wir es diesmal mit einer Mutante zu tun haben, die deutlich ansteckender ist und leider, nach allem was wir wissen, wohl auch etwa um ein Drittel tödlicher. Die gute Nachricht wäre, dass die AZ Impfung gegen diese B117 Mutante sehr wirksam ist. 5/8
Gedankenspiel: Nehmen wir an die deutschen SVT wären alle auf die Impfung zurückzuführen. Impft man eine Million Menschen, riskiert man damit eventuell 4 Fälle. 6/8
Die Infektionssterblichkeit von Covid19 liegt im Mittel bei etwa 0,7%. Das bedeutet einer von 140 Infizierten stirbt. Man kann festhalten, dass ein vorübergehender AZ-Impfstopp zu weitaus mehr Toten führt als die Fortsetzung des Impfprogramms. 7/8
Es ist legitim die Impfung zu pausieren, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Trotzdem muss einem bewusst sein, dass diese Entscheidung die Gesundheit von deutlich mehr Menschen gefährdet und eine trockene Kosten-Nutzen-Rechnung nach wie vor stark für die Impfung spricht. 8/8

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14 Mar
Im Vereinigten Königreich wurden vom AstraZeneca und BioNTech Impfstoff jeweils rund 10 mio Dosen verimpft. Zeitlicher Zusammenhang mit einer Lungenembolie (meist ausgelöst durch Blutgerinnsel = Thrombus): 13 Fälle bei AZ, 15 bei BioNTech. 1/4 Image
In beiden Fällen keine auffällige Häufung im Vergleich zu nicht-Geimpften. Trotzdem wird seit Tagen ausschließlich in Bezug auf AstraZeneca eine Lungenembolie/Blutgerinnsel Anekdote nach der anderen durch die Medien gejagt. 2/4
Ich weiß derzeit natürlich auch nicht ob es da eventuell einen Zusammenhang geben könnte. Mit Sicherheit werden sich sehr seltene Nebenwirkungen erst im Laufe der Zeit zeigen. So ist das bei allen Arzneimitteln. Das war bei BioNTech nicht anders (Anaphylaxie etc.) 3/4
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11 Mar
Thread bezüglich der AstraZeneca (kurz AZ) vs. BioNTech (kurz BT) Debatte. In den klinischen Studien hatte BT eine Wirksamkeit von 95%. Mit dem neuen Protokoll (3 Monate zwischen den Impfdosen) hat AZ eine Wirksamkeit von 82%. Was das bedeutet wird häufig falsch dargestellt. 1/7
Problem #1: Die Studien wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Regionen durchgeführt. BT als es noch keine dominanten Mutanten gab. AZ später und in Regionen, in denen die Mutanten bereits eine Rolle spielten. Das reduziert die Vergleichbarkeit enorm. 2/7
Problem#2: Diese Prozentwerte sind mit einer Unschärfe belastet (Konfidenzintervall). Streng genommen lässt sich nur sagen, dass BT mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wirksamkeit zwischen 90% und 97% hat. Und das AZ eine Wirksamkeit zwischen 63% und 92% hat. 3/7
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19 Feb
Kurze Einordnung, was dieses "von PCR Tests schlechter erkannt" bei der finnischen Variante bedeutet. #FIN796H 1/7
PCR Tests weisen bestimmte Gen-Abschnitte der Viren nach. Eines dieser Gene, das "N-Gen", hat sich bei der Finnischen Variante so verändert, dass ein paar der derzeitigen PCR Tests dieses Gen nicht erkennnen. 2/7
ABER: Die allermeisten Tests die heute verwendet werden, testen, nicht zuletzt aus solchen Gründen, auf mehr als ein Gen. Z.B. das RdRP-Gen, das nach wie vor erkannt wird. 3/7
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