(Wir unterbrechen unsere Pause.) Die Innenstadt in #Kassel ist seit Stunden vollgestopft mit reaktionären Kleinstbürgern. Deutschlandfahnen, Smileyfahnen, "Friede, Freiheit, Keine Diktatur". Die Polizei spricht von 20.000 Demonstrierenden. In der März-Sonne kreist der 
Helikopter der Bundespolizei über PACE-Fahnen und Luftballons, einem Volksfestding mit Gashörnern wie im Stadion. Auf dem Friedrichsplatz spielt "All you need is love". Mindestens zwei Wasserwerfer stehen am Innenstadtrand und wievile Hundertschaften Cybercops in Montur?
Vor dem Zara-Shop stehen Modebewusste Schlange, ein Schild läuft vorbei mit "Jesus will dein Herz" und ein Sticker "Freiheit ist nicht verhandelbar". Man trommelt "Nazis raus!" unter den Farben des Deutschen Reiches. Nicht wenige filmen mit ihren smarten Kameras pauschal alles
was sich bewegt. Herzchen überall und "Frieden". Kennzeichen aus einigen Städten und besorgte Blicke "freier Bürger". "Friede, Freuheit, Demokratie" wird skandiert.
Der Verkehr quält sich vom Shoppen nach Hause, ein fotokopierter Mahatma Gandhi auf Pappe, getragen von einer Blonden, verlässt die Szene, wobei viele nach der Bratwurst vorm Lidl scheinbar jetzt erst zur Demonstration schlendern.
Auf der Fuldabrücke bewegt sich eine Kohorte uneinschätzbarer roter Fahnen in Richtung Altmarkt. Kassel, das darf nicht vergessen werden, ist die Stadt, in der es einmal Corona nicht gab, eine Masse elitären Esoterikerfussvolks vom sog. Hinterland ihren makrobiotischen
Vollmondtrommelkurs findet und die Grünen erst vor Kurzem stärkste Kraft im Stadtparlament geworden sind.
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