Über die #LucaApp kann man viel reden.
Ein Argument von @carmelatroncoso halte ich für bedenkenswert:
Erst wird die App in Bars und Konzerten eingesetzt. Super praktisch. Beim Einkauf. Dann auch in Clubs. Bei Hochzeiten. In der Kirche. Moschee. Synagoge.
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Bei Demos. Partys. In Vereinen.
Fühlt sich das immer noch gut an, dass da eine technische Infrastruktur gebaut wird, die - wie jede technische Infrastruktur, die Daten sammelt - Begehrlichkeiten weckt?
Bei der all diese Kontaktdaten auf zentralen Servern liegen, zu denen..
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.. später doch noch andere Zugang wollen. Wie jedesmal.
Die bessere Alternative ist eine App, die solche Daten nicht sammelt - und trotzdem andere warnt, die zum selben Zeitraum am selben Ort waren.
Und die gibt es schon, sie hat nur weder Smudo noch @AnneWillTalk .
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Sie heißt #CrowdNotifier, gibt's seit letztem Herbst, komplett open source und dezentral.
Wenn Steuergelder ausgegeben werden, dann doch besser dafür, dass diese App den deutschen Anforderungen angepasst wird.
Und das wichtigste: Die staatliche Corona-Verordnung muss..
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.. geändert werden, damit die Orte, an denen Menschen zusammenkommen, nicht gezwungen werden, alle Kontaktdaten zu sammeln. Das ist die eigentliche Ursache des Problems.
Gewarnt werden können sie, wie gesagt, trotzdem, dank digitaler Möglichkeiten.
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Wenn nun aber, staatlich bezahlt, gefördert & gefordert, überall die Alternative ist:
Entweder Luca - oder gar nicht: Was, denkt Ihr, wird passieren?
Dann werden alle in den Apfel beißen.
Jetzt ist der Moment, darüber zu reden, auch wenn es unbequem ist. #GrundrechteFirst
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Bevor neue Apps vor Corona-Viren schützen können, müsste vielleicht mal geklärt werden, was eigentlich das Problem ist:
* Brauchen Gesundheitsämter mehr Daten? Welche? Wozu?
* Haben die Gesundheitsämter Kapazitäten, die Daten zu verarbeiten?
* Was genau sind eigentlich ..
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.. die Probleme der Corona-Warn-App? Wird sie zuwenig benutzt? Werden Testergebnisse nicht hochgeladen? Zuviel Formulare vorher? ..?
* Wenn es so ist, dass Menschen ihre Test-Ergebniss nicht hochladen: Warum würden sie es mit Luca oder neuer CWA-Funktion machen? Da müssten ..
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.. sie das nämlich genauso.
* Wozu brauchen wir neue Apps, wenn es doch weiter nur darum geht zu wissen, ob ich Kontakt zu Infizierten hatte? Die App dafür gibt's schon.
* Oder geht es um epidemiologische Forschung? Aber was wäre dafür tatsächlich nötig?
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Der @RegBerlin Müller eben in der PK der MPK: "Ich will nicht mehr auf den langsamsten warten. Und es gibt dafür zwei, drei Beispiele. Das ist einerseits diese #LucaApp - oder eine andere. Ich will jetzt gar nicht.. ob Luca oder nicht .. aber es muss doch möglich sein, sich..
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.. jetzt sehr schnell darauf zu verständigen, wie wir mit digitalen Plattformen mögliche Öffnungsschritte sicherer machen. Durch Kontaktnachverfolgung und Vernetzung. Und ich sag hier klar: Wenn das nicht abschließend zu einem Ergebnis kommt, in unserer Runde, ...
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.. mach ich's auf eigene Rechnung mit dieser App. Ich will nicht mehr warten."
Nachdem er auch erklärt hat, dass er gerade nicht weiter öffnet, bleibt offen, warum es genau jetzt so eilig ist. Hoffentlich wird Berlin bei der Auswahl der App gut beraten.
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Bund und Länder haben 8 Stunden konferiert und das Ergebnis der #MPK:
Es bleibt alles, wie es ist. Ein bisschen Bewegung hin zu mehr Homeoffice, dazu Masken im ÖPNV. Sie "bitten", es wird "geraten".
Ziel ist die Inzidenz 50, mehr nicht.
Das ist unglaublich deprimierend.
Im Grunde keine Veränderung in allen Unternehmen und Betrieben, in denen kein Homeoffice möglich ist. Dort müssen "medizinische Masken" getragen werden.
Was für ein Witz.
Nichts zu Menschen mit Behinderungen, die nicht in Einrichtungen leben.
Nichts dazu, wie Menschen mit geringem Einkommen die Maskenpflichten bewältigen sollen.
Nichts zu Abschlussprüfungen.
Habe mir heute die Rede der Kanzlerin Mittwoch zum Haushalt angehört - in den Medien wurde ja v.a. ihre Emotionalität zu Corona erwähnt.
Sehr sehenswert aber auch ihre offenbare Fassungslosigkeit, was Digitalisierung und Schule angeht:
Zum Lesen: "Wir brauchen Laptops für Lehrer - auch das hört sich erstaunlich an, aber die Republik ist in dieser Situation wie sie ist, weil wir ein sehr .. interessantes Recht haben - man lernt ja immer dazu -, dass Lehrerinnen und Lehrer durch das ..
.. Inanspruchnehmen eines Arbeitszimmers steuerliche Vorteile haben, mit denen sie sich auch Gerätschaften anschaffen können. Aber ich glaube, ein Computer ist mehr wie ein Lehrbuch und weniger wie ein Schreibsch.. äh .. stift.. Wie auch immer, wir haben es jetzt geschafft ..
Aus den neuen Corona-Beschlüssen von Kanzlerin und Ländern, zu Schulen
"Im Falle einer Infektion genügt es so, ein Cluster zu isolieren und den sonstigen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten."
In der Oberstufe gibt es keine Cluster, oder dann der ganze Jahrgang der Cluster?
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"Für symptomatische Schulkinder in der Herbst- und Winterzeit ist eine integrierte Teststrategie erforderlich, die genau definiert, wann eine Testung sinnvoll ist und die dies mit einem schnellen Zugang zu einer regionalen Testmöglichkeit so verbindet, dass daraus möglichst …
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… keine Fehlzeiten entstehen."
Kein Wort zu Lehrer*innen, und auch keins dazu, dass jetzt schon noch mehr Lehrer*innen fehlen als sonst schon, und wie dann die zuhause bleibenden "Cluster" unterrichtet werden. Das ist schlecht.
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