Man könnte denken: Wenn die Hochrisikogruppe 80+ geimpft ist, dann gibt es keine vollen Intensivstationen mehr. Dann können wir doch durchlaufen lassen? Ein Thread. (1/6)
Doch das Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen liegt schon jetzt bei etwa 60 Jahren. Denn: das Alter ist nicht der einzige Faktor für einen schweren Verlauf. (2/6)
Hinzukommen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes. Mehr als zwei Drittel der Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, sind vorerkrankt. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist je nach Vorerkrankung um 15-80% erhöht. (3/6)
Drei weitere Probleme, wenn sich v.a.Jüngere infizieren: 1) In Deutschland sind mehr als sieben Mal so viele sind zwischen 40 und 79 Jahren alt als über 80 Jahre alt. Mehr Menschen mit niedrigem Risiko können zu denselben Zahlen führen wie wenige Menschen mit hohem Risiko. (4/6)
Menschen zwischen 40 und 59 Jahren bleiben am längsten auf der Intensivstation – mit 11 Tagen fast doppelt so lange wie Menschen älter als 80 Jahre. Es werden also nicht so schnell Betten frei wie in den bisherigen Wellen. (5/6)
Langzeitschäden: Besonders Frauen und Menschen mit schweren Verläufen sind von #longcovid betroffen. Sie klagen auch nach Wochen und Monaten über chr. Erschöpfung, Atemprobleme und Konzentrationsstörungen. Schätzungen gehen von 10 bis 20 Prozent der bekannten Fälle aus. (6/6)
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Mit Vitamin D Corona bekämpfen? Klingt irgendwie zu schön, um wahr zu sein. Ein Thread.
Im Netz geistern viele solcher Meldungen rum: Ein zu niedriger Vitamin D-Haushalt soll einen schweren Corona-Verlauf begünstigen, sogar zu einem erhöhten Sterberisiko führen. Studien, z.B. von den Universitäten Hohenheim & Heidelberg, scheinen das auch teilweise zu belegen.
Es gibt Kritik an diesen Ergebnissen. Belegt ist ein Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel & einem schweren Covid-19-Verlauf nicht. Dafür fehlen laut der DGE weitere Studien, die eine klare Ursachen-Wirkungs-Beziehung bestätigen. Das sieht das RKI ähnlich.
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca ist gerade eher ein Ladenhüter. Ein Thread.
Nur 314.568 der vom Hersteller gelieferten 1.452.000 Dosen wurden bisher verimpft. 1.137.432 Dosen sind noch übrig (Stand: 26.02.21). Dabei wollen sich viele gegen Corona impfen lassen. Doch genau da hakt es.
Das Problem: In der von der Ständigen Impfkommission entwickelten Impfreihenfolge sind gerade vor allem ältere Menschen dran – der AstraZeneca-Impfstoff soll laut Empfehlung aber nicht an Über-65-Jährige verimpft werden.
Zu den Corona-Impfstoffen wurden in letzter Zeit viele Zahlen zur Wirksamkeit veröffentlicht. Was dieser Wert bedeutet kann man aber leicht falsch verstehen. Ein Thread.
Wenn ein Impfstoff eine Wirksamkeit von 50% hat bedeutet das NICHT, dass 50% aller Geimpften erkranken und die anderen 50% geschützt sind.
Eine Wirksamkeit von 50% bedeutet: Geimpfte erkranken nur halb so oft wie Ungeimpfte. Denn: Es ist ein relativer Wert, der Wert sich auf die Verminderung des Risikos von Geimpften vs. Ungeimpften bezieht. Es ist also das Ergebnis eines Vergleichs zwischen diesen beiden Gruppen.
Es werden schon die ersten Lockerungsrufe laut. Dabei wäre es wichtig, gerade jetzt nochmal kurz zu verschärfen. Warum? Ein Thread:
Wissenschaftler:innen empfehlen, den Lockdown solange durchzuziehen, bis die Inzidenz unter 10 liegt. Ihr Plan nennt sich No-Covid-Strategie.
Je niedriger die Infektionszahlen, desto größer ist die Chance, dass wir die Zahlen auch unten halten können. Und: Ansteckungsketten kann man besser nachverfolgen und die mutierten Varianten breiten sich langsamer aus.