Es erfolgte kein Direktvergleich von PCR und Antigentest. Es wurde nur die Prävalenz der Gurgelstudie (16 Fälle -> statistische Power? 5% der Schulen -> wie war die jew. Inzidenz vor Ort?) mit der "Prävalenz" der österreichweiten Antigen-Selbsttests verglichen.
6 Schüler:innen wiesen in "zumindest einem der eingesetzten PCR-Tests" basierend auf Gurgelproben einen Ct-Wert von unter 30 auf und könnten möglicherweise ansteckend gewesen sein.
3/10
Das deutet an, dass zumindest bei einigen der 6 Proben eine andere PCR einen Ct-Wert von ≥30 hatte. (Ct-Werte sind leider nicht standardisiert. Viruslast-Angaben wären eindeutiger.) Damit lagen diese Werte im Grenzbereich der Nachweisgrenze (LoD) der meisten Antigentests.
4/10
Was man nicht vergessen sollte: Knapp unter der Nachweisgrenze der Antigentests (v.a. bei 10^5-10^6 Kopien/ml) schlagen die meisten Tests zwar nicht mehr zuverlässig, aber immerhin zu 50-90% an. Bei den 6 Schüler:innen hätten sie also trotzdem teils anschlagen können.
5/10
Zudem muss man bedenken, dass die 6 Schüler:innen trotzdem noch 1 Schultag in der Schule saßen, da das PCR-Ergebnis nicht sofort verfügbar war.
Die Frage muss letztlich immer sein, wie viele Übertragungen kann ich durch ein Testregime vermeiden?
6/10
Ich begrüße PCR-Pooling, v.a. bei Niedriginzidenzen & sofern möglich, aber man muss mit Blick auf die Turnaround-Zeit (Schnelligkeit der Ergebnisse) und Testfrequenz abwägen, wie effektiv ein Testregime hinsichtlich Vermeidung von Übertragungen ist:
Aber ich finde, man sollte den Vergleich zu den Antigen-Schnelltests transparenter und fairer kommunizieren, um die Menschen nicht zu verunsichern. @MichiWagner4
8/10
Wichtig 1: Alle sonstigen Präventions- und Hygienemaßnahmen müssen beibehalten werden, da auch Infektiöse übersehen werden können. Um die Sensitivität (Empfindlichkeit) der Antigen-Selbsttests zu steigern, bitte Folgendes beachten:
Wichtig 2: Nur regemäßige Testungen in Schulen reichen nicht, um Inzidenzen zu senken. Lockdown-Maßnahmen müssen von epidemiologischen Parametern abhängen, nicht von einem Testregime.
10/10
Nachtrag:
Zu Tweet 2: Unten findet man regionale 7-Tagesinzidenzen + jeweilige Prävalenzen in Runde 3.
Zu Tweet 3: Die mit den Antigen-Selbsttests bestimmten "Prävalenzen", mit denen hier gerechnet wurden, werden laut @MichiWagner4 wohl in Kürze online gestellt.
1/2
Nachtrag:
Zu Tweet 6-7: @MichiWagner4 et al. schlagen für österreichische Schulen (mittelfristig) 3x/Woche "Gurgel-Pool-PCR-Tests" vor.
Weil die Ergebnisse dieser Studie* zur Zuverlässigkeit von #Schnelltests bei #Omikron schlechter ausfallen als die ersten Ergebnisse des @PEI_Germany und die ersten Ergebnisse aus Real-Life-Studien, nachfolgend eine Einordnung der Studie.
In der obigen Studie wurden (gelagerte) Delta- und Omikron(BA.1)-Proben (aus dem Nasen-Rachen-Raum oder der Nase von Krankenhaus-Patient*innen) mit vergleichbaren RNA-Viruslasten mit 9 verschiedenen Antigentests retrospektiv (im Labor) getestet.
2/x
Dabei kam raus, dass die (analytische*) Sensitivität (Empfindlichkeit) von 7 der 9 untersuchten Antigentests bei Omikron signifikant geringer war als bei Delta.