Habe mit meiner 7 nicht-lineare Texte behandelt. Habe eine Umfrage gestartet (gesamter 7ter Jahrgang) über das Lernen in Distanz. Wir haben quasi eine Studie gemacht und ausgewertet. Hier ein paar Erkenntnisse.
Zuerst zur Methode: Umfrage über Lamapoll; asynchron; freiwillig. Weiterhin wurde bei vielen Umfragen die Intensität in 5 Stufen beschrieben, was natürlich zur Problematik der goldenen Mitte führt. Aber: Es sind 13-Jährige; es ist ein Deutschkurs in Distanz. 2/11
Man bedenke hierbei, dass das Einzugsgebiet ein ländlicher Raum ist; Nähe HH, aber eher peripher. Kurz: Mehr als 10% haben für den Unterricht in Distanz keinen eigenen Arbeitsplatz. SuS teilen sich Geräte, Schreibtische, Atmosphäre. 3/11
Deutlich zu sehen ist auch, dass der befragte Jahrgang eher negativ motiviert ist, als positiv. Wichtig: Niemand ist sehr gut motiviert! Hier wäre natürlich besser gewesen, die Mitte in Tendenzen aufzuteilen, um eine Richtung aufzeigen zu können. 4/11
Sehr spannend: Der Drucker ist stark vertreten. Tdm haben SuS hohe Bildschirmzeit, da sie ggf. in Gruppenräumen sind oder aktuelle Benachrichtungen prüfen. Auch ist für LuL wichtig, die Einschränkungen von anderen Geräten (Tablets) als Zugangsgerät zu bedenken. 5/11
Bei einem durchschnittlichen Tag mit 6-7 Std à 45min sind ca 5-7h. Der einzige unter 15min meinte im Unterricht, dass er seine Aufgaben eh idR vergesse. Tedenz ist, dass die SuS sehr viel Zeit benötigen; könnte daran liegen, dass Aufträge uU selbst erschlossen werden müssen. 6/11
Wir nutzen die aufgeführten Plattformen an unserer Schule. Für VK = Jitsi. Kopano (Mail) und HumHub (intranet Social Media) sind aufgrund ihrer Übersicht und Beständigkeit beliebt. Clouds unübersichtlich; VK flüchtig. Plattformen zielgerichtet anwenden. 7/11
Das führt aber zwangsläufig dazu, dass LuL alle Kanäle unterschiedl. bespielen -> SuS überfordert. Das ganze ist mit so vielen Plattformen mit unterschiedl. Funkt. anspruchsvoll für LuL & SuS. 8/11
Abschließend das Wohlbefinden: Vielen SuS geht es ok - sehr gut. Erschreckend tdm die ca. 20%, denen es schlecht - sehr schlecht geht. SuS brauchen soziale Kontakte und ein Miteinander; gleichzeitig ist (meiner 7) sehr bewusst, welche Konsequenzen Öffnungen haben. 9/11
Allgemein: Wir LuL müssen reduzieren, wo es geht, solange wir SuS in Distanz haben. Inhalte, Aufwand, Methodik, Zeit beschränken. Vor allem müssen sich LK fächerübergr. abstimmen. Auch ist ein wesentl. Aspekt für die SuS die Kommunikation von Aufgaben. 10/11
Bin sehr stolz auf meine 7, ihre Ergebnisse und den Artikel, den sie daraus für das Jahrbuch geschrieben haben. Es war eine gute Erfahrung mit ihnen "wissenschaftl." zu arbeiten. Sehr oft kam der Satz: "Ja, aber DAS können wir damit nicht beweisen."
Würde es wiedermachen. 11/11
Ergebnisse sind natürlich hinsichtlich Methodik, Jahrgang, Raum, unterschiedl. Voraussetzung von Schule zu Schule in keinster Weise repräsentativ. Aber es lassen sich dennoch verallgemeinerbare Tendenzen / Trends feststellen / ableiten 12/11.
Zuerst wurde ich Lehrer bevor "systemrelevant" überhaupt als eine Kategorie populär wurde, in welche man Berufe unterteilt. Die Unterstellung, dass man als LehrerIn systemrelevant sein WILL, ist Schwachsinn. Wir SIND es. Punkt. 2/9
Als nächstes impliziert diese Aussage auch, dass LuL derzeit KEINE SCHIPPE drauflegen würden. Aus meiner Erfahrung, Gesprächen mit KuK im #twlz oder im eigenen Kollegium ist das genaue Gegenteil der Fall. Überall in Dtl vertiefen sich LuL in neue Medien und Strategien. 3/9