(1) Die Stiko empfiehlt den Impfstoff von #AstraZeneca nur noch für Personen ab 60 Jahren. Das ist nachvollziehbar, genauso wie die Sorge von Menschen, die damit geimpft wurden. Die Analyse von @kattwiesel und mir zur Entscheidung gibt's hier @zeitonline. zeit.de/wissen/gesundh…
(2) Er finde die Entscheidung richtig, sagte mir @Sander_Lab. Das Risiko für Hirnvenenthrombosen in Verb. mit Blutungen sei angesichts der Schwere der Komplikation und des eher geringen Risikos junger Menschen, schwer oder gar tödlich an Covid-19 zu erkranken, nicht akzeptabel.
(3) Zumal, und das sei der Knackpunkt, andere Impfstoffe zur Verfügung stünden, die nach aktuellem Stand nicht dieses erhöhte Risiko eventueller Nebenwirkungen mit sich brächten.
(4) Das sagte mir auch @CiesekSandra. "Wenn man nur diesen einen Impfstoff hätte, müsste man stärker überlegen und den Nutzen gegen die Risiken abwägen. Aber es gibt ja eine Wahl."
(5) Es werde ja kein Impfstoff weggeschmissen, sondern man gibt ihn einfach nicht mehr denjenigen, von denen man weiß, dass sie ein erhöhtes Risiko für diese Nebenwirkung haben, sagte @CiesekSandra.
(6) Warum die neue Empfehlung auch für jüngere Männer gelte, erklärte mir Thomas Mertens von der Stiko: Man könne das Risiko für sie derzeit noch nicht gut einschätzen, weil viel mehr jüngere Frauen geimpft wurden als Männer. Es gebe aber keinen Anlass anzunehmen, dass Männer …
(7) … kein Risiko für diese Nebenwirkung haben. Zudem wolle man nicht, "dass nach einigen Wochen in einer weiteren Empfehlung die Altersbegrenzung auch auf die Männer ausgedehnt werden muss."
(8) Der Blutgerinnungsspezialist Robert Klamroth kann die Unsicherheit Geimpfter verstehen. Er rät ihnen aber zu versuchen, sich klar zu machen, dass das individuelle Risiko sehr gering ist. Sollten allerdings Symptome auftreten wie anhaltende Kopfschmerzen oder gar neurologische
(9) … Ausfälle, solle man einen Arzt verständigen. Auf der Webseite der Gesellschaft für Hämostase- und Thromboseforschung stehen aktuelle Infos für Mediziner:innen zur Diagnose und Behandlung der Komplikationen. gth-online.org
(10) Wer einmal geimpft wurde, kann nach Risikoabwägung auch die zweite Dosis #AstraZeneca erhalten. Alle anderen können erst einmal abwarten, die Stiko will bis Ende April Stellung beziehen, ob man dann die 2. Dosis mit einem mRNA-Impfstoff bekommen kann. @Sander_Lab sagte mir…
(11) … aus immunologischer Sicht spreche nichts dagegen. Er fürchtet jedoch, dass der Impfstoff von #AstraZeneca nun generell an Akzeptanz verlieren wird, obwohl er auch Ältere sehr gut vor schweren Verläufen und Tod durch #COVID19 schützt.
(12) "Es gibt keinen Grund, den Impfstoff generell zu verteufeln", sagt auch Robert Klamroth. Er hofft, dass Ältere sich weiterhin damit impfen lassen werden. Das dürfte auch davon abhängen, wie die Risiken kommuniziert werden. Nur das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus Public Health…
(13) …Sicht zu betrachten, sei zu wenig, sagt @CiesekSandra. Hinter jedem Fall einer schweren Nebenwirkung stehe auch ein persönliches Drama. Dieses Risiko nun nicht mehr einzugehen, sei richtig, und sei es noch so klein. "Zum Glück haben wir verschiedene Impfstoffe."
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
"Im Alltag wird es für die meisten Menschen keinen nennenswerten Unterschied machen, welchen Impfstoff sie bekommen haben", sagte mit @Sander_Lab. Das wichtigste – darauf deutet vieles hin – leisten sie alle: Sie schützen sehr gut vor schwerem Verlauf und Tod durch #Covid_19.
Vielleicht reiche bei einem weniger wirksamen Impfstoff d. Zahl der Antikörper nicht, um Infekt der oberen Atemwegen zu verhindern. Dann bekomme man vielleicht noch Hals- oder Kopfschmerzen. "Aber potenziell tödliche Folgen wie das Lungenversagen scheinen ausgeschlossen zu sein."