Thread by @stephanpalagan

Ich habe über die beiden Ostertage hinweg den christlichen Ostergruß „Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden“ auf Twitter und Facebook veröffentlicht.

Was mir daraufhin entgegenschlug, werdet Ihr mir kaum glauben. Ein Thread.

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Nichts. Es ist überhaupt nichts passiert.

Knapp 800 Menschen haben auf beiden Plattformen den „Gefällt mir“-Knopf gedrückt. Die meisten haben den Ostergruß erwidert, manche darüber sinniert, ob Ostern am Sonntag oder am Montag ist. Es gab einige „Leben des Brian“-Referenzen.

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Wenn man Euch erzählt, in Deutschland würde das Christentum gewaltsam zurückgedrängt werden, dann ist das Quatsch. Wenn man Euch erzählt, dass man keine christlichen Symbole oder Bekundungen mehr veröffentlichen könne, ohne dass man angefeindet würde, dann ist das Quatsch.

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Wenn man Euch erzählt, dass Osterhase, Sankt-Martin, Adventskalender, Weihnachtsmarkt oder Gemeindefest nicht mehr stattfinden können, womöglich noch wegen Islamisierung, Gendersternchen oder „Cancel Culture“, dann ist das absoluter Voll-Quatsch.

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theeuropean.de/stephan-anpala…

Diejenigen, die so etwas erzählen, haben mit dem christlichen Glauben selten etwas am Hut. Diejenigen, die so etwas erzählen, spielen sich aus einer Position der Stärke als Opfer auf, um Mitleid zu erregen und Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Das ist bitter. Sehr bitter.

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Unter anderem, weil es gesellschaftliche Entwicklungen wie bspw. den antimuslimischen Hass relativiert und verharmlost. Und weil dadurch die Mehrheitsgesellschaft Täter-Opfer-Umkehr betreibt. Und weil die Erzählung von einem Angriff auf „unsere“ Kultur weitergesponnen wird.

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So wie es keine Islamisierung in Deutschland gibt, gibt es auch keinen Angriff auf das Christentum.

Zumindest nicht von Außen.

Vielmehr gibt es einen Angriff auf das Christentum durch eine Kirche, die im 21. Jahrhundert Schwule, Lesben und Transpersonen dämonisiert.

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Es gibt einen Angriff durch eine Kirche, die die Aufklärung von schwerstem Kindesmissbrauch innerhalb der eigenen Organisation behindert. Seit Jahrzehnten.

Eine solche Kirche braucht es nicht. Ein solches Christentum braucht es nicht.

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Dennoch, oder gerade deswegen, spreche ich diesen Ostergruß - und wünsche allen, dass sie frohe Ostertage verbringen konnten. Ob religiös oder säkular. Ob christlich, muslimisch, jüdisch, hinduistisch, buddhistisch, agnostisch, atheistisch oder sonst wie.

Bleibt behütet.

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