Meine Mutter hat in #Deutschland jahrzehntelang als Reinigungskraft geschuftet, mein Vater am Band. Sie und Millionen von anderen Arbeiter*innen haben schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Anerkennung & aktive Demütigungen erlebt. It's time for a change and reparations. #1May
Die Kinder und Kindeskinder der Arbeiter*innen (insbesondere jene, die Deutschland als "Gäste" ausgebeutet hat) haben echte Bildungs- und Aufstiegschancen, Respekt und Anerkennung verdient. Rückt die Gleichberechtigung rüber oder wir nehmen sie uns.
Meine Mutter hat im Taunus bei einem einflussreichen Manager geputzt. Er hat ihr regelmäßig seine Unterhosen samt Bremsspuren in die Hand gedrückt. Sie solle sie gründlich und schonend waschen, befahl er ihr im zackigen Ton. Jetzt ist Zeit, eure Scheiße selbst zu beseitigen.
Der Vorarbeiter in der Fabrik hat meinen Vater mal mit "Hey, Ziegenficker" gerufen. Mein Vater war bis zu seinem Tod davon überzeugt, wir müssten solche Beleidigungen in den weißen Gastländern aushalten, um keine Probleme mit den "Meistern" zu bekommen. Die Zeiten sind 💯 vorbei.
Meine Eltern wussten schon immer, dass ich studieren werden & damit einen anderen Weg – als der für mich vorgesehene – gehen würde. Weil ich war ja ihr 🤴🏽. Dennoch waren sie Baff, als es doch so kam, wie sie es sich erträumt haben. Denn das System hatte für ihre Kids andere Pläne
Deswegen und wegen so vieler anderer Realitäten aus dem Alltag von (migrantisierten) Arbeiter*innenfamilien musste ich neulich lachen als mir wieder die Frage gestellt wurde: Warum seid ihr alle so wütend?
Anyways: Happy Tag der Arbeiter*innen 🌹
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"Gastarbeiter*innen" haben in diesem Land Tag & Nacht für das Wirtschaftswunder geschuftet nur damit sie Thilo S. pauschalisierend entmenschlicht & Almans zu Hunderttausenden zu Hugendubel rennen, sein Buch kaufen & die SPD nicht mehr wählen – weil doch lieber das Original.
nachdem der Thilo kommunale Wohnungen verscherbelt hat und damit den Mietenwahnsinn in der Stadt zu Lasten der Arbeiter*innen überhaupt mit ermöglichte.
Deswegen ist lustig, wenn sie in der SPD über IdenTitÄtsPolitiK und "normale Bürger" streiten.
Ich war gestern spazieren. Mir sind dabei alle Typen von Human #Spreading begegnet, die ich aus pädagogischen Gründen gerne hier aufzählen möchte:
Classic #MenSpreading kam am häufigsten vor. Gestern kamen mir 2 Schränke (die eher wie Kommoden wirkten) entgegen. Die Kumpels liefen auf dem Bürgersteig nebeneinander auf mich zu. Hatte die Wahl wie Spiderman an der Fassade zu kleben oder sie zu tunneln, war ja genug Platz 👯♂️
Das #CoupleSpreading: An einer Baustelle kamen mir Jonas & Anna entgegen, sie hatten keine Augen für mich, Hand in Hand, den Blick aufeinander fixiert, sind andere Menschen für sie einfach Luft. Denn ihre Liebe ist größer als die faire Aufteilung von öffentlichem Raum für alle 👩❤️💋👨
Habe seit Monaten nichts dazu gesagt, aber jetzt reicht es. Wie kann @JensSpahn nach so vielen rassistischen Aussagen & Andeutungen in den vergangenen Jahren nun plötzlich auf „Multikulti“ machen? (Ein Thread)
„Es darf ganz Deutschland stolz machen, dass der Impfstoff von zwei Menschen mit Migrationsgeschichte entwickelt worden ist“, wird er heute zum #Corona-Vaccine zitiert. Hier also ein paar weitere Aussagen des Gesundheitsministers aus den vergangenen Jahren so als Gedächtnisstüze:
Mit Blick auf die Debatte „Der Islam gehört zu Almanya“ im Jahr 2014 fehlte @JensSpahn „eine gemäßigte Stimme der Mitte, die das Unwohlsein vieler Menschen im Land aufgreift und artikuliert“. (Die Zeit, Nov. 2014)
Wer glaubt, dass „nicht über islamistischen Terror gesprochen wird“, lebt auf einem anderen Planeten.
Wer nicht versteht, dass Muslim*innen ebenso (in einigen Ländern sogar in erster Linie) von islamistischer Gewalt betroffen sind, möchte lediglich Hass verbreiten.
Wer Islam mit Islamismus vermischt, hat schlicht keine Ahnung.
Ich werde oft gefragt: Woher kommt es, dass so viele Polizist*innen verfestigte rassistische Vorteile formulieren und dann unreflektiert im Einsatz ausleben? Eine mögliche Antwort: Ihnen wird diese diskriminierende Sichtweise aktiv so beigebracht. Hier ein Ausbildungbuch aus NRW:
Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Beschreibung des Verlags: "Dem an einer schnellen und protokollfähigen Klärung des Sachverhaltes orientierten klar und präzise fragenden deutschen Polizeibeamten sitzt...
... eine Person gegenüber die lebhaft gestikulierend weit ausholend und ausweichend reagiert vielleicht zur „Verstärkung“ Familienmitglieder mitgebracht hat.“
Die "Asphalt Straßenbau Gesellschaft mbH" in Kolkwitz, Brandenburg lehnt einen Bewerber ab. In der Antwort steht, die Mitarbeit als praktizierender Muslim sei unerwünscht. Der Geschäftsführer bestreitet die diskriminierenden Aussagen nicht.
Hier 2 Zitate vom Geschäftsführer Frank Pilzecker:
"Ich kann praktizierende Moslems nicht beschäftigen, weil es Unruhe geben würde"
"Wenn der Deutsche seine Leberwurst isst, setzt sich ein Moslem in einen anderen Raum.[...] Da haben wir uns entschlossen sowas nicht einzustellen."
"Der Geschäftsführer der ASG, Frank Pilzecker, der erst 2019 den Ausbildungspreis des Brandenburgischen Ausbildungskonsens für sein Unternehmen erhalten hat..."