Bevor das RKI morgen die „Todesfälle nach Sterbedatum“ für KW14 bekanntgibt, einige beunruhigende Erkenntnisse aus den aktuellen Zahlen:
1. das RKI korrigierte die KW1-12 jeweils nach unten (Nachmeldungen wurden korrekt einem Sterbedatum in KW40-53/2020 zugeordnet).
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Nun wurde für KW13 erstmals wieder im Vgl. zu den Tagesmeldungen nach oben korrigiert. Im Oktober waren die Korrekturen ein erstes Anzeichen dafür, dass bereits mehr gestorben wurde, als uns die RKI-Tagesmeldungen suggerierten.
Setzt sich das mit der morgigen Korrektur fort
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...könnte das bedeuten dass auch jetzt mehr gestorben wird, als die RKI-Tagesmeldung ausweist.
2. bis letzte Woche hat das RKI die Sterbefälle der KW40-53 in 2020 um ganze 9.120 Tote nach oben korrigiert.
In der 2.Welle starben also fast 10.000 Menschen mehr, als uns während
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Ich überlege gerade, ob die Menschheit überlebt hätte, wenn wir schon früher so agiert hätten wie heute.
„Die Hunnen haben unsere Stadt schon 2x angegriffen, jeweils halb niedergebrannt und über 100 Menschen ermordet. Sollten wir nicht eine Stadtmauer bauen?“ 1/7
„Nein, ein 3. Mal kommen die sicher nicht.“
„Aber sie kamen immer im Frühjahr bisher und jetzt hätten wir genug Zeit, eine Stadtmauer zu bauen.“
„Macht doch keine Panik, man sieht nirgendwo Hunnen in der Nähe.“
„Dann lasst uns wenigstens mehr Wachen an den Straßen postieren.“ 2/7
„Nein, Wachen schrecken nur die Händler ab, das ist schädlich für das Geschäft.“
„Und wenigstens einen Turm, um die Hunnen früher zu sehen?“
„Nein, der kostet viel zu viel Geld und es gibt keinen Beweis, dass Türme Hunnen verhindern.“3/7
Vor der morgigen Veröffentlichung der „Todesfälle nach Sterbedatum“ eine Einschätzung zu den Zahlen der letzten Wochen (KW1-7): ich habe die jeweils 1. Korrektur des RKI mit den aktuellen Korrekturen übereinander gelegt und komme auf erschreckende 1.528 zusätzliche Tote. 1/3
Noch wird im Vergleich zu den Tagesmeldungen nach unten korrigiert, aber das Delta schmilzt von Woche zu Woche. Und es gibt vermehrt Rückdatierungen für die Einzelwochen. Rückblickend war das in KW41/2020 das erste starke Alarmsignal für die 2. Welle. 2/3
Dagegen ist das Jahr 2020 mit Nachmeldungen fast abgeschlossen. Vergangene Woche gab es noch etwa 70 Tote zusätzlich, die auf das letzte Jahr datiert wurden. Zeit, ein Fazit zu ziehen: damit lagen die RKI-Tagesmeldungen KW40-53 um 8.932 Tote niedriger, als in der Realität 3/3
Todesfälle und auch die ITS-Belegung sind sog. „nachlaufende Indikatoren“. Wenn wir hier Ausschläge sehen, wirkt sich jede Maßnahme erst 14-21 Tage später aus. Wenn wir erst bei 500 Toten/Tag reagieren, bedeutet das bis zu 10.000 Tote in direkter Verantwortung 1/7
Da der Homo sapiens Ursache und Wirkung nicht in Zusammenhang bringen kann, wenn diese mehr als ein paar Stunden auseinanderliegen, wird es immer Menschen geben, die auch nach 10.000 Toten die Zusammenhänge nicht erkennen. 2/7
Die Neuinfektionen sind ein weit vorlaufender Indikator. Charakteristik solcher Indikatoren ist, dass sie sehr, sehr ungenau sind. Vorteil ist: je mehr Datenmaterial zur Verfügung steht, desto zuverlässiger erkennt man eine Tendenz. 3/7
Milchmädchenrechnung mathematisch Minderbegabter: wenn wir jetzt ein bisschen öffnen, strömen so viele Menschen einzeln mit Termin und Abstand zum Einkaufen, dass der Einzelhandel davon überleben kann 🤦🏻♂️ 1/4
Realität: die Geschäftsmodelle des innerstädtischen Einzelhandels werfen bereits bei 100% Auslastung und ohne Pandemie (dank astronomischer Mieten und Pachten sowie Personalkosten) kaum Rendite ab. Fehlen jetzt nur 15-20% Konsumenten, machen sie jede Woche Verluste 2/4
Und selbst wenn alles ohne Terminvergabe öffnen darf, hat eine ausreichende Minderheit ihr Einkaufsverhalten aus Furcht oder Verantwortung verändert. Der Ladeninhaber wird sich sehr schnell überlegen, ob er seine Kapitalrücklagen jeden Monat verbrennt oder lieber anlegt 3/4
Darf ich mal ganz naiv fragen, wie das Lüftungskonzept für Schulen seit Ende der Sommerferien weiterentwickelt wurde? Da gab es doch sicher in den Ministerien eine Arbeitsgruppe, die zwischenzeitlich Expertise von Fachunternehmen und aus der Strömungsmechanik eingeholt haben? 1/-
Also es kann mir doch keiner sagen, dass „Fenster auf!“ ein derartiger wissenschaftlicher Durchbruch war, dass danach keine Arbeit mehr in dieser Frage geleistet wurde. Sozusagen der Gipfel der Erkenntnis, danach kann mit Hilfe des menschlichen Geistes nichts mehr kommen? 2/-
Auch nichts praktisches? Also mal ganz konkret Angebote für Lüftungsanlagen eingeholt und verschiedene Bestellmengen durchgerechnet, gemeinsame Verhandlungen zwischen Ländern und Herstellern terminiert? Oder mit Fensterherstellern mal innovative Ideen durchdacht? 3/-