"participation gap" nennt die Politikwissenschaft das Phänomen, wenn Menschen sich am politischen Entscheidungsprozess nicht beteiligen können oder wollen, und wenn dann die Entscheidungen zugunsten derer ausfallen, die sich beteiligt haben 1/n
Das ist besonders relevant, wenn Menschen, die hier leben, nicht mitbestimmen dürfen, etwa weil sie die österreichische Staatsbürgerschaft nicht haben. Diese zu bekommen, ist gar nicht so leicht, wir haben ein sehr restriktives Recht im Vergleich zu anderen Ländern 2/n
Man kann sogar zeigen, dass in Gegenden, wo viele ohne Wahlrecht wohnen, die mit Wahlrecht auch seltener von ihrem Recht Gebrauch machen, da gibt es eine Art Spill Over Effekt. Demokratiepolitisch ist das mMn heikel.3/n
Diese Menschen können die Regeln des Zusammenlebens nicht mitbestimmen, obwohl die sich natürlich auch daran halten müssen. Ihre Interessen , Ideen und Vorschläge werden nicht gehört. Sie sollen sich integrieren, dürfen aber nicht mitgestalten 4/n
Diese Überlegungen kamen übrigens zu Tragen, als in Österreich 2007 das Wahlalter auf 16 gesenkt wurde. Da ging es auch darum, jungen Menschen früher die Möglichkeit zur Mitbestimmung zu geben, um ihre Zukunft mitzugestalten. 5/n
Wenn man den "participation gap" reduzieren will, könnte man jetzt das Wahlrecht von der Staatsbürgerschaft entkoppeln. Oder man könnte den Zugang zur Staatsbürgerschaft erleichtern. 6/n
Ich finde es schade, dass im Text von @OliverPink1 in der Presse diese Überlegungen keinen Platz gefunden haben, dafür aber der Pull Faktor (für den ich gerne einen Beleg sehen würde) diepresse.com/5990839/der-sp…
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Anlässlich Massentests - ein Crashkurs zu bedingten Wahrscheinlichkeiten. Eine bedingte Wahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ereignis A eintritt, gegeben ein Ereignis B ist schon eingetreten. Man schreibt das P(A|B) - P wie probability, A gegeben B (1/n)
In unserem Fall wäre die Frage, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich Corona positiv bin, wenn mein Antigentest positiv ausgefallen ist. Ereignis A ist also "Corona positiv" und Ereignis B "Antigentest positiv". (2/n)
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung sagt, dass man das wie folgt ausrechnet: P(A|B) = P(A und B) / P(B), also, die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist gleich der Wahrscheinlichkeit, dass A und B eintritt dividiert durch die Wahrscheinlichkeit, dass B eintritt. (3/n)
In Vorbereitung auf die #ltwstmk habe ich aufgrund einer Anfrage von @puls24news (ein bisschen) mit mit der #KPÖ beschäftigt und dazu einen Artikel von Manès Weisskircher in "Government and Opposition" gelesen. Der Erfolg der #KPÖGraz hat im Grunde drei Ursachen (Thread)
1. Institutionelle Rahmenbedingungen: Die KPÖ war in Graz in Ermangelung einer Eingangshürde (ihr kennt das als 4% Hürde im Nationalrat) auch im Gemeinderat vertreten, als sie Ergebnisse um die 2% hatte. Das Argument "verlorene Stimme" gab's in Graz in der Form nicht
Aufgrund des Systems Proporzregierung erhielt die KPÖ Graz mit knapp 8% der Stimmen 1998 einen Stadtrat, war also Teil der Regierung ohne Teil einer Koalition zu sein. Der Erfolg der KPÖ Graz war es, dass sie sich den Stadtrat für Wohnen heraus zu verhandeln