Wie tief kann man eigentl. in der neofaschistischen „Gegenkultur“ versunken sein? Die Knalltüten des #identitären Onlineprojekts konflikt Magazin planen eine „Gegenuni“ als Alternative zum „gleichgeschalteten Bildungsmainstream“. Das Verrückte: Die meinen das vollkommen ernst. /1
In Planung ist offenbar eine Art Fernuni mit „voll ausgearbeiteten Audio-Kursen u. Lesekreisen“ inkl. „knappen Skripten“ zum „Aufbau wichtiger rechter Theoriefundamente“. Auch an „einem Lehrprogramm“ orientierte „Live-Kurse“ sowie „Diskussionsrunden auf Discord“ soll es geben. /2
Man plant nicht ledigl. bessere digitale Lesekreise, sondern die Etablierung eines „neurechten Kursus, der in einem eigenen Abschluss gipfelt“. Ja, Abschluss. Ziel ist u. a. die „Anerkennung des Gegenuni-Zertifikats als universitärer Grad“. Studiengebühren soll es auch geben. /3
Der Gedanke einer offiziellen Akkreditierung ist natürlich völlig abwegig. Die Macher der „Gegenuni“ stecken richtig tief im rechtsextremen Sumpf. Ihr Beweggrund ist die Überzeugung, das deutsche Hochschulwesen sei zur „Brutstätte des linksliberalen Universalismus“,... /4
...„Schaltstelle der globalistischen Herrschaft“ und „Zwingburg des antideutschen ideologischen Staatsapparats“ geworden. Ihr eigentl. Ziel ist dementsprechend hoch gesteckt: „das Ende der Universität wie sie heute ist“ bzw. der „Sieg im metapolitischen Kampf um die Nation“. /5
Die „Gegenuni“ ist also die konsequente Überspitzung der neurechten Strategie von der „Metapolitik“ bzw. der daraus resultierenden „Gegenkultur“, mittels derer der „Kampf um die Köpfe“ im vorpolitischen Raum gewonnen werden soll. Die intellektuelle Substanz dahinter ist wie... /6
...üblich äußerst dünn, wie schon der seit dem 20. Juni aktive Twitter-Account mit seinen dürftigen Antworten erahnen lässt. (Erster Follower war übrigens Martin #Sellner.)
Mehr noch als die meisten anderen „Gegenkultur“-Projekte wird die „Gegenuni“ eine Totgeburt sein. /7
Die rechtsradikale Hybris dieses Projekts, das „den Kulturkampf um die Universität und die Nation wieder aufnimmt“, erinnert mich stark an den neurechten Fanatiker Marvin T. #Neumann von der #JA Brandenburg. Gut möglich, dass er in das Projekt der „Gegenuni“ eingebunden ist. /8
Er wäre zumindest prädestiniert: Die „Dozenten“ werden „großteils junge Neurechte“ sein, „die sich so [...] ein freies Nebeneinkommen schaffen.“ #Neumann (27) ist nicht nur ein selbsterklärter neurechter Ideologe mit entsprechendem Ruf, der sich betont intellektuell gibt. /9
Er scheint außerdem einen besonders guten Draht zu den Köpfen hinter dem #konflikt Magazin zu haben. Ohne ihn explizit zu nennen, verteidigten diese #Neumann, als ihm als Bundesvorsitzendem der #AfD-Jugend scharfe innerparteil. Kritik entgegenschlug. /10
Bereits vor dem Skandal um seine Person, der schließlich zu seinem Austritt aus der #AfD führte, stand #Neumann dem konflikt Magazin Rede und Antwort. Aus diesem Interview geht hervor, dass er sich als „postliberal“ versteht, was auch das Selbstverständnis von #konflikt ist. /11
Was man sich unter dem „postliberalen Ansatz“ vorzustellen hat, wird an den offenen Worten von #Neumann selbst deutlich (s. Thread ⬇️). Es geht ihm um d. Überwindung des verhassten #Liberalismus, wobei er unmittelbar an Moeller van den Bruck anknüpft. /12
(Von Arthur Moeller van den Bruck stammt übrigens d. Begriff „Drittes Reich“.) Die Gründer von #konflikt, Erik Ahrens und Bruno Wolters (mutmaßlich Synonyme), haben sogar ein Buch zu diesem „postliberalen Ansatz“ veröffentlicht, selbstredend im extrem rechten Verlag #Antaios. /13
Was das alles mit der „Gegenuni“ zu tun hat? Nun, im Impressum der eigens gegründeten „GegenUni UG“ mit Sitz in #Frankfurt wird als Verantwortlicher ebendieser Erik Ahrens genannt. Die UG wurde im Frühjahr ins Handelsregister eingetragen, so @hanvoi: /14
Insofern muss ich präzisieren (man legt offenbar Wert darauf): Nicht #konflikt selbst steht hinter der „Gegenuni“, sondern dessen Gründer bauen „ein neues, unabhängiges Projekt“ auf, das „als neuer Stein der theoretischen Mosaikrechten“ konzipiert ist. (TG-Post vom 22.5.) /15
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Das wundert mich nicht, dass du in #Thüringen keinen Rassismus erfährst, „Ganesha“. Deine schneewittchenweiße Hand sieht definitiv nicht wie die eines Inders aus, als der du dich ausgibst. Tip: Wenn du eine Fakeidentität konstruierst, solltest du sie auch konsequent durchziehen.
Der größte Teil der pseudoindischen Fakeidentität von „Ganesha“ beschränkt sich auf das übliche Getrolle. Er macht aber auch ernsthaft einen auf Inder – nicht nur, um Rassismus in AfD-Hochburgen unsichtbar zu machen, sondern auch, um Ressentiments gegen Muslime zu schüren.
„Ganesha“ gibt andererseits aber auch offen zu, weder Inder noch Hindu zu sein. Er kann sich wohl nicht so recht entscheiden, welche Identität er auf X annehmen soll. Sich als Fake-Inder gegen Rassismusvorwürfe immunisieren zu können, muss aber auch zu verlockend sein.
Wenn Nazi-Demagogen sich in ihrem Geflecht aus Lügen verstricken. Martin Sellner 2017 vor d. Amtsgericht Halle. Ein Klassiker:
„Bereits jetzt schauen die zwölf Identitären im Publikum etwas ungläubig. Was Sellner da erzählt, deckt sich mit keiner d. bisherigen Schilderungen.“ /1
„Auch sagt [Sellner], er habe den Tathergang nicht gefilmt. Der Anwalt konfrontiert ihn sofort mit der Aussage eines Polizisten, Sellner habe diesem seine Kamera mit den Worten gezeigt, er habe den gesamten Vorfall gefilmt. Da wird er plötzlich still.“ /2
„Er solle endlich antworten, ob ihm jemand gesagt habe, dass der Nebenkläger ein ‚Späher‘ sei. Als Sellner sich zähneknirschend mit einem ‚kann mich nicht genau erinnern‘ aus der Affäre ziehen will, schauen Nebenklage und Richterin nur noch fassungslos.“ /3
Der Wuppertaler #AfD-Mitarbeiter und vorbestrafte Berufspöbler Patrick Kolek aka „Wuppi“ ist schon ein besonders abstoßender Rassist. Auf der Grundlage wenig aussagekräftiger IQ-Tests legt er nahe, dass manche Afrikaner dümmer seien als ein besonders intelligenter Gorilla. /1
Besagter Affe ist die berühmte Gorillafrau Koko († 2018), die über 1000 Zeichen der Gebärdensprache beherrschte. Sie war dennoch kognitiv jedem (gesunden) Menschen unterlegen. Inwiefern ihre Existenz rassist. Stereotype belegt, wissen wohl nur bornierte Rassisten wie Kolek. /2
Zum Inhaltlichen: Das Stereotyp vom dummen Afrikaner gehört zu den Klassikern rassist. Pseudowissenschaft. Man könnte jetzt weit ausholen und über den #PioneerFund schreiben. Eine Stiftung, deren Gründer NS-Propaganda in US-Schulen verbreiteten und... /3
Der krasse biologistische Rassismus, der sich hinter diesen Tweets verbirgt, darf nicht ohne Folgen bleiben. Maximilian #Krah, EU-Spitzenkandidat der #AfD(!), behauptet, Menschen wie @aminajxx seien v. Natur aus anfälliger für Korruption – wegen ihrer afrikanischen Abstammung. /1
Der AfD-Rechtsaußen Krah gibt hier exakt dieselben pseudowiss. Ideen wieder, um die das mutmaßliche Eugenik-Netzwerk um Mathilda #Huss in #Potsdam kreist. Erik Ahrens, ebenfalls Teil dieses Netzwerks, breitet diese Ideen auf X besonders freimütig aus. /2
Ahrens sieht in der Genetik den „Schlüssel zu allem“, womit er tatsächl. die Gesamtheit menschlichen Seins meint. Alles Denken und Fühlen sei maßgebl. genetisch determiniert. Wie viele Kinder man bekommt, wie man diese erzieht, sogar wen man wählt – alles eine Frage der Gene. /3
Das kommt überraschend. Erik Ahrens gibt freimütig zu, dass er Teil eines Netzwerks von Eugenik-Fans ist, dessen Sitz d. Villa Adlon in Potsdam sein soll. Deren Hausherrin Mathilda #Huss steht mutmaßl. im Zentrum dieser Gruppe, die die „Genetikfrage“ in d. #AfD tragen will. 🧵 /1
Entsprechende Gerüchte wurden von @RonaiChaker befeuert. Recherchen von @zeitonline, @PNN_de und mir bestärken diesen Verdacht. Demnach tritt Mathilda Huss als „Augusta Presteid“ auf rechten Kanälen auf und verbreitet rassist. und eugenische Thesen über Genetik und Vererbung. /2
Weitere Namen, die in diesem Netzwerk mutmaßlich eine Rolle spielen, lauten Emil Kirkegaard („Weiße sind ehrlicher als Schwarze und Hispanics“) und Maximilian #Krah. Mit Letzterem soll #Huss liiert (gewesen?) sein und das letzte Sommerfest des IfS in Schnellroda besucht haben. /3
Zur Erinnerung: Der Faschist Erik Ahrens, der hier Anhängern der grundgesetzlichen Ordnung den Kampf ansagt, ist für die #TikTok-Inhalte von Maximilian #Krah verantwortlich. Angesichts der Bedeutung dieser Plattform gerade für junge Menschen ist das absolut besorgniserregend. /1
In einem Vortrag am „Institut für Staatspolitik“ sprach Erik Ahrens ausführlich über seine Tätigkeit für #Krah, EU-Spitzenkandidat der #AfD (ab 11:23). Ahrens nutze die Reels auf TikTok als Fenster „in die Gehirne“ junger Menschen, um „da reinzusenden“, wie er es formulierte. /2
Wie diese Propaganda via #TikTok aussieht, beleuchtet @twOBSERVE. In einem Reel führt #Krah aus: „Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher.“ Erik Ahrens dazu sinngemäß in seinem Vortrag: Ja, wir (AfD) werden mit dem „Schuldkult“ Schluss machen (22:20). /3