(Toxische) Männlichkeit als Risiko für #Innovationen: am Beispiel des Rollkoffers – Thread, weil muss.
Der Rollkoffer soll in den 1970ern erfunden worden sein. Durchsetzen konnte er sich lange nicht, was den „Erfinder“ verzweifeln ließ. Weil: "Koffer werden getragen. Punkt." 1/9
Und noch wichtiger: "*Richtige Männer* tragen die Koffer ihrer Frauen eh!“ Es war „unmännlich“ einen Koffer zu rollen. Und die Industrie einfach nahm an, Frauen würden nicht alleine reisen. (🤯) Also keine Daseinsberechtigung für den Rollkoffer – bis ein Pilot... 2/9 #cliffhanger
Ende der 1980er Gefallen an einer rollenden Cabin Bag fand. Kein *Rollkoffer*, sondern *Teil des beruflichen Equipments* von Piloten… 3/9 #nowyouknow
Wenn man jetzt noch erfährt, dass der Rollkoffer bereits 20 Jahre vorher, in den 1950ern, gesichtet wurde (natürlich nur bei Frauen ☝️🏼), wird klar, wie vorherrschende Männlichkeitsbilder, so stur sie waren, Marktmechanismen determinieren konnten.
Spoiler: immer noch *können*! 4/9
Wenn ein Rollkoffer nur dann in Serie produziert, gelistet, beworben wird, wenn es dem vorherrschenden Männlichkeitsbild entspricht = #ToxicMasculinity.
Die Bedürfnisse der Frauen spielen, wenn überhaupt, eine marginale Rolle und machen nicht den Mainstream aus. 5/9 #RealityCheck
Es gibt weitaus "bedeutendere" Beispiele: Das E-Auto zB. Erste Versionen reichen bis in die 1800er (😳) zurück & wurden abgetan als zu leise, zu sicher (kein Abwürgen), zu unkompliziert.
Oder Fleischkonsum: weil „echte Männer essen kein Gemüse.“ 6/9
Es ist sicher kein Zufall, dass mit dem Aufbrechen der stereotypen „Maskulinisierung“ des Fleischkonsums, Veganismus und entsprechende Innovationen größere Bedeutung erfahren. 7/9
Wir lernen: Vorherrschende Männlichkeitsbilder verhinderten & verhindern Innovationen für *alle* Menschen!
Die erschreckende Erkenntnis ist also nicht, dass es bis 1972 keinen Rollkoffer gab, sondern, dass diese Mechanismen noch immer wirken! 8/9