Übrigens: Selbst wenn die ganze Menschheut HEUTE aufhört, CO2 in die Luft zu blasen, macht das solche Katastrophen nicht weniger wahrscheinlich. Sie würden lediglich nicht noch schlimmer werden als jetzt. Was schon angerichtet ist, ist nicht rückgängig zu machen.
Mein Eindruck: Viele stellen sich "globale Erwärmung" wie einen Kochtopf vor, der auf einer Herdplatte steht, die immer heißer wird. Das mag schon jetzt ungemütlich sein, aber sobald es zu heiß wird, dreht man die Platte halt wieder runter. Easy. Nur: So funktioniert das nicht.
Die Erde ist kein Topf auf einer Herdplatte mit Drehschalter. Es wird nicht weniger, selbst wenn wir jetzt keine Treibhausgase mehr emittieren. Das CO2, das jetzt in der Atmosphäre ist, wird dort viele tausend Jahre bleiben.
(Der Vollständigkeit halber: Tatsächlich gibt es technische Möglichkeiten, Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre zu ziehen. Das ist allerdings geradezu wahnwitzig energieintensiv + daher nur sinnvoll einsetzbar mit erneuerbarer Energie. Heute noch nicht im großen Stil machbar.)
Und was bei dieser Herd-auf-Topf-Metapher überhaupt nicht berücksichtigt ist: Kipppunkte. Auch davon scheinen sehr viele Leute noch nie gehört zu haben. Das bringt so ziemlich alles durcheinander.
Kipppunkte sind Elemente im Klimasystem, die, sobald sie einen bestimmten Punkt überschritten haben, einen selbstverstärkenden Effekt haben. Beispiel Amazonas: Laienhaft ausgedrückt erzeugt die Vegetation des Regenwaldes sein eigenes Wetter.
Wird nun zu viel Regenwald abgeholzt, kann er das nicht mehr. Das, was den Regenwald zum Regenwald macht, ist dann Geschichte: Die Niederschläge bleiben aus, der Rest der Bäume, die noch stehen, sterben.
Aktuell ist es noch nicht soweit, weshalb Aufforstung noch Sinn macht (wichtiger aber: GAR NICHT ERST ABHOLZEN). Aber ist dieser Punkt erst überschritten, ist es zu spät, selbst wenn man eine Milliarde Bäume pflanzen will. Es geht dann nicht mehr. Der Regenwald ist Geschichte.
Es gibt viele Kipppunkte. Vermutlich gibt es noch mehr, die wir nicht kennen. Aber bei einigen, die beobachtet werden, sieht es richtig, richtig übel aus. Einzelne (z.B. das Grönland-Eisschild) SIND wahrscheinlich schon gekippt. Nochmal: Das. Ist. Nicht. Rückgängig. Zu. Machen.
Hier findet ihr eine Liste, die das alles verständlich erklärt. Wobei es wirklich nicht so kompliziert ist. Man muss das ja auch nicht en detail verstehen (tue ich auch nicht). Es reicht zu wissen, dass das Bild "Topf auf Herdplatte" einfach falsch ist. pik-potsdam.de/de/produkte/in…
Aber wenn man unbedingt dabei bleiben will:Es ist ungefähr so, als würde neben der Herdplatte ein Kanister Benzin stehen, der irgendwann explodiert, wenn die Hitze zu groß wird. Natürlich könnt ihr danach versuchen, die Platte abzudrehen, aber die Küche brennt dann halt trotzdem.
Das ist das, was mich und (vermutlich viele andere) so fertig macht. Der Grund, wer mich tagtäglich wahnsinnig frustriert + oft genug fast aufgeben lässt. Wir können nicht einfach wieder zurück, wenn uns das alles nicht mehr gefällt, ABER DIE LEUTE CHECKEN DAS EINFACH NICHT.
Wenn ich oder jemand anderes, der dauert nur vom Klima labert, euch je damit auf die Nerven gegangen ist, dann einfach deshalb, weil wir alle völlig verzweifelt sind. Weil wir wissen: Jeder Tag, den wir einfach weitermachen wie bisher, macht alles noch viel, viel schlimmer.
Also bitte, bitte, BITTE versteht das doch endlich: Es gibt keinen Weg zurück - wir können nur da stehen bleiben, wo wir jetzt sind, und wenn erst zu viele Kipppunkte gefallen sind, können wir nicht einmal mehr das. Wir müssen handeln, denn WIR HABEN KEINE ZEIT MEHR.
Informiert euch, redet mit den Leuten in eurem Umfeld. Und vor allem: Jagt im September diese Leute aus ihren Ämtern, die all das wissen müssten, es aber einfach nicht verstehen oder es sogar bewusst ignorieren, weil ihnen die Menschheit egal ist. BITTE. #Threadende
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Macht es mich massiv wahnsinnig, dass der Kurier mit meinen Medis noch nicht da war? Ja, das tut es.
Die Trulla hätte mir halt einfach mal sagen können, dass es viel schneller gegangen wäre, wenn ich es selbst abgeholt hätte. "Der kommt heute schon noch" - ja geil, nur WANN?
Man möge es mir nachsehen, aber ich habe heute kaum etwas zustande gebracht, weil ich vor Aufregung ein dicker Klumpen im Magen habe und erst glaube, dass das alles wahr ist, wenn ich das Zeug wirklich habe.
So, wie sieht es aktuell im Saarland aus, das mit seinem #Saarlandmodell unbedingt Vorreiter bei der Durchseuchung sein wollte? Hier ein Lagebericht - aus Saarländersicht. #Thread
Kurz: Ein Desaster. Dachten wir schon vor 2,5 Wochen, als das Modell angekündigt worden ist, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte (s. alter Thread unten), wurden wir jetzt eines besseren belehrt.
Ich meine - dass die Infektionszahlen steigen werden, war mir (JEDEM) absolut klar. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so SCHNELL geht. Am 25. März wurde das #Saarlandmodell vorgestellt, da hatten wir eine Inzidenz von 73,1. Jetzt, nur 18 Tage später, liegt sie bei 119,1.
So, für diejenigen, die sich noch nicht genug aufgeregt haben: Hier eine Bewertung der Corona-Lage im Saarland (aus Saarländer-Sicht). #Thread
Ich konnte heute kaum an was anderes denken und weiß trotzdem nicht, wo ich anfangen soll. Die Entscheidung, den Lockdown zu beenden, hat uns alle gestern Abend wie ein Holzhammer getroffen. Keiner hat damit gerechnet und das zeigt eigentlich nur, wie chaotisch alles ist.
Ende letzter/Anfang dieser Woche hieß es noch, dass der Stufenplan zur Öffnung verworfen bzw. verschoben wird, weil die Inzidenzen seit dem Beschluss wieder hochgehen. Mitte der Woche dann dieses Debakel im Bund (#Osterruhe). Und jetzt das: Ende des Lockdowns nach Ostern. HÄ??
Das Saarland bekommt diese Woche 80.000 (!) Extra-Biontech-Impfdosen aus einem Sonderkontingent, um die Verbreitung der Südafrika-Mutante einzudämmen, die in der Grenzregion in Frankreich wütet. Unmittelbar danach so schnell zu öffnen ist eine Frechheit.
"Ich brauche den Besuch in der Kirche, um durchzuhalten."
Leute, ganz ehrlich: Ich bräuchte aktuell auch so einiges, aber das interessiert halt einfach keine Sau. Wieso sollten für Gläubige Sonderregeln gelten? Ich sehe das nicht ein.
Und ich habe echt die Schnauze voll von diesem hypermoralischen Druck. "Mir geht es so schlecht, deshalb brauche ich die Kirche" - was soll man dazu sagen? Jede Antwort außer "Oje, na dann geh nur und viel Spaß" macht einem zu einem gefühllosen Arschloch.
Mir geht es schon zu normalen Zeiten sehr, sehr oft beschissen und selbst da interessiert das kaum jemanden, obwohl es KEIN Risiko darstellen würde, mir zu helfen. Und jetzt soll ich für alles Verständnis haben - sofern es jedenfalls irgendwas mit Religion zu tun hat?
Wir müssen endlich unverkrampft über Pornos reden, dann wird sich das Problem mit diesen Kinderpornos und Vergewaltigungsvideos schon von selbst lösen. Das ist so dümmlich und naiv, dass mir die Worte fehlen. sueddeutsche.de/digital/visa-m…
Es ist unfassbar, wie der Autor es schafft, einerseits zu fordern, dass Pornos aus der "Schmuddelecke" rauskommen sollen, wo die Politik nicht so genau hinschaut, anderseits jeden staatlichen Eingriff in die Branche schlecht redet.
Was sind seine Lösungsvorschläge? Also abgesehen von der Forderung nach *mehr guten Pornos*? Er hat keine. Er glaubt anscheinend wirklich, dass sexuelle Gewalt in diesem Bereich verschwindet, wenn wir alle total offen und unverkrampft mit dem erlaubten Zeug umgehen. Ey... was??