Gut* am föderalen deutschen Systemist ja, dass im Katastrophenfall die Bewältigung nicht in den Händen einer voll ausgestatteten Bundesbehörde*, sondern eines kompetenten* und verantwortungsvollen*, sich mitten im Wahlkampf befindlichen Ministerpräsideppen* befindet.
* (lustig)
Gut ist auch, dass die seit 30 Jahren systematisch kaputtgesparten und vernichteten Strukturen im Landes- und Bundes-Katastrophenschutz gar nicht mehr in der Lage wären, ein solches Schadensereignis auch nur annähernd optimal zu bewältigen.
Ein Beispiel? Ok.
Bundesreserve an Handdesinfektionsmitteln vor Corona: 300 Liter für 82 Mio. Menschen.
Bundesreserve an Handdesinfektionsmitteln nach eineinhalb Jahren Corona: 300 Liter für 82 Mio. Menschen.
Müssen Sie mir nicht glauben. Die Zahlen finden Sie beim bbk.bund
Machen Sie einfach überall ein Sternchen dran. Ist alles lustig.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Wirklich lustig ist, dass sich in der deutschen Presse recht wenig über folgende kleine, aber im aktuellen Kontext nicht ganz unbemerkenswerte Randnotiz findet:
Das europäische Hochwasserwarnsystem "Efas" hat die Behörden in NRW bereits SIEBEN TAGE vor der Flutkatastrophe erstmals vor einer wahrscheinlichen Flut gewarnt. Und die Warnungen TÄGLICH präzisiert.
24 Stunden vor der Katastrophe mit einer Trefferquote von ca. 90 Prozent.
Statt IRGENDWELCHE Maßnahmen zu ergreifen, ist der Ministerpräsident von NRW nach Baden-Württemberg gereist. Wahlkampftermine.
Ich unke seit Jahren (von Berufs wegen) auf dem existenziell katastrophalen Zustand und programmierten Totalversagen des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr in Deutschland herum.
Dass unsere politische Klasse das jetzt ausnahmslos, vollständig und dauerhaft auf jeder nur
denkbaren Ebene verkackt und damit die Früchte eines seit Jahrzehnten bestehenden Missstandes folgerichtig nicht nur erntet, sondern vorher auch noch kultiviert und damit die Zahl der Infizierten, Toten und der langfristig ausgebrannten Rettungs- und Pflegekräfte unnötig
vervielfacht, halte ich seit März für unabwendbar.
Konsequenzen werden daraus keine folgen. Weder für die mittel- und langfristige Gefahrenabwehr, noch für die Ausbildung der Bevölkerung oder die Arbeitssituation in Rettung und Pflege. Und ganz sicher nicht für die "Politik".