Das Reden vom Klimawandel lenkt ab von den wesentlichen Ursachen für die #Hochwasserkatastrophe, die Verantwortlichen für Katastrophenschutz ducken sich weg. Die Ignoranz gegenüber Naturgefahren hierzulande ist einfach skandalös. Mein Kommentar @welt: welt.de/debatte/kommen…
Es waren Regenmengen gefallen, mit denen gerechnet werden musste und die gelegentlich vorkommen. Dieselben Orte, die diese Woche von Regenfluten verwüstet worden sind, wurden schon in der Vergangenheit auf ähnliche Weise heimgesucht, wie historische Chroniken belegen.
Deutsche Behörden verfügen über Gefahrenkarten für an Flüssen gelegene Orte. Die Akten listen auch genau jene Orte, die nun vom Hochwasser getroffen wurden, samt Schätzungen möglicher Millionenschäden.
Warnungen vor den aktuellen Regenfluten kamen Tage im Voraus. Sie versandeten. Auch Wetterberichte bei ARD und ZDF hielten sich zurück mit Wetterwarnungen. Anwohner wurden nicht in Sicherheit gebracht.
Deutschlands Warnsysteme sind auf dem Stand eines Entwicklungslandes. Vor knapp einem Jahr wurde am „Nationalen Warntag“ die Reaktion von Behörden auf eine simulierte Naturgefahr getestet, der Versuch endete in einem Desaster.
Der Verweis auf den Klimawandel ist irreführend. Zwar macht die globale Erwärmung Starkregen wahrscheinlicher. Der Deutsche Wetterdienst kann aber noch keine Zunahme von Tagen mit Extremniederschlag in Deutschland feststellen.
Der Klimawandel ist ein großes Problem, ihn aber vorzuschützen, um vom Versagen beim Katastrophenschutz abzulenken, ist skandalös.
Viele Länder haben ihren Schutz vor Regenfluten verbessert, das belegen Statistiken: Trotz Klimawandel sind sowohl Sturzfluten als auch Flusshochwasser global weitaus weniger gefährlich als früher: sciencedirect.com/science/articl…
Deutschland aber scheitert daran, seine Bürger vor den im globalen Vergleich eher harmlosen Naturereignissen im eigenen Land zu schützen.
Ausführlicher und genauer habe ich das Problem in meinem Text beschrieben: welt.de/debatte/kommen…
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Ein 4 Jahre alter Artikel von mir wird grad öfters zitiert, er handelt von einer Dürre in Mitteleuropa im Jahr 1540, die dreimal länger dauerte als die aktuelle Dürre bislang: 11 Monate. Hier 10 Tweets dazu, was damals geschah… --> Thread spon.de/aegKU
2) Im Januar 1540 begann eine Trockenphase, wie sie Mitteleuropa nie mehr erlebt hat. Eine Zweiteilung festigte sich im Frühjahr: Während Russland über Schnee und Regenfluten klagte, wunderten sich die Mitteleuropäer über fortwährenden Sonnenschein und sternenklare Nächte...
3) Der Boden trocknete aus, Risse waren so tief, dass Leute ihre Füße darin baumeln lassen konnten, heißt es in einer Chronik. Ein fataler Verstärkungseffekt setzte ein (der auch diesen Sommer wirkt)…