Thread by @dm_ms

Heimlich, still und leise taucht heute auf der Webseite der KMK ein Abschnitt Corona-Studien auf, in dem zwei als "Zwischenberichte" betitelte PDFs veröffentlicht wurden. Die machen bisherige Planungen der Kultusminister zu Makulatur!
kmk.org/aktuelles/ents…
#GebtDieStudieFrei

https://twitter.com/sui7_7/status/1422908380125990916

In diese Arbeit konnten noch keine Informationen zu neueren, in der Übertragbarkeit veränderten Varianten von SARS-CoV-2 eingehen. Diese führen nach bisherigem Wissenstand insbesondere zu einer erhöhten Transmission und hätten somit Konsequenzen für die hier berichteten…

Erkenntnisse zu Transmissionsparametern & dem Effekt von Maßnahmen in Schulen auf die Transmission von SARS- CoV-2. Es gibt Hinweise, dass die Variante B.1.1.7 auch zu schwereren Verläufen führt. Insbesondere die deutlich erhöhte Transmission führt aber dazu, dass, um auch bei…

dieser Variante exponentielles Wachstum zu verhindern,
deutlich effektivere Kontaktreduktionsmaßnahmen notwendig sind. Aktuell gehen unterschiedliche Modellierungen davon aus, dass für eine Kontrolle der neuen Variante bei noch Überwiegen der alten Variante aktuell ein Rt von…

0.7 notwendig ist, dieses ist bisher in Deutschland nur mit sehr strengen Kontaktreduktionsmaßnahmen, die Schulschließungen beinhalteten, erreicht worden.
DAS WEISS DIE KMK SEIT MÄRZ Nichts ist passiert. Wir starten das neue Schuljahr genauso plan- & hilflos wie das alte verlief.

Die offensichtlichen Lügen der KMS werden öffentlich: Kinder sind für die Übertragung von SARS-CoV-2 empfänglich & tragen zu dieser bei. Die geringere Anfälligkeit bei jüngeren Kindern kann gut möglich hauptsächlich darauf beruhen, dass Kinder zum Zeitpunkt der Studien einem…

geringeren Infektionsrisiko ausgesetzt waren, z.B. weil sie weniger Kontakte zu Infizierten hatten. Die Studien stammen aus den ersten Monaten der Pandemie, als in vielen Ländern die Bildungseinrichtungen geschlossen waren oder eine geringe Verbreitung in der Bevölkerung vorlag.

Hinsichtlich der Virusausscheidung als Maß für die Infektiosität geht man am ehesten aktuell von einer ähnlichen Infektiösität infizierter auch kleinerer Kinder im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen aus. Bezüglich der Übertragung in Schulen ist die effektive Verbreitung…

in offenen Schulen & Kitas entscheidend von der regionalen Infektionsdynamik abhängig. Insgesamt zeigt sich, dass Schulschließungen effektive Instrumente zur Eindämmung der Epidemie sind (allerdings nicht als Einzelmaßnahme). Die gefundenen Arbeiten zeigen auch, dass der Effekt…

von Schulöffnungen nicht die Umkehrung des Effektes von Schulschließungen ist. Eine aktuelle Übersichtsarbeit aus dem Januar '21 bestätigt dies. Schulschließungen haben weitere indirekte Effekte. Dazu gehört eine Verringerung der Infektionen bei Kindern oder Schulpersonal durch…

weniger ÖPNV und andere Freizeitkontakte sowie weniger Infektionen im Allgemeinen, da die Eltern zu Hause bleiben. Darüber hinaus werden sie als Zeichen der Ernsthaftigkeit der Epidemie wahrgenommen und können persönliche Einschränkungen verstärken.

Soweit so offensichtlich.

Neu für die KMs ist sicher auch die Erkenntnis, dass die Ausbildung von Antikörpern abhängig von der Intensität der Infektion und der Immunantwort ist und so besonders für Kinder unterbewertet werden kann. Das betrifft alle Studien, die sich nur auf Seroprävalenz als Kriterium…

verlassen, also davon ausgehen, dass Kinder ohne Antikörper nie mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Die Schweizer Ciao Corona-Studie sowie die Sachsen-Studie aus Dresden, die beide #LongCOVID bei Kindern verharmlosen und Symptome zu Long Lockdown umdeuten wollen, fallen mir dazu ein.

Stratifiziert man Studienergebnisse in 3 Kategorien hinsichtlich des Infektionsgeschehens und in Hinblick auf die Maßnahmen in Schulen, dann werden bei niedrigem Infektionsgeschehen keine weiteren Ansteckungen beobachtet, was mich wenig überrascht. Wenn das Infektionsgeschehen…

im mittleren Bereich lag, kam es nach Erstinfektionen bei 0-4,4% des Schulpersonal sowie bei 0-6,5% der SchülerInnen ebenfalls zu Infektionen. Herrschte ein hohes Infektionsgeschehen, fand man bis zu 16% beim Schulpersonal und bis zu 13% bei Schülerinnen und Schüler Infektionen.

Soviel zu "Die Schulen sind sicher" und "Infektionen werden nur von außen in die Schulen eingetragen". Die KMs lügen uns seit Monaten die Hucke voll und machen nicht ihren Job, den Schul- und Kitabetrieb sicher zu gestalten! Stattdessen nur Arbeitsverweigerung auf breiter Front!

Das Infektionsrisiko an Schulen lässt sich auch durch den Vergleich von Gruppen im Präsenzunterricht vs. Gruppen im Distanzunterricht bestimmen. Da wurde uns bisher gern erzählt, dass Präsenz "das Beste seit geschnittenem Brot" ist und Distanzunterricht ein Inzidenztreiber sei.

Zwei Studien beschreiben dieses Infektionsrisiko für Schweden, wo in einem Zeitraum mit hohem Infektionsgeschehen weiterführende Schulen geschlossen und die Schülerinnen und Schüler digital unterrichtet wurden, während Grundschulen offen blieben und Präsenzunterricht stattfand.

Die Chance für Lehrpersonal an Grundschulen sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, war etwa doppelt so hoch wie die von Lehrpersonal im Digitalunterricht an weiterführenden Schulen. Auch Eltern sowie Partner von Grundschullehrpersonal hatten eine höhere Chance sich zu infizieren!

Dabei könnte der Umstand, dass hier Grundschulen mit weiterführenden Schulen verglichen wurden, dieses Risiko noch unterschätzen. Andererseits spielen andere Faktoren, wie etwa der Wegfall des Arbeitsweges und die von Nutzung des ÖPNV sowie das jeweilige Maßnahmenumfeld eine.…

bedeutende Rolle in der Bewertung dieser Daten. Eine sehr aktuelle Studie aus Schottland vergleicht das Infektionsrisiko sowie das Hospitalisierungsrisiko von Lehrern bei hohem Infektionsgeschehen mit Schulschließungen bei niedrigerem Infektionsgeschehen und offenen Schulen mit…

sowohl dem Krankenhauspersonal, als auch der Allgemeinbevölkerung. Das Risiko des Lehrpersonals während der Schulschließungen ist etwa halb so groß, wie das der Allgemeinbevölkerung. Nach Schulöffnungen steigt es auf auf das dreifache und höher als das der Allgemeinbevölkerung!

Es ergibt sich hieraus ein durchaus erhöhtes Infektionsrisiko und auch Hospitalisierungsrisiko bei fortlaufendem Präsenzbetrieb für Lehrpersonal im Vergleich mit Zeiträumen oder LehrerInnen im Fernunterricht.

Ich weiß genau, was ihr jetzt denkt: Wie zum Teufel kann das nur sein?

Mein Lieblingszitat aus dem Zwischenbericht ist übrigens: "Nicht zu verkennen ist die Bedeutung dieser bereitgestellten Informationen der KMK für die Öffentlichkeit." Die sind sich doch alle absolut bewusst darüber, das die Informationen essentiell für die Öffentlichkeit sind!

Der nächste Knaller: Die von den Schulbehörden zur Verfügung gestellten Daten weichen in einigen Regionen deutlich von den Meldedaten des RKI der schulrelevanten Altersgruppen ab! Diskrepanzen werden aktuell mit den Ländern besprochen & erschweren Vergleiche mit der Bevölkerung.

Die Erhebung und Veröffentlichung von Zahlen zu Infektionen wurde von Seiten der KMK für KW45/2020 - KW5/2021 einfach ausgesetzt. Ja, ihr habt richtig gelesen: Die wussten, dass die Studie läuft und wollten wohl eine genau Darstellung des Infektionsrisikos an Schulen verhindern!

Zu den Regelungen und Maßnahmen bezüglich der Kontrolle und Ablauf des Schulbetriebes wurde die Qualität und Struktur der veröffentlichten Materialien und Verordnungen zwischen Ländern als "sehr divers" höflich umschrieben. Nicht immer waren Informationen zu allen Empfehlungen…

Teil der veröffentlichten Dokumente. Auch haben einige Länder nach den Beschlüssen vom 10.02.2021 ihre jeweiligen Schutzverordnungen & Hygienepläne aktualisiert, wohingegen andere Länder auf Rahmenhygienepläne verweisen, die seit 2020 nicht aktualisiert wurden! Bei Analyse der…

Umsetzung der S3 Leitlinie „Maßnahmen zur Prävention & Kontrolle der SARS-CoV-2 Übertragung in Schulen“ in Beschlüsse der Länder ergibt sich ein heterogenes Bild" Obwohl das als bundesweiter Standard betrachtet werden kann, sind andere kaum oder in kreativer Weise berücksichtigt!

Die Maskenpflicht an Schulen gestaltet sich deutschlandweit "sehr vielseitig". Neun Länder machen keine gesonderten Angaben zu Maßnahmen den Schulweg betreffend. Die Vorgaben zum Musikunterricht zeigen generell eine "große Bandbreite an Regulierungen". Sportunterricht im Freien…

abzuhalten und innen nur unter Hygienemaßnahmen, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Genauso der Umgang mit Verdachtsfällen bei Schülerinnen und Schülern ohne bekannten Risikokontakt, wo die Länder als Mindestabwesenheit zwischen 24 Stunden und 5 Tagen liegen!

Zur Reduktion der Aerosolkonzentration in Unterrichtsräumen ist "korrektes Lüften" der alleinige Standard in Deutschland. Mehr als die HLH-Regeln (Händewaschen + Lüften + Hoffen) fällt den meisten Bundesländern nicht dazu ein (Wechsel von "Hoffen" zu "Beten" zählt nicht!).