Thread by @StephanAitch

Dündar: "Die Entwicklungen in Afghanistan sind ein Erfolg für den politischen Islam, ein Gift, gegen welches die Türkei 🇹🇷 sich schon seit Jahrzehnten zu wehren versucht. Demnach stellen die aktuellen Geschehnisse für den hart erkämpften Säkularismus eine große Bedrohung dar."

"Aussagen von Erdoğan wie 'Wir stehen mit dem Glauben der Taliban nicht im Widerspruch' und 'Ich bin bereit, den Taliban-Führer zu treffen. Wir können die Verantwortung für den Flughafen Kabul übernehmen', verstärken diese Bedrohung."

"Nachdem der Westen mit seinem Abzug Afghanistan seinem eigenen Schicksal überlassen hat, versucht der türkische Präsident nun aktiv die Rolle als Vermittler für beide Seiten zu übernehmen. Darin sieht er die Chance, nicht nur sein Ansehen im Westen wiederherzustellen,

sondern auch von seiner eigenen innenpolitischen Verzwicktheit abzulenken.

Eine weitere Sorge ist die Angst vor einer drohenden Flüchtlingswelle. Die Grenzen scheinen offen. Schon jetzt ist eine große Migrationsbewegung über den Iran zu erkennen."

"Eine unkontrollierte Einwanderung würde in der öffentlichen Meinung den Rassismus nur befeuern.
Erdoğan sieht in diesen Fluchtbewegungen vor allem einen politischen und wirtschaftlichen Nutzen: Er erhofft sich Geld und Zugeständnisse aus dem Westen."

Zudem handelt es sich bei den afghanischen Flüchtlingen, die bereits nach einiger Zeit eingebürgert werden können, um potenzielle Wählerstimmen."

"Es besteht kein Zweifel: Die Vollverschleierung Afghanistans wird die Probleme und Konflikte in der Region verschärfen und zuspitzen. Und die Türkei wird zu denjenigen gehören, die den höchsten Preis zahlen werden."

@candundaradasi in seinem neuen Newsletter via @Ozguruz_org

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