Weil @PaulStrobel es sich wünscht, ein Thread über den Spz Puma und seine Reaktivpanzerung:
Mit der Verbreitung von PzAbHaWa in den 40ern welche das Hohlladungsprinzip nutzen, gab es für 20 Jahre keine Möglichkeit mit purem Stahl Fahrzeuge gegen diese Bedrohung zu schützen. 1/x ImageImageImage
Ein Gegenmittel war die Verbundpanzerung aus mehreren Schichten Stahl/Luft und vielen anderen Materialien. Welche mit T-64/Leopard 2/M1 eingeführt wurde und Schutz gegen HL in einem frontalen 40-60 Grad Winkel erreichte. Jedoch stieg das Gewicht der Fahrzeuge dramatisch an. 2/x ImageImageImageImage
Eine andere Möglichkeit um nun weiteren Schutz zu erlangen und das Gewicht niedrig zu halten ist Reaktivpanzerung (ERA). Dabei wird ein Sandwich aus Sprengstoff und Metallplatten außen angebracht um den Hohlladungstachel beim Auftreffen zu deformieren. 3/x ImageImageImageImage
Aufgrund der Anforderung nach einem niedrigen Gewicht und hohen Flankenschutz nutzen russische Panzerbauer seit 1985 ERA im großen Maße. Es findet sich auf allen russischen Panzern ERA-Module in rauen Mengen. 4/x ImageImageImageImage
Trotz eigenen Wissen über ERA hat es sich im Westen aus verschiedenen Gründen (höhere Gewichtlimits, ausreichende Passivpanzerung, Schutz nur im Frontalbereich, Bedrohung eig. Inf.) noch nicht durchgesetzt. Durch IKM und komplexerer Bedrohungen änderte sich diese Einstellung. 5/x ImageImageImageImage
Die Bundeswehr führt jetzt erst mit dem Spz Puma ERA-Module ein, nachdem die Bedrohung für die Infanterie weit genug gesenkt wurde und die Anforderungen an Gewicht/Schutzniveau ohne ERA nicht mehr zu halten sind. Zuvor gab es schon Versuche am Fennek für einen Einsatz in Afg. 6/x ImageImageImageImage
Diese ERA-Module beinhalten wie am Anfang gesagt Sprengstoff und müssen laut Vorschrift somit wie jede anderen Munition behandelt werden. Dies bedeutet einen großen Mehraufwand in Sachen Zeit, Sicherung und Infrastruktur für die Btl. Auch wenn dies eigentlich nicht nötig wäre 7/x ImageImageImage
Für jeden Termin bei der HIL müssen die ERA-Module demontiert werden, was ein großer Zeit- und Arbeitsaufwand ist. Als Lösung wurde jetzt die "Konfigurationsstufe Grundbetrieb" eingeführt welche die Module durch leere Hüllen ersetzt. Unten: Vergleich mit den scharfen Modulen 8/x ImageImage
ERA ist ein fester Bestandteil zukünftiger Kampffahrzeuge neben Abstandsaktiven Systemen und klassischer Verbundpanzerung. Dies gilt auch für die BW (👀Leopard 2). Aber sie haben auch ihre eigenen Besonderheiten und Nachteile vorallem im Grundbetrieb und im Einsatz. 9/9 ImageImageImageImage
Quellen:
Das Internet.
Öffentliche Präsentationen von DND und RHM
tank-masters.de
below-the-turret-ring.blogspot.com
thesovietarmourblog.blogspot.com

Kritik und Anmerkungen sin gerne erwünscht.

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12 Sep
Nach dem Thread zu Reaktivpanzerung, jetzt zur nächsten Zukunfstechnologie:
Abstandsaktive Schutzsysteme (APS).
Ich beschränke mich zunächst nur auf Hard-Kill Systeme, also solche welche mit Schrapnellen/projektilbildenden Ladungen/Flugplatten anfliegende Projektile vern. 1/x
Aufgrund der immer steigenden Durschlagsleistung von KE u. HEAT-Munition, Top-Attack Munitions und Gewichts-Obergrenzen wurde es nötig Konzepte neben purer Passivpanzerung zu entwickeln. Dies waren wie erwähnt einmal die Reaktivpanzerung und die Abstandsaktive Schutzsysteme.2/x
Anstatt wie in den Jahrzehnten zuvor ein Geschoss nur mit Passivpanzerung "in" der Panzerung zu stoppen versuchte man nun die Geschosse vor der eigentliche Panzerung soweit zu beschädigen damit weniger Passivpanzerung genügt um die Restwirkung aufzuhalten. 3/x
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21 Jul
@bttr01438851 Beitrag 15.
Sehr lang und sehr viele unf wilde APS Konzepte. ImageImageImageImage
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