Thread by @maewald

Dieses Preprint ist lesenswert.

Aber: Pandemic Trigger Warning, das Doomsday-Material ist noch nicht peer-reviewed.

Es sagt aus: SARS Cov2 mutiert an seiner wichtigsten Stelle, dem Spike-Protein S1, derzeit 4x schneller als Influenza an HA1.

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https://twitter.com/ArisKatzourakis/status/1437534054157635585

HA1 erfüllt bei Influenza dieselbe Rolle wie S1 bei SARS Cov2. Die entstehenden Influenza-Mutationen sind der Grund, warum jedes Jahr eine neue Grippeimpfung nötig ist und manche 'normale' H3N2-Influenzas zu knapp 30.000 Toten/Saison führen (2017/18).

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Corona also mutiert am Spike-Protein S1 pro Jahr derzeit 5,5 mal wirksam - das bedeutet 5,5 nicht-synonyme Mutationen. Das ist bei insgesamt 24 Mutationen/Jahr bei SARS Cov2 ein ziemlich großer Teil.

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Die Autoren würden erwarten, dass solche wirksamen Mutationen bei S1 dann ja bedeuten müssten, dass diese Unterstränge erfolgreicher sind. Und tatsächlich: Es ist so.

Heißt: 4fache Geschwindigkeit betrifft, wie bei HA1 bei der Grippe, wirklich eine relevante Stelle.

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Zufall? Angängerpech? Leider nein: Viele Mutationen entstanden unabhängig voneinander und haben jedes Mal eine erfolgreiche Untervariante begründet. Die Autoren vermuten den Grund darin, dass SARS Cov2 derzeit noch immer am Anfang ist, sich an den Menschen anzupassen.

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Dabei fungieren einige Mutationen als Basismutationen, auf denen andere aufbauen. Sie sind gewissermaßen Fundamente. Delta dürfte auch so ein Fundament sein.

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Trotz gemeinsamen Fundsmenten halten es die Autoren für unwahrscheinlich, dass das gleichzeitige Aufkommen äquivalenter Mutationen durch Genomaustausch zwischen Varianten geschehen ist.

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Die Vermutung liegt nahe, dass dies bedeutet, dass wir ggf. häufiger als ein mal pro Jahr impfen sollten, und es erscheint ebenfalls logisch, dass die Impfstoffe sich rollierend an neue Varianten anpassen müssen.

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https://twitter.com/DrZoeHyde/status/1437803192591413249?s=19

Während große Fallzahlen Mutationen begünstigen, bedeuten mehrere unabhängige, aber gleichartige Mutationen, dass schon geringere Fallzahlen zu fitteren Strängen geführt hätten.

Da wir derzeit weltweit so große Fallzahlen wie nie zuvor haben, ist das keine gute Nachricht.

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SARS Cov2

1. mutiert also schneller als die Grippe
2. hat dafür allerdings deutlich geringere Fallzahlen gebraucht
3. und ist gerade erst noch dabei, sich an den neuen Wirt Mensch anzupassen.

Die einzige Hoffnung ist, dass es die größten Sprünge schon gemacht hat.

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Quelle: biorxiv.org/content/10.110…