Die Debatte um den Muezzin in Köln ist Sinnbild einer kranken Diskurskultur, wenn es um Themen wie den Islam geht. Ein Thread
Auf der einen Seite stehen diejenigen, die sich mit solchen Aktionen mehr Toleranz erhoffen: ihnen geht es nur um sich und das Gefühl, besser zu handeln und moralischer zu sein.
Eine Forderung nach mehr Toleranz und Vielfalt von seitens Ditib trauen sie sich nicht zu formulieren. Ein Verein, der immer wieder mit einer Anspruchsmentalität auftritt und des öfteren durch Hetze gegen Christen, Juden und liberalen Muslimen auffällig geworden ist.
Was sind schon direkte Kontakte zu Erdogan, Jagd auf Kritik, Spionageaffären und ein starres Islamverständnis, das selbstbewusst von Eroberung spricht, im Vergleich zu der möglichen Inszenierung einer Politik als mutiger Kämpfer für Vielfalt.
Auf der anderen Seite stehen Rassisten, die Muslime und den Islam als homogene Gruppe sehen, und wollen, dass diese lieber heute als morgen gefälligst das Land verlassen. Muezzin, Moschee, Kopftuch und die alleinige Existenz der Muslime ist dann schon Provokation.
Dazwischen: nichts! Eine differenzierte Debatte, angebrachte Kritik? Fehlanzeige! Das könnte ja einen Shitstorm auslösen, die nächste Einladung zum Sommerfest des Bundespräsidenten gefährden und ihr Bild als heiligen Toleranten stören.
Schmutzig sollen sich die Anderen machen! Und so verpasst Deutschland zum zigsten mal die Möglichkeit, das Verhältnis des politischen Islams zur Demokratie zu thematisieren , die Gestaltung der Zukunft einer multireligiösen Gesellschaft vorzunehmen
und die Frage, welche Rolle Religionen in Deutschland und Europa angesichts einer unsicheren Identität insgesamt spielen sollen, zu klären.
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Um Relativierung und Verharmlosung zu vermeiden und den Unterschied zwischen Familiendrama und #Ehrenmorde differenziert und sachlich zu erläutern ,hier ein paar Gedanken. Ein Thread
1.Solange so drastisch verharmlost wird, fehlt der Raum für eine ernsthafte Auseinandersetzung. Welten liegen zwischen den Beziehungstaten in deutschen Familien und den „Ehrverbrechen“ in muslimischen Familien.
2. Ein Erwin oder Dieter, der am ersten Weihnachtstag seine Frau ermordet, weil sie sich von ihm trennen wollte, handelt meist allein. Auf Unterstützung aus seiner Familie kann er so wenig zählen wie auf den Beifall aus der Familie der Frau.
1. #Rassismus zu thematisieren und anzuklagen ist enorm wichtig und notwendig aber die Realität ist viel komplexer und mehrdimensionaler, als manche sie wahrhaben oder gerne darstellen wollen. ein Thread.
2. Zur #Integration gehört (neben der Bekämpfung von #Rassismus) auch eine Bringschuld der Zugewanderten zur Verinnerlichungen von Werten, zur Bekämpfung von patriarchalischen Strukturen, Parallelgesellschaften, #Antisemitismus und #Radikalisierung auf beiden Seiten.
3. #Integration bedeutet auch, emotionale Zugänge zu ermöglichen. Inklusion, Begegnung & Bekämpfung von Rassismus auf beiden Seiten, denn auch unter Flüchtlingen gibt es weit verbreitete Klischees und Vorurteile gegen die Aufnahmegesellschaft.
1. Ich habe diesen Artikel heute mehrfach gelesen und möchte gern ein paar kritische Bemerkungen dazu machen, um die andere Sichtweise zu erläutern-#Burkaverbot ein Thread. spiegel.de/politik/auslan…
2. Die Behauptung, hier gehe es um eine rechtsradikale Initiative, die kein Interesse an Frauen hat, ist auch umgekehrt richtig - das Bedürfnis Rechtsradikalen zu widersprechen, ist für die Kommentatoren wichtiger, als die Situation der Frauen.
3. Zu behaupten, in Frankreich hat das #Burkaverbot zu mehr #Radikalisierung geführt, ist einfach falsch ! Diese „Theorie“ blendet die Missionierungsarbeit, die Parallelgesellschaften, die Abwertung westlicher Werte und viele andere Faktoren komplett aus.