🇦🇹 Zwei Dinge sind bei mir aus dem Falter-Gespräch mit Kern besonders picken geblieben: dass die sog. bürgerlichen Medien sich kein bißchen dafür interessiert haben, dass der ganze 2017er-Wahlkampf nach Wahlkampfkostenüberschreitungen stank. Ich mein, das ist auch nicht ganz
einfach zu recherchieren: da kannst nicht nur bei der Generalsekretärin anrufen und sie fragen. Da müsst man ordentlich reinwühlen & dann bleibt wieder weniger Zeit für Empfänge. Schon klar. Aber kein Interesse an so einer Story, die sich im
Nachhinein als Punktlandung heraus
gestellt hat, das riecht schon sehr, als wollte manch eine/r da gar keinen Riecher haben. Man müsst sich die Inserate aller Medien genau anschauen.
Zweiter Punkt: Das Niedergeschrieben werden bei Ankündigung von reduzierten Inseratenbudgets für alle. Dass wirklich am Tag
nach einem Kern-Fellner- Gespräch ein völlig unzusammenhängender Kern-Verriss erscheint, das hat man zwar geahnt. Aber Kern hat es jetzt offen ausgesprochen, wie da gefuhrwerkt wird.
Dritter Punkt: die fehlenden Leitartikel der ChefredakteurInnen in Presse und Kurier am Tag
nach dem Kurz-Rücktritt. Das deutet Kern als Schuldeingeständnis, weil diese Leute Kurz mit verschuldet hätten. Ich würde eine zweite Interpretation anhängen: die haben Kurz trotz dessen aussichtsloser Lage noch nicht aufgegeben, weil sie politisch zu tief mit drinhängen.
Letztes Detail: Kerns Vorschlag, alle Inserate im Ministerrat beschließen zu lassen und damit dem Wildwuchs und der gegengeschäftigen Beliebigkeit ein Ende zu setzen, ist gut. Das könnte eigentlich auch die jetzige Regierung als Zeichen des verstanden Habens machen. Oder?
Übrigens schreibt besagte Chefredakteurin des Kurier heute einen Leitartikel gegen die Verwendung von Medienarchiven. Kann man natürlich auch machen.
🇦🇹 Kurzismus ohne Kurz: Sebastian Kurz kommt nicht mehr, es führt kein Weg für ihn retour. Das ist der wirklich unwidersprochene Tenor als allen Kommentaren und Analysen von Österreich-KennerInnen im In- und Ausland in österreichischen und internationalen Medien. Seine Partie ist
ein zu großes Risiko, die Verfahren werden sich über Jahre ziehen und niemand des heutigen Machtzentrums in der ÖVP, die Landesparteien, will eine Reinthronisierung von Kurz riskieren, unwissend, was er und die seinen alles verbrochen haben. Ein Wahlkampf mit Kurz an der Spitze
würde sich ausschließlich um ihn und darum drehen, dass Kurz seinen Vizekanzler Mitterlehner rektal beschimpft und hinterhältig demontiert hat und sich die türkise Schnöseltruppe mit Hybris den Staat unterwerfen wollten. Die Menschen lieben den Verrat, aber den Verräter nicht.
🇦🇹 Politisch muss man in eine stärkere Position kommen als dass nur die Zugkraft von Kurz bei FPÖ-WählerInnen seine Rückkehr verhindert: denn die FPÖ kommt nur ohne Kurz am Wahlzettel wieder auf 25%+ Sie ist absurderweise die Brandmauer gegen Kurz. Mich wundert überhaupt nicht,
dass es weiter 50/50 zwischen Schwarzblau und den demokratischen Kräften steht. Das wird auch so bleiben. Für eine progressive Mehrheit muss der Fokus jetzt weg von den Egomanen und hin zu den Menschen in 🇦🇹 Gemeinsam, solidarisch, verantwortungsvoll und sachlich.
Über Alltagsthemen der Menschen reden kriegt man nicht hin, indem man sagt, jetzt reden wir wieder über Alltagsthemen, sondern man muss es tun. Druck aufbauen. Von unten organisieren. Leute überzeugen. Glaubt ihr, Obama und Biden sind seine Wahlsiege zugeflogen?
Der Schallenberg ist so unterworfen. No self respect. Tut weh beim zuhören. #zib2
„Die Message war ganz klar“. Auweh, der ist ja richtig peinlich.
Wenn die Strategie sein sollte, Schallenberg in wenigen Wochen so vorzuführen, dass er wieder geht, Kurz Verfahren werden nicht bis Weihnachten abgeschlossen sein und niemand wird Kurz wieder angeloben oder im Amt lassen. Ain‘t gonna work.
🇦🇹 Ja, Schallenberg hat heute gezeigt, was er für einer ist. Er hat dem Kurz den Böhmdorfer gemacht. Der hatte einst als Justizminister Jörg Haider als „über jeden Verdachr erhaben“ bezeichnet. Die Abkürzung des Justizministeriums, BMJ, wurde damals zu Bundesministerium für Jörg.
Das könnte einem/einer Sorgen machen, wäre Schallenberg das Machtzentrum in der ÖVP. Das sind aber die 6 schwarzen Landeshauptleute.
Die interessieren v.a für 2 zwei Dinge: ihre eigene Wiederwahl und die vier zentralen Ministerien, die man niemals mehr hergeben will:
Finanz, Wirtschaft, Innen, Landwirtschaft.
Auch wenn die LHs Kurz dieser Tage scheibchenweise und mit Genuss demontieren, weil er die beiden Ziele - eigenes Amt der LHs und die 4 Ministerien - gefährdet hat: das tun sie genau so lange, bis er ihnen wieder etwas nützen würde.