Der Køpi-Platz wurde geräumt, "weil der Eigentümer vor Gericht gewonnen hat" höre ich seit gestern in den Medien.
Es ist traurig, dass es in der Medienlandschaft so wenig Hintergrundrecherche gibt. Deshalb folgen im Thread ein paar Gedanken zur Räumung. #b1510#koepi#koepibleibt
Die Køpi samt Wagenplatz gehört einem Geflecht aus Briefkastenfirmen. Hinter den Firmen steht der Investor Siegfried Nehls.
Nehls ist gerichtlich kein Unbekannter. Er betrog kleine Handwerksfirmen um Geld. Den Strohmann, der für ihn die Køpi ersteigerte, "vergaß" er zu bezahlen.
Bei der Stadt Zossen hat er über 3 Millionen Euro Steuerschulden.
Er gab einst an, auf dem Køpi-Gelände einen Yachthafen errichten zu wollen. Dabei liegt die Køpi gar nicht am Wasser. Nehls war selbst nie vor Ort, um sich davon ein Bild zu machen.
Seit Jahren hatte Nehls eine Baugenehmigung für den Køpi-Platz. Kurz vor Ablauf fiel ihm jetzt ein, noch schnell auf Räumung zu klagen. Die Richterin entschied ohne zu zögern in einer blitzschnellen Verhandlung für Nehls.
Das Urteil ist umstritten. Von der Eigentümerseite erschien keiner persönlich vor Gericht. Es wurde ein Anwalt beauftragt. Dieser Anwalt zeigte eine Vollmacht - unterschrieben von einem Geschäftsführer von einen der Briefkastenfirmen von Nehls.
Der gleiche Geschäftsführer, den nie jemand persönlich gesehen hat, unterschrieb in den letzten Jahren auch schon andere Prozessvollmachten - da allerdings mit ganz anderer Handschrift. Es bleibt also unklar, ob der offiziell geführte Geschäftsführer des Briefkastens, der
den Køpi-Platz auf Räumung verklagte, überhaupt jemals die Prozessvollmacht gab.
Die Skandale und Ungereimtheiten um das dubiose Firmengeflecht von Nehls blieben leider medial unerwähnt.
Nun wurde der Køpi-Platz dennoch für Nehls geräumt.
Seit geraumer Zeit bietet Nehls übrigens den Platz - im Paket mit anderen Immobilien, die er besitzt - für 100 Millionen Euro zum Verkauf an. Er will also gar nicht selbst darauf bauen.
Es ist ein Armutszeugnis für den Journalismus, dass diese Spekulationspraxis kaum hinterfragt wird. Dass Nehls nahezu unerwähnt in der Berichterstattung bleibt.
In vielen Medien hieß es, dass sich irgendwelche Linken "illegal" auf den Platz aufhielten und nun noch geräumt werden müssten. Sensationslust war spürbar.
Es ging dabei aber nie um irgendwelche Menschen, sondern um die jahrelangen Bewohner:innen.
Sie verloren ihr zu Hause.
Zusammengefasst lässt sich sagen:
Die Bewohner:innen des Køpi-Platzes verloren ihr zu Hause für einen dubiosen Spekulanten, der Millionen Steuerschulden hat und kriminell ist.
Ich habe vollkommen Verständnis dafür, dass sie das nicht mit sich machen lassen wollten.
Zwangsräumungen für Spekulanten sind in Berlin an der Tagesordnung.
Das Problem betrifft weitaus mehr Menschen als nur Linke.
Die meisten Menschen haben allerdings nicht so viel Unterstützung wie die Køpi. Ihre Verdrängung wird nicht öffentlich.
Persönlich würde ich mir eine kritischere Beschäftigung mit Spekulation von journalistischer Seite wünschen.Und mehr Verständnis für all die,die mitten in der Pandemie aus ihrem Wohnraum in die Obdachlosigkeit geschmissen wurden.
1/5 Im Tagesspiegel gibt es einen Artikel zu "Knoipper", dem am #b0105 das Fenster eingehauen wurde, nachdem er die 1.Mai-Demo mit einem Lied beschallt haben soll. "Erst lief die Musik einer Oi-Band" steht im Artikel, danach soll er Slime gespielt haben. Leider wird nirgendwo
2/5 gefragt, welches Oi!-Lied denn zuvor gespielt wurde. Knoipper trägt Slogans wie "Todesstrafe für Kindesschänder" (welcher "Antirassist" wünscht sich bitte die reaktionäre Todesstrafe zurück?), er teilt Inhalte von Querdenkern und setzt Links und Rechts gleich, womit er die
3/5 Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost. Insgesamt wird er dennoch sehr einseitig wiedergegeben. Man hätte seinen Namen nur googlen müssen, um auf seine Verbindung ins rechtsoffene Milieu zu stoßen.
Es ist im Prinzip immer das gleiche mit diesen
Beim gestrigen Neonazi-Aufmarsch an #b2003 in Berlin gab es auch wieder zahlreiche (extrem) rechte Teilnehmende aus #Marzahn-#Hellersdorf. #MaHe
Zwischen gewaltbereiten und alkoholisierten Neonazis befand sich zudem auch ein lokaler AfDler.
Ein kurzer Überblick:
Auf diesem Bild von @IgorNet sieht man René Uttke,Kai Milde,Katrin Arnold,Patrick Arnold,Andi Körner & Lars Niendorf aus #MaHe. Alle sind bekannt aus dem NPD-Spektrum, liefen aber im vergangenen Jahr auch beim Aufmarsch des III. Wegs in Berlin mit. flickr.com/photos/igornet… #b2003
Daneben waren bei #b2003 auch der Landesvorsitzende der Berliner NPD Andreas Käfer sowie Dietmar Hömke (NPD) dabei. Beide waren auch schon im letzten Jahr auf verschwörungsideologischen Protesten zu sehen.
Bild von RechercheNetzwerk Berlin: flickr.com/photos/recherc…
Heute findet erneut der Prozess gegen den Berliner Geschäftsführer der VVN-BdA statt. Er wird beschuldigt, die AfD genötigt zu haben, als diese versuchte 2019 das Gedenken an die Befreiung von Auschwitz zu besuchen.
Ein Thread zum Prozesstag. #b1803
Bisher sind 3 Unterstützer der AfD #Marzahn-#Hellersdorf eingetroffen, unter ihnen auch Daniel Birkenfeld (BVV) mit neuer Freundin (FDP). Birkefeld schubste vor dem Gerichtssaal andere Zuhörer*innen, die Lage vor dem Saal ist angespannt. In 20 Minuten beginnt der Prozess. #b1803
Ca 15 Zuhörer*innen sind schon vor AfD-Birkefeld vor dem Saal gewesen. Birkefeld schubste so lang, bis er weit vorn in der Schlange stand. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie können nicht alle anwesenden Zuhörer*innen in den Saal. #b1803
Der Nordkurier hat nun noch einmal nachgelegt mit der kruden These, dass linke Gegendemonstrant*innen das Gefährlichste an den Querdenken-Demos seien. Sie schließen sich damit unkritisch der Position des #Polizeiproblem an. Es folgt ein Thread. 1/11
Für Berlin sprechend: Mal ganz davon abgesehen, dass es hier in Berlin kaum größere Gegenproteste gab, blieben die "Querdenker" auch bei An- und Abreisen stets unversehrt und konnten weiter ihre Propaganda seelenruhig verbreiten.2/11
Ausgehend von "Querdenkern" gab es die letzten Monate immer wieder Angriffe auf die Presse. Gleichzeitig reden sie von "Meinungsfreiheit"&"Grundgesetz". Jedoch merkt man allein an ihrem Umgang mit der Pressefreiheit,dass es ihnen nur um die Absicherung ihrer Privilegien geht.3/11