Nächstes #Corona-Urteil in #Spanien: Das Verfassungsgericht hat heute auch den zweiten von der Regierung ausgerufenen Alarmzustand mit weitgehenden Grundrechtseinschränkungen ab Oktober 2020 als illegal eingestuft. // @welt
Damit gibt es die höchstrichterliche Bestätigung dafür, dass quasi keine der drastischen Maßnahmen (24h-Ausgangssperre als Highlight) hätte verhängt werden dürfen. Eine schwere Niederlage für die Regierung, bloß: Entgangene Freiheit lässt sich schlecht zurückholen.
Ich bin in Spanien, und von hier aus und im Angesicht der jüngsten Urteile fehlt mir jedes Verständnis für Aussagen wie jene von @KathaSchulze, wonach der Eindruck, man wäre seit 1,5 Jahren nicht frei, “Quatsch” sei. Arg kurioses Verständnis von Freiheit, das sich etabliert hat.
Nachtrag: @KathaSchulze verweist hier auf ein Interview mit meinem Kollegen @Freddy2805@welt, in dem sie dezidierter auf die Aussage ihres Tweets eingeht:
Nach gerade mal ein paar Wochen Pandemie hatte u.a. Christian Drosten in „The Lancet“ Gerüchte zu Labor-Ursprung von Covid gegeißelt. Ausgerechnet er wurde nun für #WHO-Beirat zu Hintergrundrecherchen bei Pandemien vorgeschlagen. In der Welt des public health läuft einiges falsch
Der Oberste Gerichtshof der Kanaren stuft Verlangen eines der 3G-Zertifikate als illegal ein. Grund: Damit würden jene Bürger, die sich "zulässigerweise" gegen die Impfung entschieden haben oder sich aus ökonomischen Gründen nicht testen lassen wollen, zu Unrecht benachteiligt.
Die Maßnahme, so das Gericht, würde zu einer "Segregation" der Bürger führen. Man könne nicht einen Teil von ihnen "vom Genuss der Gesamtheit der die Möglichkeiten, die ihm seine verfassungsrechtlich proklamierte Freiheit bietet" ausschließen.
Und: Dass einem Dritten Dokument über den eigenen Gesundheitszustand gezeigt werden muss, sei ebenfalls rechtswidrig. Derartige Informationen würden nur die Person selbst und ihm nahe Stehende etwas angehen. Recht auf Privatsphäre würde (z.B. in Restaurant) zu Unrecht gebrochen.
@OlafStorbeck@fpiatov@schaefer_j@OlafGersemann Lieber Herr Storbeck, ich kann nur für mich sprechen: Halte einige Maßnahmen der Pandemiebekämpfung schlicht für politischen Aktionismus und/oder sogar kontraproduktiv (z.B. Ausgangssperre, Verbot Außengastronomie). 1
@OlafStorbeck@fpiatov@schaefer_j@OlafGersemann Die durch die Beschlüsse und die Kommunikation ("jeden Tag ein Flugzeugabsturz") der Regierenden verursachten Kollateralschäden (mental, gesundheitlich, wirtschaftlich etc.) werden m.E. zu wenig ernst genommen. 2
@OlafStorbeck@fpiatov@schaefer_j@OlafGersemann Ich halte Covid für sehr gefährliche Krankheit, finde aber, dass wir das Maß ein stückweit verloren haben (Beispiel: die Veranschaulichung des Sterbens an Corona und der Fokus auf schwer belastete ITS, für deren prekäre Lage sich vor der Pandemie kaum jemand interessiert hat). 3
Positiven #PCR-Test als "Neuinfektion" zu bezeichnen ist irreführend. Positiv-Ergebnis sagt nichts über Zeitpunkt der Infektion, Viruslast/Infektiösität aus. Zumindest Ct-Wert müsste endlich in Beurteilung mit einbezogen werden - so wie es Harvard-Prof @michaelmina_lab fordert.
In Madrid etwa achtet die Regionalregierung bei Frage, ob Maßnahmen verschärft/gelockert, werden müssen, auch auf Ct-Wert. Hier eine Grafik, wie sich Zahlen über die Monate entwickelt haben. Infektiösität bei Ct über 30 so gut wie ausgeschlossen.