Die Hospitalisierungsinzidenz wird zu niedrig und gleichzeitig wohl auch zu hoch berechnet. Was meine ich damit?

Wie u.a. von @RBrinks und @HKuechenhoff ausgeführt, wird die Hospitalisierungsinzidenz durch Meldeverzug unterschätzt.

Gleichzeitig... (1/n)
werden vermutlich jedoch auch zu viele Fälle in die Berechnung mit aufgenommen. Leider wird nicht bundesweit erfasst, ob jemand mit mit oder auch wegen COVID-19 hospitalisiert wird.
Eine bessere Erfassung gibt es jedoch durch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz. (2/n)
In ihrem Bericht für die KW46 wurden 137 Hospitalisierungen erfasst, die einen positiven COVID-19-Test aufwiesen. Bei 67 von ihnen war sowohl der Hospitalisierungsgrund bekannt und gleichzeitig war dieser COVID-19. Der Bericht gibt jedoch nicht an, bei wievielen (3/n)
der positiv auf COVID-19 getesteten Hospitalisierten der Hospitalisierungsgrund bekannt ist. Freundlicherweise hat das LUA RLP auf meine Anfrage geantwortet und mir mitgeteilt, dass von den 137 positiv auf COVID-19 getesteten Hospitalisierten bei 106 der Hospitalisierungs- (4/n)
grund bekannt ist und davon 67 wegen COVID-19 hospitalisiert wurden. Dementsprechend wurden von den bekannten Hospitalisierungen 63,2% *wegen* COVID-19 in KW46 hospitalisiert.

Weiterhin gaben sie an, dass allerdings alle Hospitalisierungen mit positivem COVID-19- Test (5/n)
unabhängig vom Hospitalisierungsgrund in die Hospitalisierungsinzidenz einfließen. Das zeigt, dass eine bundesweite Erfassung des Hospitalisierungsgrundes wünschenswert wäre. (6/n)
URL zu den Wochenberichten des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz:

lua.rlp.de/de/unsere-them…

(7/7)

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25 Nov
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