Soll ich mit dem Booster warten, bis es Omikron-optimierte Version gibt? Nein! Gerade jetzt ist es wichtig, sich den Booster zu holen. Kurze Erklärung. #Omicron#OmikronVariante [1/7]
Im Spike Protein gibt es wirksame- und weniger wirksame Antikörper-Bindungsstellen. Viele der besonders wirksamen haben sich verändert und werden wohl nicht mehr erkannt werden. Aber: Auch weniger wirksame können viel bewirken, wenn Antikörper-Level ausreichend hoch sind! [2/7]
Nach dem Booster (RNA auf RNA) sind die Antikörper Level etwa 8-15x höher. Was auch immer an Neutralisationsfähigkeit gegenüber Omikron übrig bleibt – der Booster wird mehr daraus machen. Außerdem: Es gibt ja nicht nur Antikörper, sondern auch T-Zellen. [3/7]
T-Zellen können nicht vor Infektion schützen, beeinflussen aber die Schwere des Verlaufes. Und T-Zellen erkennen gänzlich andere Strukturen des Spike Proteins, als Antikörper. Bisher ist es keiner „besorgniserregenden Mutante“ gelungen, den T-Zellen nennenswert zu entkommen [4/7]
Ich gehe davon aus, dass auch bei Omikron einige T-Zell Erkennungsstellen erhalten geblieben sind. Nicht zuletzt, weil darauf ein viel schwächerer evolutionärer Druck lastet. (Falls jemand Daten zu Omikron T-Zell Epitopen hat, bitte her damit) [5/7]
Ich spekuliere wirklich ungern, solange man noch auf Daten wartet. Aber ich wäre extrem überrascht, wenn Geboosterte bezüglich schwerem Verlauf keinen Vorteil hätten. Auf die angepasste Version warten ist aber ohnehin eine Schnapsidee. [6/7]
Noch ist Delta dominant und wir kommen damit schon kaum klar. Diesen Winter wird niemand einen angepassten Booster bekommen. Jetzt erst mal schützen so gut es geht und sollte eine Anpassung nötig werden, können wir uns über den Sommer boostern um den Winter zu normalisieren [7/7]
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Neue Arbeit aus England: Schätzt, dass Genesene nach 1,5 - 2 Jahren noch etwa einen 50%igen Schutz vor Re-Infektion haben. Schutz vor schweren Verläufen wird auf mehrere Jahre geschätzt. („Schätzung“ bedeutet in der Forschung „Modellrechnung“) nature.com/articles/s4146… [1/5]
Problem: 11 – 24% der Genesenen bildeten keine Antikörper. Risikofaktoren hierfür: Hohes Alter, asymptomatischer/milder Verlauf. [2/5]
Das deckt sich mit älteren Arbeiten. Hier z.B. sieht man, dass Genesene im Mittel etwa gleich hohe Antikörper Level haben wie doppelt RNA-Geimpfte. ABER: Bei den Geimpften sind die Level zuverlässig hoch, während sie bei Genesenen viel breiter streuen. [3/5]
Booster - Noch einmal den gleichen Impfstoff gönnen, oder eher Abwechslung? Erste Daten – übersichtlich angeordnet. Gelb: Neutralisierende Antikörper VOR dem Booster / Blau: zwei Wochen nach dem Booster. (Violett: zusätzl. Zeitpunkt, hier unwichtig) medrxiv.org/content/10.110… [1/9]
BioNTech/Pfizer Erstgeimpfte: Sowohl Moderna als auch Pfizer Boost verbessern die Neutralisationsfähigkeit deutlich. Moderna eventuell sogar etwas besser. Auch J&J Booster verbessert die Neutralisation deutlich, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie die RNA Impfstoffe. [2/9]
Moderna Erstgeimpfte: Weitgehend gleiches Bild wie bei Pfizer Erstgeimpften. Beide RNA Impfstoffe boosten top. J&J als Booster auch hilfreich, aber weniger effektiv als Moderna und Pfizer. [3/9]
Was taugt die Booster Impfung? Daten aus Israel zeigen, dass die Antikörper Titer nach der zweiten BT Impfung im Laufe der Monate abfallen. Das ist nicht ungewöhnlich, die Frage ist wie gut der Immunschutz bei doppelt Geimpften dann noch ist. #Booster [1/9]
Auch hierzu Israel: Die Chance auf Infektion steigt mit zeitlichem Abstand zur zweiten Impfung an. Aber der Schutz vor schweren Verläufen bleibt weitgehend unverändert bei rund 90%. Die nachlassende Immunität betrifft vor allem leichte und mittelschwere Verläufe. [2/9]
Alte Menschen bauen jedoch einen schwächeren Immunschutz auf und dieser lässt auch schneller nach. Daten von BioNTech zeigen, dass bei 65-85 Jährigen eine dritte Dosis die Level an neutralisierenden Antikörpern gegen Delta >11x ansteigen lässt, verglichen mit 2 Dosen. [3/9]
Wie ansteckend sind Geimpfte? Neue Arbeit: Auch bei gleicher Viruslast sind Viren, die man Geimpften entnimmt, nicht so vermehrungsfähig wie Viren, die man Ungeimpften entnimmt. Das sind hervorragende Nachrichten, gönnt euch diese Einordnung! [1/10]
Im April zeigte eine Studie aus England mit Daten aus der realen Welt, dass bereits drei Wochen nach der ersten Impfdosis die Wahrscheinlichkeit, das Virus an jemanden weiterzugeben, um die Hälfte reduziert ist. Das war jedoch vor Delta. [2/10]
Dann kam die Delta Mutante. Und mit ihr Daten die zeigen, dass die Viruslast bei Geimpften innerhalb der ersten Tage so hoch ist wie bei Ungeimpften. Oft wurde das so interpretiert: „Geimpfte sind genauso ansteckend wie Ungeimpfte!“. Aber so einfach ist das aber nicht. [3/10]
Hypothetische Skandal-Schlagzeile: "Die Hälfte aller Infizierten ist geimpft!!" Bedeutet das, dass die Impfung wenig Nutzen hat? Nein, das wäre ein klassisches Beispiel für einen „Prävalenzfehler“. [1/5]
Rechenbeispiel: Bevölkerung mit 85% Durchimpfungsrate. Wir betrachten 100 Leute. 85 davon sind geimpft. Davon infizieren sich 2 mit dem Virus. Die anderen 15 sind ungeimpft. Auch von ihnen infizieren sich 2. Also: Die Hälfte aller Infizierten war geimpft! [2/5]
In Prozent ausgedrückt sieht das aber so aus:
Infektionsrate unter Geimpften: 2%.
Infektionsrate unter Ungeimpften: 13%.
„Die Hälfte aller Infizierten ist geimpft" stimmt also, ist aber stark irreführend, wenn man die Durchimpfungsrate nicht miteinrechnet. [3/5]
Fördert Impfen das Aufkommen neuer Mutanten? NEIN. Im Gegenteil. Diese Arbeit verglich neu entstandene Mutationen der Delta Variante mit dem Impffortschritt verschiedener Länder. Ergebnis: Je mehr Menschen geimpft waren, desto weniger neue Mutationen traten auf. [1/5]
Manche behaupten, Impfstoffe würden Mutationen fördern, weil sie das Virus unter evolutionären Druck setzen. Das ist nicht direkt falsch, jedoch nicht zu Ende gedacht. Erstens: Ohne Impfung würde der gleiche Druck entstehen - mittels Durchseuchung (gratis dazu: viele Tote) [2/5]
Zweitens: Infizieren sich Geimpfte, fällt bei ihnen die Viruslast viel schneller ab, als bei infizierten Ungeimpften. Das Virus hat in Geimpften viel weniger Zeit sich anzupassen. Ungeimpfte sind die Wellness-Inkubatoren für Mutanten. [3/5]