Zwei bemerkenswerte Dinge: Erstens: Der russische Botschafter hat diesen Zeitungsartikel geschrieben. Zweitens: Er ist mit seiner Meinung wahrscheinlich näher an der Meinung einer Mehrheit als die für den Vorgang Verantwortlichen. berliner-zeitung.de/politik-gesell…
So wichtig es sein mag, dass wir uns gruppenbezogenen Vorurteilen und Stereotypen bewusst werden und diese nicht fördern: Was hier passierte, halte ich für kontraproduktiv. Natürlich verhehlt der Botschafter mit der Wahl des Wortes „Sanktionen“ nicht, dass es sich um ein Stück…
…Propaganda handelt, mit dem er eine Parallele zu den Sanktionen gegen Russland ziehen möchte. Aber gute Propaganda basiert meist auch auf einem wahren Kern, in diesem Fall Kritik an Identitätspolitik und überzogener „politischer Korrektheit“.
Identitätspolitik ist für mich im wesentlichen moderner Tribalismus, der Menschen auseinander bringt und nicht zusammen, und eine Ausgeburt davon ist „Cancel Culture“, was für mich schlicht Mobbing von Andersdenkenden und Ausgrenzung von nicht voll Meinungskonformen ist.
Ja, es gibt Meinungen oder Haltungen, die man nicht tolerieren kann und über die man nicht diskutieren muss, aber es gibt auch überzogene Intoleranz, Schwarz-Weiss und Freund-Feind-Denken, Mimosität und Massenhysterie, die unser Zusammenleben stört und erschwert.
Das sind für mich nicht nur Merkmale der Rechtsextremen, ich finde ähnliche toxische Muster sowohl bei Linken wie auch in der Ökobewegung wieder, verbunden mit einem Mangel an Humor, Lebenskompetenz, Frohsinn und Selbstbewusstsein.
Ich meine, wenn die Zukunft solchen lebensfreudebefreiten, engstirnigen Kleingeistern gehören sollte, dann wäre es um die Menschheit und unsere Zivilisation auch nicht schade, nur wird die Menschheit so bald nicht untergehen, aber man darf ja heutzutage ja keinen Optimismus…
…verbreiten, wenn es etwa ums Klima geht, ohne „Cancelling“ ausgesetzt zu sein; ja nicht einmal überzogenem Alarmismus entgegentreten, ohne als „Verharmloser“ angefeindet zu werden.
Als jemand, der 1968 wegen des Einmarsches von Truppen des Warschauer Pakts in sein Heimatland zum Flüchtling wurde, hatte ich jetzt nie allzu viel Sympathie für Marxismus, und ich habe eine prinzipielle Abneigung gegen geschlossene Ideologien, die weite Teile der Realität…
…ausblenden und das Individuum degradieren. Identitätspolitik packt Leute in Schubladen, indem sie ungefragt *ein* Merkmal herausgreift, das angeblich in einer Situation die Identität als alle anderen dominiert. Ich finde das beleidigend und herabsetzend.
Noch abenteuerlicher finde ich, wie viele Linke gleichzeitig an Sozialkonstruktivismus glauben und die biologischen Grundlagen menschlichen Verhaltens verleugnen, während sie zugleich Identitäten aufgrund biologischer Merkmale wie Hautfarbe und Geschlecht konstruieren.
Das halte ich für mehr oder weniger schizophren und ähnlich wissenschaftsfeindlich wie Impfgegnerschaft oder Kreationismus, und die Idee, wir würden in einem weißen Patriarchiat leben, ist für mich rot lackierter Rassismus, aber weniger verführerisch ist als brauner Rassismus.
Wer ein bisschen in der Welt herumgekommen ist und die Augen aufgehalten hat, dem dürfte vielleicht aufgefallen sein, dass die Angehörigen des „weißen Patriarchats“ in den westlichen Demokratien deutlich weniger rassistisch und tribalistisch sind als die Leute aus aus anderen…
…Kulturen oder ethnischen Gruppen. Flüchtlinge oder Einwanderer sind meist rassistischer und ausländerfeindlicher als die einheimische Mehrheitsgesellschaft, und „Multikulturalismus“ ist keine Basis für eine funktionierende Gesellschaft.
Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn für alle die gleichen Regeln gelten, die dann auch dem Individuum und seiner besonderen Situation entsprechend angewandt und ausgelegt werden müssen, aber andere Regeln für Angehörige bestimmter Gruppen zu machen, halte…
…ich nur in Ausnahmefällen für gerechtfertigt. Als Grundlage von Politik oder als politische Doktrin kann das zu nichts Gutem führen.
Leider dringt Identitätspolitik und „Cancel Culture“ immer tiefer in den Wissenschaftsbetrieb ein fördert einerseits ideologisch getriebene Pseudowissenschaft, die weniger der Wahrheitsfindung als vielmehr der Ideologieunterfütterung dient, während auf der anderen Seite…
…Forschungsrichtungen, die etwa Sozialkonstruktivismus oder oder die darauf basierenden „Gender Studies“ und „Cultural Studies“ weitgehend in Frage stellen, aktiv bekämpt werden. Dazu gehört beispielsweise das Feld der evolutionären Psychologie und andere …
…Kognitionwissenschaften, die weite Teile linker Ideologie als als so wissenschaftlich fundiert wie Kreationismus erscheinen lassen. Linke erinnern mich oft an religiöse Fundamentalisten, die Evolutionstheorie ablehnen, nur, dass es Intellektuell komplexer verschwurbelt ist.
Mir sind Extremisten jeglicher coleur hoch suspekt, rechte, linke, grüne, liberale, in allen politischen Hauptströmungen sehe ich zunehmende Radikalisierung, die zu nichts gutem führen kann.
Wo immer ihr auch politisch stehen mögt: Wenn inr glaubt, ihr seid die Guten und habt die Wahrheit gepachtet, dann seid ihr Teil des Problems und gefährlicher als jedes dumme Arschloch, das weiß, dass es manchmal ein dummes Arschloch ist oder sein muss.
Leute, die ihren Egoismus und ihren Schatten verleugnen und glauben, für „das Gute“ zu kämpfen oder auf einer Mission zur Rettung der Menschheit zu sein, sind zu allen Grausamkeiten fähig.
Auch Hitler wollte nur die Welt bzw. Zivilisation retten, und er hat sich das nicht selbst einfallen lassen, sondern seine Überzeugungen waren mehr oder weniger „wissenschaftlich“ untermauert, und Rassismus und Judenfeindlichkeit waren akzeptiertes Mainstreamdenken.
Bei Stalin weiß ich nicht so genau, der war schon vorher ein sadistischer Krimineller, aber Lenin war derjenige, der das Gulagprogramm für Staatsfeinde initiiert hat, alles ohne schlechtes Gewissen, denn es war ja für das größere Gute.
Die großen politischen Strömungen entsprechen drei wichtigen Grundbedürfnissen: Das nach Selbstbestimmung findet sich im Liberalismus, das nach sozialer Eingebundenheit im Sozialismus, und das nach Kompetenz im Konservatismus. Gewinnt eine zu sehr die Oberhand, wird es grausam.
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Falls ihr es noch nicht mitbekommen haben: @NatalieGrams über eine gefährliche "Nebenwirkung" von Homöopathie-Toleranz oder -Förderung: Mehr Impfgegnerschaft. spektrum.de/kolumne/grams-…
Oder mit anderen Worten: Unsere Krankenkassen produzieren Impfgegner, indem sie diesem Voodoo nicht nur einen Anstrich von Seriösität verleihen, sondern mit Geldern von Zwangsversicherten eine Branche aufpumpen, die effektiv aus Neppern, Schleppern und Bauernfängern besteht.
Wenn sich also die Politik fragt, warum wir so viele Impfgegner oder -skeptiker haben: Der Staat hat sie mitgebacken. Das muss aufhören, und zwar sofort. Die Kassen sind wohl frei darin, ob sie homöopathische Therapien oder Medikamente bezahlen oder bezuschussen.
67,97% - 17,66% + 12,37% = 62,68% ist die tatsächliche Impfquote, zählt man nur als voll geimpft, wer in den letzten 6 Monaten eine Dosis erhalten hat; gestern hatte ich versehentlich mit 5 Monaten gerechnet.
Die Studien messen allerdings meist in 30-Tage oder 60-Tage "Eimern", und die blauen Balken hier zeigen die Impfdurchbrüche nach 5-6 Monaten in verschieden Altergruppen.
Auch nach dieser Studie ist ein starker Rückgang nach 4-6 Monaten zu verzeichnen. Insofern wären also eher nach 5 Monaten als nach 6 die Zeit zum Boostern. Spannend und etwas unheimlich finde ich, dass die Kombo AZ+BT nach 4-6 Monaten wohl mehr Schutz bietet als nach 2-4 Monaten.
Hier das neueste „Fuck You“ für alle in der Pflege Beschäftigten. Versicherte müssen jetzt eine „Corona-Zuschlag“ an die Pflegeversicherung zahlen. Hey, da kriegen die Pfleger endlich mehr Geld, oder? Pustekuchen. Finanziert werden damit leere Betten in Pflegeeinrichtungen,…
…neben „stark gestiegenen Kosten für Schutzausrüstung“ (Maskendeals?) und Kosten für Tests. Mit anderen Worten: Das Geld geht nicht an die In der Pflege Beschäftigten, sondern an Pflegeanbieter, um deren leere Betten zu finanzieren. Hier ist der kryptische Wortlaut des Gesetzes:
Das sind keine Menschen sein, die so etwas machen, sondern Bürokraten; kastrierte Roboter mit einem halb stillgelegten Gehirn, wie ich neulich schrieb. Funktionäre, die offenbar kein Gespür für die menschliche Dimension des Problems haben und Institutionen vor Menschen...
Cummings hat vermutlich die entscheidenen Prozentpunkte für den Brexit geholt hat, und im Blog lässt er sich darüber aus, wie er über Politik denkt und warum er von Trump enttäuscht ist und wie die Republikaner neu aufgestellt werden können.
Seine zentrale These ist, dass die Regierung heutzutage nicht mehr die Kontrolle hat, sondern die Verwaltung. Oder wie ich es ausdrücken würde: Wir werden nich regiert, sondern verwaltet. Da ist sicher einiges dran, aber ganz so ist es auch nicht.
Allerdings würde die Aussage „wir wurden verwaltet und nicht regiert“ in besonderem Maße für die Ära Merkel gelten, die ich gedanklich mit keinem einzigen nennenswerten politischen Projekt verbinde.
Das nervigste an der Situation ist, dass jeder Tag ohne Lockdown den kommenden Lockdown um 2 Tage verlängert. Warum geht es den Leuten nicht in den Kopf, dass man Full Lockdown macht, wenn die Zahlen *anfangen* zu steigen und nicht erst, wenn sie oben sind und es ewig dauert?
Vielleicht brauchen wir eine Religion dafür, wo die Leute nicht verstehen müssen, warum sie etwas machen, sondern es einfach tun, weil Gott es so will. Bleiben wir doch einfach mal im religiösen Duktus. Warum hat Gott uns Corona geschickt?
Nun, wir Menschen werden Gottes Willen und seinen Plan niemals voll verstehen können, aber alle fiesen Dinge, die Gott macht, tut er angeblich, um uns zu prüfen und gegebenfalls zu strafen, damit wir lernen und den rechten Weg einschlagen oder so.
7-Tage-Inzidenz (rot) bei 498/100.000, also aktuell mindestens 0,5% der Bevölkerung infiziert, mit Dunkelziffer bis zu 2%. R-Wert (grün) auf 1,11 und geht seit zwei Wochen langsam zurück, was aber auch an fehlender Testkapazität liegen könnte. 1821 Tote in 7 Tagen (blau), ...
...was hochgerechnet rund 100.000 Toten pro Jahr entspricht. Die Inzidenzen nach Altergruppen bei Alten und Kleinkindern über 250, bei mittleren Jahrgängen über 500, und bei 5-14 Jährigen über 1000.
Ob der kleine Inzidenz-Knick heute und der sinkende R-Wert jetzt schon Vorboten eines möglichen Gipfels sind oder Artefakte der Sättigung der Testkapazität, ist noch unklar.