Es ist schon wieder passiert:
Mirov und seine Kumpels sind wieder mal zu Besuch, haben sie aus ihrer Bude geworfen und sich bei ihnen daheim verbarrikadiert.
Genau für dieses Problem wurden in den letzten Jahrzehnten neue Sorten an Panzermunition entwickelt. Ein Thread! 1/x
Aufgrund der stetigen Urbanisierung wird die Stadt immer wahrscheinlicher als Austragungsort potentieller militärischer Konflikte. Bis 2050 werden 60% der Welt in urbanen Zentren leben, genauso werden diese "Megacities" zu groß und wichtig sein um sie zu umgehen. 2/x
Man hat aber jetzt schon Lehren aus der jüngeren Geschichte (von Stalingrad bis Marawi) gezogen und Entwicklungen in vielen militärischen Bereichen angestoßen. Ein Bereich ist die Munition von Kampfpanzern und Schützenpanzern. 3/x
Im Westen haben sich dafür zwei Arten von Munition herausgebildet. Einmal Munition aus inerten Materialien (also ohne Sprengstoff) und einmal Geschosse mit Explosivstoffen und Sub-Projektilen. 4/x
Diese neuen Munitionsarten sollen auch neue Anforderungen erfüllen. So muss man im Stadtkampf Gegner hinter starker Deckung bekämpfen, Öffnungen für die Infanterie schaffen aber auch Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung verhindern und "klassische" Ziele vernichten. 5/x
Die erste Munitionssorte ist PELE: Penetrator with Enhanced Lateral Effect. Aufgrund der großen Vorräte an veralteter KE-Munition aus dem kalten Krieg und das Aufkommen des IKMs nach 1990 wollte man eine neue Munitionsart für Panzerkannonen schaffen. 6/x
Das Prinzip ist einem Hohlspitzgeschoss sehr ähnlich.
Man bohrt alte KE Penetratoren auf und füllt diese mit einem komprimierbaren Stoff wie z.B Plastik auf. Beim Auftreffen wird diese Füllung nach hinten gedrückt was wieder zur Aufpilzung des restlichen Geschosses führt. 7/x
Dadurch verringert man zwar die Durchschlagsfähigkleit gegen moderne Kompositpanzerung aber man vergrößert das Austrittsloch und produziert mehr Splitter. Genauso ist die Flugbahn flacher im Gegensatz zu herkömmlicher HE Mun und man hat keinen Zünder der versagen kann. 8/x
Jedoch hat nach meinem Wissen noch keine Nation PELE Munition bestellt da man jetzt wieder Richtung LV/BV geht. Dort setzt man lieber auf eine Mischung zwischen klassischer KE-Mun und moderner programmierbarer HE-Mun setzt. 9/x
Diese Munition braucht aber zunächst eine Anpassung an der Waffenanlage um das Geschoss programmieren zu können. Dafür wird entweder im Patronenlager über das Bodenstück oder am Laufende der Modus des Geschoss eingestellt (Aufschlag, Luftsprengpunkt, Verzögert etc.) 10/x
Dadurch steigen zwar Kosten und Komplexität aber auch die Kampfkraft steigt massiv und man kann mehrere andere Munitionssorten ersetzen. 11/x
Auch kann man dadurch besser Durchbrüche in Wänden schaffen und auch gedeckte und ungedeckte Infanterie bekämpfen. Aber auch andere Ziele wie Bunker und Panzer können weiterhin effektiv bekämpft werden. 12/x
Somit bleiben Panzer immernoch ein wichtiges und gefährliches Mittel in der Zukunft egal ob auf dem klassischen Schlachtfeld oder im Stadtkampf. 13/13
Hab noch ein Bild vergessen was sehr gut die Wirkung von PELE zeigt 🤡14/13
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🙃 Schon nett wenn du extra nein zu einer Kooperation sagst weil die Firma Nazi Patches macht aber der Kerl es dann trotzdem macht.
🤡
Außerdem:
Sieht halt so aus wenn man nur eine komprimierte Datei hat die Dutzend mal rumgegeben wurde und sich dann noch keine Mühe gibt es für nen Patch zu adaptieren.
Sie kennen das Problem: Sie wollen ihren Kumpel Mirov überraschen aber es trennt sie mehrere Zentimeter Panzerstahl aber sie sind gerade alleine und brauchen schnell Hilfe. Kein Problem! Wir haben die Lösung für sie!
Der Munroe-Effekt! Ein Thread über die Funktion der PzFst. 1/x
Zunächst müsste es wohl eher von-Förster-,von-Baader, Bloem- oder auch Neumann-Effekt u.a heißen. Von 1792 bis ca. 1911 haben mehrere Personen Entdeckungen zu den Eigenschaften von Metall bei einer Explosion gemacht und teilweise patentiert. Aber Munroe setzte sich durch. 2/x
Dieser Effekt besteht aus der Wechselwirkung der Detonationswelle mit der Oberfläche der Aushöhlung.
Die Explosion sucht sich den kürzesten Weg und trifft dabei auf eine dünne Metallplatte welche aufgrund des Drucks, der Hitze und ihrer Form nach außen gestülpt wird. 3/x
Nach dem Thread zu Reaktivpanzerung, jetzt zur nächsten Zukunfstechnologie:
Abstandsaktive Schutzsysteme (APS).
Ich beschränke mich zunächst nur auf Hard-Kill Systeme, also solche welche mit Schrapnellen/projektilbildenden Ladungen/Flugplatten anfliegende Projektile vern. 1/x
Aufgrund der immer steigenden Durschlagsleistung von KE u. HEAT-Munition, Top-Attack Munitions und Gewichts-Obergrenzen wurde es nötig Konzepte neben purer Passivpanzerung zu entwickeln. Dies waren wie erwähnt einmal die Reaktivpanzerung und die Abstandsaktive Schutzsysteme.2/x
Anstatt wie in den Jahrzehnten zuvor ein Geschoss nur mit Passivpanzerung "in" der Panzerung zu stoppen versuchte man nun die Geschosse vor der eigentliche Panzerung soweit zu beschädigen damit weniger Passivpanzerung genügt um die Restwirkung aufzuhalten. 3/x
Weil @PaulStrobel es sich wünscht, ein Thread über den Spz Puma und seine Reaktivpanzerung:
Mit der Verbreitung von PzAbHaWa in den 40ern welche das Hohlladungsprinzip nutzen, gab es für 20 Jahre keine Möglichkeit mit purem Stahl Fahrzeuge gegen diese Bedrohung zu schützen. 1/x
Ein Gegenmittel war die Verbundpanzerung aus mehreren Schichten Stahl/Luft und vielen anderen Materialien. Welche mit T-64/Leopard 2/M1 eingeführt wurde und Schutz gegen HL in einem frontalen 40-60 Grad Winkel erreichte. Jedoch stieg das Gewicht der Fahrzeuge dramatisch an. 2/x
Eine andere Möglichkeit um nun weiteren Schutz zu erlangen und das Gewicht niedrig zu halten ist Reaktivpanzerung (ERA). Dabei wird ein Sandwich aus Sprengstoff und Metallplatten außen angebracht um den Hohlladungstachel beim Auftreffen zu deformieren. 3/x