Danke für die Unterstützung.
An alle, die mir persönlich oder hier auf Twitter oder auch nur in Gedanken Rückhalt geben, wie Armin Nassehi und viele andere (unten).
(1/N)
Mich selbst erschüttert das recht wenig. Es ist ja nichts anderes zu erwarten.
Sehr problematisch finde ich, dass damit das Vertrauen in die Wissenschaft untergraben wird. Wie sollen wir ohne wissenschaftliche Basis den Klimaveränderungen entgegentreten?
(i/N)
Oder andere Krisen und Probleme konstruktiv lösen?
(i/N)
Wir sollen wir ohne Vertrauen Wissenschaft machen, zum Arzt gehen oder ins Auto setzen?
Ich höre mir jedes Argument, jede Güterabwägung gerne an, solange sie nicht auf Mis- oder Fehlinformation beruhen. Denn ohne solide Basis sind die Schlussfolgerungen Wunschdenken.
(i/N)
Und klar: Wer macht bei einem solchen Klima Wissenschaftskommunikation oder Wissenschaftsberatung?
Ich bin in erster Linie Forscherin. Ich brauche die Öffentlichkeit nicht. In keiner Weise.
(i/N)
Ich verstehe meine Kolleg:innen, die sagen, dass sie gerne forschen, sich der Öffentlichkeit aber nicht aussetzen wollen. Das kann ich gut nachvollziehen. Trotzdem meine Bitte: Es hilft allen, diese Arbeit auf vielen Schultern zu verteilen.
(i/N)
Ich habe nicht vor, meine Strategie zu ändern.
Wie bisher werde ich einige Wochen Kommunikation machen, und dann wieder eine längere Pause. Ich brauche die Pause, um mich auf die Forschung konzentrieren zu können. Kommunikation ist viel zu zeitintensiv.
(i/N)
Wenn jemand Ideen hat, wie ich/man besser kommunizieren kann, ich schaue es mir gerne an.
Ein kleiner Schritt ist, manchen Zeitungen kein Interview zu geben. Es gibt ja hunderte anderer Kanäle. Das hochseriöse Twitter zum Beispiel :)
(i/N)
Wir können einen flächendeckenden Lockdown vermeiden, wenn wir schnell impfen und boostern, und wenn wir flächendeckend 2G++ bis 3G umsetzen.
Wir haben dazu eine neue Stellungnahme raus gebracht: zenodo.org/record/5733895…
Ich hatte sehr gehofft, dass dieser Winter einfacher wird als der letzte. Wir haben ja einen Impfstoff. Und er hilft uns aktuell auch mit der Delta-Variante.
Wenn aber die aktuellen Informationen zu B.1.1.529 stimmen (siehe unten), dann kündigt sich die nächste Welle an.
Vieles zu der neuen Variante ist noch unklar.
Trotzdem, aus gutem Grund haben anderen Länder wie UK und Israel entschieden, für diese Variante die Grenzen erstmal dicht zu machen. Das heisst: Quarantäne UND PCR Tests für einreisende aus einer Reihe Ländern.
Man wird die Variante nicht aufhalten können. Aber sie zu bremsen kauft einem wichtige Zeit.
FALLS es notwendig sein sollte, den Impfstoff anzupassen und Auffrischungen zu machen, dann bringen einige Wochen ausbremsen einen deutlichen Zeitgewinn.
Wenn man sich nach der Hospitalisierungsinzidenz richten will, dann ist es wichtig, den teilweise starken Meldeverzug mit zu beachten. Vielen ist das auch inzwischen bekannt. Hier eine Liste der aktuellen Hosp.-Inzidenzen, von Kai Nagel und seiner Gruppe. blogs.tu-berlin.de/vsp_verkehrssy…
Anhand dieser Liste und der alten MPK Beschlüsse hätten einige Bundesländer schon längst stärkere Maßnahmen ergreifen müssen.
Lohnt es sich jetzt noch, gegenzusteuern?
Das ist schwer abzuschätzen. In einigen Wochen wird die Inzidenz dank Boostern zurückgehen.
Auch die Hospitalisierung geht dann (in der Folge) zurück. Wenn (zum Beispiel) kommende Woche noch starke Maßnahmen ergriffen würden, würde das die Welle etwas früher zum Abklingen bringen. Aber es wird nicht die örtliche Krankenhausüberlastung vermeiden oder zurückdrehen.
Die Anzahl Impfungen pro Tag geht in D langsam hoch. - In Österreich hat sie die 1 % pro Tag schon wieder erreicht! - Bitte, an alle HausärztInnen, Impfteams, Apotheker, [...], stellen Sie ausreichend Termine zur Verfügung! Das hilft allen!
An alle BürgerInnen:
"Eine Impfung oder Auffrischung macht 20 Jahre jünger."
Warum? Sie reduziert die Wahrscheinlichkeit, an COVID zu versterben etwa zehnfach (gut 90 %)!
Damit hat z.B. eine geimpfte 60-jährige Person etwa das selbe Risiko, wie eine ungeimpfte 40-jährige Person.
Leider hält die Verjüngungskur nicht ewig. Also braucht es eine Auffrischung. Und die hat in Israel, nach aktuellem Stand des Wissens, nochmal zusätzlich eine deutliche Verjüngung bewirkt (92 % Schutz gegen Ansteckung, Krankenhaus & schweren Verlauf(!) in allen Altersgruppen).
Klarstellungen: (1) Die Aussage Geimpfte trügen nicht zur Übertragung bei ist und war nie korrekt. (2) Kontaktbeschränkungen haben natürlich eine Wirksamkeit gegen eine Übertragung. (3) Je nach Umsetzung haben auch Ausgangsbeschränkungen eine Wirksamkeit.
Kernproblem: Der Schutz gegen Übertragung lässt nach. Nach der zweiten Impfung ist der Schutzfaktor 10 (90%), nach und 5 Monaten nur noch Faktor 2 bis 3 (50-70%), laut Studie in Israel.
Also: auch geimpfte tragen nun leider also immer mehr zur Übertragung bei.
Ja, schnelles Boostern ist extrem wichtig.
Aber was macht man zur Überbrückung? Und wie beschleunigt man das Boostern auf min. 1 Mio pro Tag, wie im vergangenen Sommer, oder mehr?
Das ist Güterabwägung und Aufgabe der Politik.
Welche Strategie wählt Deutschland diesen Winter?
(A) Über viele Wochen am Limit der Intensivstationen bleiben, oder (B) die Belastung dort verringern und dafür entsprechend stärkere Maßnahmen umsetzen? (1/N)
Beides sind realistische Szenarien, denn das Impfen und Boostern wird einige Zeit dauern, bis es seine Wirkung entfaltet. Bis dahin bleibt nichts anderen übrig als sich der Herausforderung zu stellen, dass die Inzidenz hoch ist und weiter steigt. (2/N)
Die Situation zu ignorieren führt dazu, dass die Intensivstationen über Wochen wieder zu voll sind.
Und "ein wenig nachbessern" reicht nicht, um die Welle zumindest flach zu bekommen. (3/N)