Hab heute nen Patienten von meiner Intensivstation verlegen können, bei dem ich es fast ein bisschen schade finde.
Weil er einer der wenigen in meiner Intensivzeit ist, bei dem vom 1. Tag, an dem ich ihn betreut habe, ein klarer und eindeutiger Aufwärtstrend zu beobachten war.
Jeden Tag ein kleiner Schritt weiter.
Jeden Tag konnte er ein bisschen mehr.
Jeden Tag haben wir ihn gequält. Haben unsere Physiotherapeuten ihn getriezt.
Und er hat ALLES mitgemacht.
Weil er uns, sobald er genug Kraft dafür hatte, gezeigt hat "ICH WILL HIER RAUSKOMMEN!"
Viele Patienten machen während wochenlanger Intensivtherapie auch mal Rückschritte.
Nur wenige, die eine wirklich schwere Erkrankung durchgemacht hatten (und am Anfang stand es wirklich *schlecht* um ihn), schaffen es, sich so straight-forward zu entwickeln.
Jetzt muss ihm die Reha das Schlucken wieder beibringen, dann kann auch die blöde Trachealkanüle raus und der "Luftröhrenschnitt" kann zuheilen.
Und ich bin sicher, auch das wird er schaffen.
Atmen klappt schon wieder.
Vor 3 Wochen ging das noch lange nicht.
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1. Das Verhältnis von Herzdruckmassagen zu Beatmung. 2/3 hatten korrekt geantwortet.
Seit 2005 wird 30x gedrückt, 2x beatmet.
(Es gibt zwar prinzipiell eine Ausnahme für Kinder/Jugendliche, aber das lassen wir hier mal außen vor, Wiederbelebung bei Kindern ist ein Thema für sich.)
Gedanke dahinter ist, dass nur, während gedrückt wird, Blut dahin fließt, wo es gebraucht wird. Herz, Gehirn, Niere usw.
Also Pausen möglichst kurz halten und dann möglichst lange am Stück drücken.
2. Beatmung obligatorisch ja oder nein?
Übrigens völlig unabhängig von der Pandemie:
Nein. Nicht obligatorisch.
fun fact: DURCH EINE FFP2-Maske zu beatmen stelle ich mir extrem schwierig vor.
Und die Politik klammert sich ernsthaft immer noch an die erwiesenermaßen nutzlose, weil mit viel zu großer Verzögerung reagierende, Hospitalisierungsinzidenz?
Das ist doch alles ein Witz, oder?
Wo ist die versteckte Kamera?
Die Hospitalisierungsinzidenz von 9 erreicht Bayern erst demnächst, aber da war schon deutlich davor Land unter.
Dass die MPK nur unbrauchbaren Mist produzieren würde, war zwar klar, aber es schockiert mich leider trotzdem noch.
Und es bleibt halt weiterhin dabei, dass jede Inzidenz über 50 (Inzidenz, nicht Hospitalisierungsinzidenz!) eine Nachverfolgung prinzipiell unmöglich macht.
Also weiterhin zügellose Durchseuchung im Blindflug.
Michael Frass & Martin Bündner präsentieren: "Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin"
Bitter ist schon die Autorenliste.
23 Autor:innen. Davon 22 promoviert, 1 sogar Dr. med. Dr. iur. 6 habilitiert.
Aber ich möchte ja nicht über Personen reden, sondern über Inhalte.
Bonuspunkte für Ironie bekommt das Buch durch den (üblichen) Hinweis zu Beginn: "Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen."
Weidaentwiggln. Prost.
Das Buch beginnt mit einem Geleitwort von Peter Lechleitner. Der einen gewissen Hang zu "Immunsystem-stärken"-Schwurbel hat. osttirol-heute.at/gesundheit/uni…
Aber egal.
Sein Geleitwort beginnt mit dem üblichen Unfug.
Da attestiert er Intensiv- und Notfallmedizinern ein "mechanistisches"
Ja. Wir haben im Juli in der Tat den Beginn der 4. Welle erlebt.
Und - ganz wichtig - die Politik muss das gewusst haben.
Es ist komplett irrational, zu glauben, die Politik hätte die hunderten Expertenstatements, die vor genau dem gewarnt haben, schlicht *nicht mitbekommen*.
Man hat sich schlicht verzockt.
Man hat die vierte Welle in Kauf genommen. In einer Mischung aus "Sind ja so viele geimpft, wird schon klappen" und "Lieber die Pandemie verlieren als die Bundestagswahl".
Ich finde keine andere rationale Erklärung. Beim besten Willen nicht. Bin dankbar für Ideen.
Ich finde es sehr bemerkenswert (nicht in positiver Weise), dass der STIKO-Vorsitzende komplett ohne den Versuch, seine Position mit Daten zu untermauern, eine Infektionserkrankung entgegen aller internationaler Evidenz verharmlost und dubioses Geraune wider Impfstoffe verbreitet
Seine Position (Infektion relativ harmlos, Impfstoffe nicht hinreichend sicher) ist vollkommen unhaltbar. Es gab weder in den Zulassungsstudien noch in den real-world-Daten irgendwelche Sicherheitssignale, die seine Zweifel an der Impfung irgendwie substantiieren könnten.
Und das schließt halt die Myokarditis bereits mit ein.
Wir wissen, dass COVID-19 auch im Kindesalter absolut KEIN harmloser Schnupfen ist.
Sondern eine Infektion mit einem vaskulo- / neurotropen Virus, das auch nach relativ milder Initialsymptomatik dauerhafte Folgen haben kann.
Wissenschaftlich ist es übrigens NICHT so, dass die Langzeitfolgen der Impfung unklar wären.
Sondern vielmehr so, dass es aktuell nicht mal eine annähernd plausible Erklärung dafür gibt, wie es überhaupt Langzeitfolgen geben KÖNNEN sollte.
Relevanter Unterschied.
Es hat noch nie in der Geschichte der Medizin einen Impfstoff gegeben, bei dem eine einmalige Verabreichung Jahre (oder auch nur Monate) später zu neu auftretenden Gesundheitsschäden geführt hätte.
Und nein, Narkolepsie bei Pandemrix zählt nicht.
Beobachtet wurde die Narkolepsie
schon kurz nach Beginn der Impfungen. Es hat nur aufgrund der relativ niedrigen Impfzahlen und der Seltenheit sehr lange gedauert, bis diese Nebenwirkung klar mit der Impfung in Verbindung gebracht werden konnte.
Bei mRNA ist, Stand heute, die relevanteste Nebenwirkung wohl die>