@Martin46er1 Ich habe versucht Deine Annahmen in meinem Modell nachzustellen. So eine Kurve wie Du kann ich aber nur zeichnen, wenn ich (abweichend von Deinen Annahmen) Omikron einen 20% höherem R-Wert gebe als Delta. Du hast da also noch eine Bremse drin, die ich nicht habe. 1/x
Dabei habe ich sogar deutlich weniger Booster als Du (2-3 Mio Booster pro Woche) und Erst-Impfungen bis Januar eingerechnet (knapp die Hälfte).
Aber ich denke das Du insbesondere an zwei Punkten zu optimistisch bist mit Deinen Annahmen:
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1. Deine Annahme von 100 Fällen am 9.12. ist zu optimistisch. Wenn ich in Nachbarländer schaue dürfte das bereits eine einstellige Prozentzahl sein.
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2. Deine Annahme, dass der Vorteil der Omikrons "nur" ein Impfescape ist erzeugt "nur" einen Rt-Wert für Omikron von 1,6-1,7, das scheint mir zu wenig (UK, RSA, und andere haben Rt>>1,5, trotz oft mehr Immunität als DE).
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Ich wünsche uns, dass Deine Annahmen näher an der Wirklichkeit sind, denn wenn ich Rt für Omikron auf 2,0 drehe, dann sieht das so aus: 5/x
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Erst in 2-3 Wochen wissen wir, ob Omikron kränker/töter macht als Delta. Hoffen wir!
Aber: Das Problem bleibt die exponentielle Entwicklung!
Ein Mathe-Thread
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1. Wenn Omikron weniger krank/tot macht, dann ist das im besten Fall ein linearer Vorgang (z.B. sinkt Sterberate um 80% oder nur die Hälfte muss ins Krankenhaus im Vergleich zu Delta, usw.)
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2. Blöderweise multiplizieren wir diese Raten dann mit einer sich exponentiell entwickelnden Fallzahl. Wir sehen in UK, DK, RSA Verdopplungszeiten von 3-5 TAGEN!
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Modellrechnungen: Dez&Jan (mit/ohne Omikron):
Gute Nachricht: Delta-Welle im Seitwärtstrend, bald sinkender Trend?
Schlechte Nachricht: Spitze ITS-Betten-Welle trifft Kliniken über Feiertage.
Noch schlechtere Nachricht: Nahtloser Übergang in eine noch heftigere Omikron Welle? 1/x
Die gute Nachricht ist diese Woche, dass die Inzidenz-Entwicklung in einen Seitwärtstrend abgebogen ist. Eine große, vernünftige (und schweigende?) Mehrheit der Menschen muss seit 2-3 Wochen ihr Verhalten so geändert haben und so viele Kontakte vermieden haben, dass...
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Mein Eindruck (!), den ich bisher nur mit ersten Signalen unterstreichen aber nicht beweisen kann, ist, dass sich so viele Verhaltensänderungen ergeben haben quer durch die Republik („hmmm, also wenn die den Weihnachtsmarkt absagen, dann scheint da ja was dran zu sein“), ...
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... dass mit Hilfe der ersten Massnahmen in den eskalierenden Regionen (z. B. Bayern) ein Bremsen entsteht und sich ein R-Wert um R=1 ergibt. Deswegen habe ich am Sonntag in meine Modellrechnungen das Szenario „Bürger-Lockdownchen“ aufgenommen. 2/x
Die Bremswerte, die ich im Modell anwenden muss, um diese Woche bei 400.000 Fällen zu bleiben sind zumindest nicht völlig unplausibel. In diesem Fall würden lt. Modell die Boosterwirkungen den R-Wert im Dezember langsam unter 1 schieben.
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Wenn wir in nächsten Wochen die Berichte über Omikron hören.... Auf welche Erkenntnisse müssen wir besonders schauen, und ab welchen Grenzwerten wird es evtl. schwierig für uns?
Ich habe hier eine grobe (!) Modellrechnungs-Skizze gemacht, um mich dem Thema zu nähern.
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Zuallererst müssen wir feststellen, dass wir JETZT noch nicht wissen, wieviel Absenkung der Impfwirkung und wie viel mehr oder weniger Ansteckungsrate (R0) Omikron hat. Es gibt diverse Berichte, die nicht gut klingen, aber ob die fundiert sind, wissen wir noch nicht.
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Aber wir können ausgehend von unserer aktuellen Delta-Welle hypothetisch eine Virus-Variante für Deutschland durchrechnen, die mehr oder weniger Ansteckungsrate hat und/oder die Wirkung der Impfungen herabsetzen kann.
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Impfen wirkt! Wie viele Fälle hätten wir in dieser Woche, wenn plötzlich ab heute bei allen Geimpften die Impfwirkung komplett verschwinden würde?
Letzte Woche: ca. 400.000 Fälle
Nächste Woche ohne Impfung: über 1 Million? 😮
Ein Mathe-Thread zum Mitdenken 1/x
Wir nehmen folgende Ausgangsdaten:
Fälle in der KW 22.11.: 400.000 (Quelle @risklayer)
7-Tage-R-Wert: 1,1 (aus @risklayer Fallzahlen)
Impfrate 2. Impfung: 68% (Impfdashboard)
Schutzwirkung der Impfungen: 50% (mein Modell)
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Wir wissen, dass sich der aktuelle Gesamt R-Wert von 1,1 zu 68% aus den Geimpften speist, die aber zu 50% geschützt sind, und zu 32% aus Ungeimpften, die zu 100% ansteckbar sind. Mit der o.g. Herleitung können wir einen R-Wert berechnen, der ohne Impfungen stattfinden würde.
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