Wann merken wir, dass Omikron zum Problem wird?
Wenn Rt(Omikron) "nur" ~2,3 wäre und in KW 6.12. schon 2% der Fälle Omikron wären, dann würde Inzidenz in KW 13.12. nicht mehr sinken und in KW 20.12. einen Sprung machen. Danach geht's dann "ballistisch".
Vorwarnzeit: kurz. 😬 1/2
Annahmen: Keine Verhaltensänderungen zur KW 29.11., Impfungen helfen nur zu 10% gegen Omikron-Ansteckung., RO(Omikron) ist 30% höher als R0(Delta), Ferienwirkung ab KW 20.12. Omikron Anteil 2% in KW 6.12. => @OurWorldInData
In dem Augenblick, in dem wir Omikron in Inzidenzen als erste Stufe nach oben "sehen" können, werden wir Omikron noch nur ca. 6 bis 9 Tage zuschauen können beim Wachsen, dann verschwindet Omikron in den Wolken und wir haben keine Ahnung mehr was gerade los ist
(Mathe-Thread)
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Wir sind ja schon bei Inzidenz 450+, wenn Omikron 10% ausmacht, wäre Omikron Inzidenz 45, das wäre gerade mal sichtbar gegen 450 Delta. Wenn wir jetzt bei ca. 2% sind, wird der 10% Punkt in der nächsten Woche erreicht sein. 2/x
Dann, 2-3 Tage später hat Omikron Inzidenz 90, 2-3 Tage später 180, 2-3 Tage später 360, zusammen mit Delta=400 macht fast 800, spätestens dann kommen unsere Meldesysteme nicht mehr mit. Das ist also in 12-18 Tagen, =Weihnachten.
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Erst in 2-3 Wochen wissen wir, ob Omikron kränker/töter macht als Delta. Hoffen wir!
Aber: Das Problem bleibt die exponentielle Entwicklung!
Ein Mathe-Thread
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1. Wenn Omikron weniger krank/tot macht, dann ist das im besten Fall ein linearer Vorgang (z.B. sinkt Sterberate um 80% oder nur die Hälfte muss ins Krankenhaus im Vergleich zu Delta, usw.)
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2. Blöderweise multiplizieren wir diese Raten dann mit einer sich exponentiell entwickelnden Fallzahl. Wir sehen in UK, DK, RSA Verdopplungszeiten von 3-5 TAGEN!
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@Martin46er1 Ich habe versucht Deine Annahmen in meinem Modell nachzustellen. So eine Kurve wie Du kann ich aber nur zeichnen, wenn ich (abweichend von Deinen Annahmen) Omikron einen 20% höherem R-Wert gebe als Delta. Du hast da also noch eine Bremse drin, die ich nicht habe. 1/x
Dabei habe ich sogar deutlich weniger Booster als Du (2-3 Mio Booster pro Woche) und Erst-Impfungen bis Januar eingerechnet (knapp die Hälfte).
Aber ich denke das Du insbesondere an zwei Punkten zu optimistisch bist mit Deinen Annahmen:
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1. Deine Annahme von 100 Fällen am 9.12. ist zu optimistisch. Wenn ich in Nachbarländer schaue dürfte das bereits eine einstellige Prozentzahl sein.
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Modellrechnungen: Dez&Jan (mit/ohne Omikron):
Gute Nachricht: Delta-Welle im Seitwärtstrend, bald sinkender Trend?
Schlechte Nachricht: Spitze ITS-Betten-Welle trifft Kliniken über Feiertage.
Noch schlechtere Nachricht: Nahtloser Übergang in eine noch heftigere Omikron Welle? 1/x
Die gute Nachricht ist diese Woche, dass die Inzidenz-Entwicklung in einen Seitwärtstrend abgebogen ist. Eine große, vernünftige (und schweigende?) Mehrheit der Menschen muss seit 2-3 Wochen ihr Verhalten so geändert haben und so viele Kontakte vermieden haben, dass...
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Mein Eindruck (!), den ich bisher nur mit ersten Signalen unterstreichen aber nicht beweisen kann, ist, dass sich so viele Verhaltensänderungen ergeben haben quer durch die Republik („hmmm, also wenn die den Weihnachtsmarkt absagen, dann scheint da ja was dran zu sein“), ...
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... dass mit Hilfe der ersten Massnahmen in den eskalierenden Regionen (z. B. Bayern) ein Bremsen entsteht und sich ein R-Wert um R=1 ergibt. Deswegen habe ich am Sonntag in meine Modellrechnungen das Szenario „Bürger-Lockdownchen“ aufgenommen. 2/x
Die Bremswerte, die ich im Modell anwenden muss, um diese Woche bei 400.000 Fällen zu bleiben sind zumindest nicht völlig unplausibel. In diesem Fall würden lt. Modell die Boosterwirkungen den R-Wert im Dezember langsam unter 1 schieben.
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