Der von Frau @carla_reemtsma zitierte Artikel aus der ZEIT ist einseitig und kurzsichtig geschrieben. Darin findet sich in Sachen Versorgungssicherheit gar nichts.
Sarkastisch könnte man fragen: »Aber der Strom kam doch immer aus der Steckdose und die Wärme aus dem Heizkörper?«
Es kann rein technisch in den kommenden 15 Jahren bei weitem nicht genug Wärme aus Solar- oder Windenergie oder Geothermie geben.
Deshalb ist Kraft-Wärme-Koppelung in Gaskraftwerken mit 90 % Wirkungsgrad ein großer Fortschritt gegenüber dem Verbrennen von Braunkohle mit 45 %.
Erdgas ist aus technischer Sicht eine ideale Brückentechnologie, weil die heute gebauten modernen Kraftwerke später umgerüstet und in die Wasserstoffwirtschaft integriert werden können. Man baut also heute kein reines Gaskraftwerk mehr, sondern eine zukunftsfähige Anlage.
Für konstruktive Vorschläge braucht es Wissen auf den Gebieten Ökonomie, Ökologie und Energiesicherheit. Und über die sozialen Folgen.
Frau Reemtsma kann und muss – wie wir alle – täglich dazulernen. Wie oben gezeigt: pauschale Ablehnung bringt uns nicht weiter.
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Ich habe das Titelthema des aktuellen @cicero_online (01/2022) zum Thema Corona-Statistik gelesen und möchte einen kurzen Überblick und ein paar Kommentare dazu twittern.
Als Expertin zitiert »Cicero« Ulrike Haug, Professorin für Klinische Epidemiologie am Leibniz-Institut für Präventionsforschung BIPS in Bremen mit ihrer Expertise zu Bewertung der Sicherheit von neu zugelassenen Medikamenten.
Sie bemängelt, dass das Bundesgesundheitsministerium bei der Covid-Statistik nicht auf die bewährte Struktur gesetzt habe, mit der die Krankenkassen über ihre Abrechnungsdaten im Normalfall Informationen über die Wirksamkeit von Medikamenten gewinnen.
»Konflikte an Berliner Schulen in den hier skizzierten Themenfeldern reichen daher von religiös konnotiertem Alltagsverhalten über durchaus jugendtypische Problemlagen, die von den Jugendlichen religiös ausgedeutet werden, bis zu hoch problematischen Ideologisierungsprozessen.«
Sie fragen sich, wie diese Zahlen entstanden sind?
»Deshalb haben in einem Kooperationsprojekt Studierende der Berliner Best-Sabel-Hochschule im Herbst 2013 fast 200 Berliner Straßen mit Zollstock, Excel und GoogleMaps vermessen.«
Allein Berlin hat ca. 9.500 Straßen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass man aus »fast 200 Berliner Straßen« auf die Situation in den Städten in Deutschland schließen kann.
Die Aussage »So wenig Platz haben Radfahrende in der Stadt« ist daraus jedenfalls nicht herzuleiten.
Darf man in einem Amt mit politischer Verantwortung so kurzsichtig denken und twittern?
Es fehlen in der Pandemie an vielen Stellen statistisch belastbaren Daten (auch beim Impfen und Impfstatus) – weil es Defizite in der gesamten statistischen Verarbeitungskette gibt.
Das RKI musste zugeben, dass es die tatsächlichen Impfquoten nicht exakt kennt und dass sie wohl wenige Prozentpunkte besser sind als angegeben. Wie konnte es passieren, dass wir die Zahl und damit die Quote der Geimpften nicht kennen? Warum wurde das nicht besser organisiert?
Behörden geben trotz des Meldeverzugs in den besonders schlimm betroffenen Regionen die Inzidenz mit einer Nachkommastelle(!) an.
Eigentlich müsste man von einem BEREICH der Inzidenz reden, denn die Höhe des noch nicht offiziell ans RKI gemeldeten Stapels kennt man ja grob.
Zwischenstand: Die Deutsche Welle @dw_deutsch oder der Autor @joschaweber haben bisher nicht auf die Kritik an dem »Faktencheck« reagiert.
Vielleicht sollte man die @DeutscheWelle und @joschaweber zuerst fragen, was sie zu dieser nicht als solche kennzeichneten parteilichen Quelle sagen. Schauen wir in der Studie auf die völlig »neutralen« Sponsoren, wird die Stoßrichtung sofort klar: