Gesundheitswesen in der Krise
@Gesundheitswesen_in_der_Krise

Vielen Dank für die tolle Aufklärung durch diesen Kanal.
Ich bin Mitarbeiter im Gesundheitsamt in einer der größten Städte unseres Landes und seit einigen Monaten lese ich hier regelmäßig mit. Es ist hilfreich so eine Fülle an Informationen und Erfahrungsberichten aus dem ganzen Land aus erster Hand zu erhalten.
Viele dieser Berichte gleichen sich meinen eigen gemachten Erfahrungen bei der täglichen Betreuung der Bürger unserer Stadt. Da erlebe ich doch häufig starke Verunsicherung und Ängste vieler Menschen.
Erfahrungsbericht:
Ich werde hier keine Einzelfallberichte oder interne Dinge aus dem Gesundheitsamt preis geben...dazu gibt es Datenschutzbestimmungen über persönliche Informationen und eine vertragliche Bindung darüber,
keine sensiblen internen Informationen aus dem Gesundheitsamt zu veröffentlichen.
Beide Vorgaben halte ich für sehr wichtig und das nicht nur in Bezug auf meinen Schutz Dritten gegenüber!
So beschreibe ich nun hier meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke,
die ich durch die tausendfachen Ermittlungstelefonate mit PCR-Positiv- getesteten Bürgern unserer Stadt gemacht habe:
• Besonders vordergründig ist mir aufgefallen, dass es große Verunsicherung bei vielen Menschen darüber gibt, wie gefährlich solch eine Ansteckung mit diesem C-Virus denn ist,welche Maßnahmen welchen Sinn ergeben,
wie sich in der eigenen Familie oder in einer Quarantäne am besten zu verhalten sei und wie es nach einer durchlebten Infektion weiter gehen kann.
• Glücklicherweise zeigten sich mir bedrohliche Symptomatiken oder gar besonders schwierige Verläufe die vielleicht sogar das Leben in Gefahr bringen könnten ausgesprochen selten auf.
• Ausgesprochen selten schreibe ich deshalb, weil ich von Fällen die ich persönlich in ihrer Quarantäne zuhause betreut habe berichten kann, gestorben ist davon niemand und es konnte bei ihnen die Quarantäne nach 2 Wochen oder etwas später beendet werden,
da dann keine für sie oder andere gefährdeten Symptomatiken mehr angezeigt wurden.
• Long-Covid ist mir persönlich nicht begegnet, berichtet wurde mir davon selten schon und bei näherem hinschauen lagen dort Gesundheitsprobleme durch chronische Vorerkrankungen bereits vor dem PCR-Positiv-Befund vor.
• Aufgefallen ist mir zudem, das die Labore unterschiedliche Bewertungen darüber vornehmen, wie und wann eine untersuchte Probe mit einer Einstufung – Sars-Cov2- Positiv deklariert wird.
Dies ist einer Auswertung durch die einer Probe häufig mit aufgeführten Werte ( CT / später Angabe der Virenlast ) zu entnehmen.
Es zeigen sich mir zudem zahlreiche Probleme und gemachte Fehler im heutigem Umgang mit der Gruppe der Corona-Viren auf.
In welcher Weise sich hier auch die ein und anderen Interessengruppen und Protagonisten auch außerhalb fachlicher Kompetenz an der Umsetzung von Maßnahmen, Bewertungen der Situation und Meinungsbildung beteiligen, halte ich mittlerweile für gefährlich.
Ebenso meine ich, ist es elementar Wichtig, dass wir Menschen uns jeder selbst noch mehr um unsere Gesundheit und Heilung kümmern.
Die richtigen Maßnahmen für eine gesunde Lebensweise sind denke ich keine nur den Medizinern vorbehaltene Zauberei.
Nicht nur eine gute Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind da doch ausschlaggebend, sondern ebenso das was wir Denken und Fühlen. Dafür sind doch so einige Vorgaben und Mitteilungen, die wir seit nun über 2 Jahren vorgesetzt bekommen,keine guten Ratgeber oder?
Meine jedenfalls anfänglichen Befürchtungen zu dieser als Pandemie eingestuften Lage, insbesondere was schwere Verläufe, Todesfälle und die Ausbreitung dieser Viren angeht, sind zum Glück bis heute bei weitem untertroffen.
Das was tatsächlich an schweren Fällen in den Krankenhäusern, Seniorenresidenzen und co mit Ursache Coronavirus vorliegt und warum, -
dazu ist hier genug geschrieben worden und ich bestätige dies weitestgehend mit den selbst zahlreich gemachten Eindrücken durch den Austausch mit PDL, Stationsärzten und Leitungen von Einrichtungen.
Ja das Gesundheitssystem ist auch durch die Pandemie überlastet. Aus meiner Erfahrung viel weniger durch das Virus direkt, als eben durch den Mehraufwand durch verordneter Maßnahmen,- Angehörige die besänftigt werden müssen da sie ihre Lieben nicht besuchen dürfen,-
Vorgaben die zusätzlich zu erfüllen sind.
Ja auch grade durch die Gesundheitsämter, durch unsere Forderungen und Auflagen!
Wir brauchen in der Tat dringend Veränderung, sowie alternative Therapiemodelle auch für die angerichteten Schäden und zurückgestellten Behandlungen
der letzen knapp 2 Jahre.
Oft sind mir von Menschen große Angst begegnet, wenn da ein positiver C-Befund vorgelegen hat und Sie dadurch nun in Quarantäne gesprochen wurden.
Häufig angewendete Hinweise bei der Beratung zum Umgang mit Corona nach Positiv-Befund:

• „Schauen sie sich doch bitte die Zahlen und Fakten mal in Relation an“
• Todesfälle im durchschnitt Weltweit – ca. 55 Millionen Menschen (jetzt und vor der Pandemie).
• Ja wir verzeichnen hier ca. 115 -tausend Tote (Stand 31.12.21) die mit oder an Corona starben seit beginn der Pandemie.
Hinweis: Im Durchschnitt sterben jedes Jahr etwas mehr als 800-tausend Menschen in Deutschland mit oder an etwas.
• Die Welt geht nicht unter.
• Wir sterben nicht weg wie die Fliegen.
• Bewegen sie sich ausreichend und achten sie darauf bewusst frische Luft zu Atmen.
• Passen sie gut darauf auf, was sie essen und trinken und was sie insbesondere auch an Medien konsumieren.
Information einmal am Tag über das aktuelle geschehen von seriöser Stelle, soll genug sein. Dann lenken sie die Aufmerksamkeit für ihre Gesundheit lieber auf schöne Dinge die ihnen am Herzen liegen und Freude bereiten.
Hier möchte ich noch etwas anmerken:

Die Spaltung zwischen uns Menschen - die wir in dieser nun schon fast 2 Jahre andauernder Extremsituation besonders stark erzeugt haben.
Dazu: Was man auch von den Maßnahmen gegen die Pandemie hält, betrifft es uns doch alle, dass wir an unseren empfindlichsten Punkten da getroffen sind.
Es betrifft eben unseren Wunsch nach Freiheit und unsere Gesundheit.
Es alarmiert unsere 3 großen Urinstinkte:
• Selbsterhalt
• Soziales und Gesellschaft
• Fortpflanzung – besser ausgedrückt vielleicht als der Instinkt für Liebe die sich auch schöpferisch ausdrückt.
Die damit verbundenen Emotionen sind da der subjektive Aspekt dieser Instinkte,- das heißt, wenn ein Instinkt in Tätigkeit ist, spüren wir Emotion.
Wenn wir uns so empfindlich angegriffen fühlen, neigt der Mensch dazu einen Schuldigen zu finden.
Er sucht sich eine Reflektionsfläche um dieses Gefühl in sich selbst wieder los zu werden—-
----- und so entsteht Spaltung!
Ich kann versichern das nicht die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern die Feinde der Freiheit und Gesundheit sind.
Im Gegenteil habe ich, durch meine Arbeit dort ausgesprochen feinfühlige und gebildete Menschen kennen gelernt, die sich gewissenhaft und mit viel Herzlichkeit für die Verbesserung unserer Lage einsetzen.
Gleiches gilt für die Unterstützung durch Soldaten der Bundeswehr die sich als tolle Kollegen in Zeiten des Mehraufwandes in den Gesundheitsämtern mit einbringen.
Auch gilt dies für die Ärztinnen, die dort in großer Zahl vertreten sind.
So beobachte ich nicht nur auf sie bezogen vorschnelle Urteile über viele Berufsgruppen.
In meinem Berufsstand der Gesundheits- und Krankenpflege arbeiten so viele Kollegen die mit Herz und Leidenschaft ihren Beruf ausüben,
aber auch nicht jedem gerecht werden können und dies spitzt sich durch die aktuelle Entwicklung dramatisch zu.
Wir brauchen mehr Menschen die sich aktiv mit darum kümmern, dass wir diese Zeit gemeinsam gut überstehen!
Ja wir haben ein mächtiges Problem. Wir grenzen immer mehr Gruppen von Menschen aus und suchen bei Ihnen die Schuld für das was ist.
Um dem entgegen zu wirken, brauchen wir den Dialog miteinander und die Bereitschaft auch, wenn es sich mal ungemütlich anfühlt.
Das können wir zusammen leisten und verschiedene Blickwinkel sollte und muss eine Demokratie wie die unsere aushalten können!
Es ist jetzt die Zeit in der es für jeden gilt, sich mit einzubringen, so wie er eben kann, für das große gemeinsame Ziel.
Freiheit, Frieden, Gesundheit und Glück sind es wohl, die jeder von uns anstrebt.
"wisst ihr, es ist müßig, sich ein anderes Leben zu wünschen, uns bleibt ja nichts anderes übrig, als jetzt dieses zu leben.
Die Welt, wie wir sie kannten, die ist vorbei. Sie ist schon länger vorbei, aber wir haben´s vielleicht erst jetzt so richtig bemerkt"
Es liegt in unserer Verantwortung wie es weiter geht!
Mein großer Wunsch für das Jahr 2022 ist es, das wir uns gemeinsam an die Aufgaben machen die da sind, dass wir damit aufhören Schuldige zu suchen und es uns zusammen gelingt Spaltung aufzulösen,
das wir gemeinsam bessere Möglichkeiten der Gestalten und einen gesünderen Umgang mit den Umständen und unseren Ängsten beschreiten. Nicht gegeneinander sondern zusammen!!! Für unsere gemeinsame Zukunft und die unserer Kinder. Frohes neues Jahr!
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More from @Wir_klaeren_auf

4 Jan
@Gesundheitswesen_in_der_Krise

Hallo
Ich arbeite in der OP-Pflege im HNO-OP eines Krankenhauses.
Als die C-Krise im Frühjahr 2020 begann, habe ich die ersten 2-3 Wochen darauf vertraut, dass uns die Entscheider seitens der Politik und unserer Geschäftsführung auf ein schlimmes Virus vorbereiten, um uns davor zu schützen,
weil ich nie gedacht hätte, dass ein Krankenhaus OP-Kapazitäten abschafft, Stationen schließt und folglich auf Einnahmen vorsorglich bis zunächst 31. Oktober 2020 verzichtet.
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2 Jan
Die aktuelle Videoserie
Corona in Pflegeberufen: KLAGEN, RECHTSANWÄLTE UND URTEILE.

t.me/RA_Christ
In Ergänzung zu meinem neuen Podcast, in dem ich aktuelle Fragen rund um die angebliche "Impfpflicht" in medizinischen Berufen beantworte
(👉 Link zum Podcast!) anchor.fm/alexander-chri…,
habe ich kurz davor in Zusammenarbeit mit den Klagepaten und mit Steffi Bresnik eine Videoserie zu diesem Thema aufgenommen, die jetzt abgeschlossen ist. Alle Links auf einen Blick findet Ihr hier! 👇

👉 Die 10-teilige Videoserie, hier alle Links zu allen Folgen!
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30 Dec 21
@Gesundheitswesen_in_der_Krise

Hallo
Ich bin seit 40 Jahren Krankenschwester und übe meinen Beruf mit Stolz und Freude aus. Ich finde euren Kanal so toll, weil hier Berichte von vielen Kolleg☆innen zusammen kommen und bin erschüttert über die vielen traurigen Erfahrungen.
In meiner Klinik ist es nicht ganz so schlimm. Wir akzeptieren uns gegenseitig.
In meinem Fall war es so: ich wurde auf eine andere Station eingeteilt für 4 Wochen und in den ersten Tagen gab es von einigen Kolleginnen auch Reaktionen in Form von Nichtbeachtung oder abfällige Bemerkungen.
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27 Dec 21
@Gesundheitswesen_in_der_Krise

Hallo, melde mich zum 3. Mal, bin Pflegefachkraft und möchte euch von der Entwicklung auf unser geschlossenen Station in den letzten 2 Wochen berichten :
1 ungeimpfter Bewohner an Corona erkrankt und im KH verstorben.
1 Bewohner ebenfalls an Corona erkrankt, geboostert, noch im KH.
1 Kollegin, geboostert, im Krankenstand.
2 Bewohner, Corona, geboostert.
AZ sehr schlecht. Moment unsicher ob sie überleben.
1 Bewohner jetzt das 4. mal im KH wegen ständiger Stürze. Musste jedes Mal genäht werden. Ist geboostert.
Ansonsten Verschlechterung des AZ vieler Bewohner wie Gangunsicherheit, Somnolenz, Stürze, plötzliche Inkontinenz.
Die Entwicklung ist sehr besorgniserregend.
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25 Dec 21
"Ich arbeite im Rettungsdienst und hospitalisiere selber Patienten mittels 144 und stelle fest, dass übermässig viele Geimpfte in den Spitälern liegen auch mit positivem COVID-Nachweis!
Kürzlich hatten wir in unserem 12-Stunden-Tag-Dienst, von 10 Einsätzen keinen einzigen Ungeimpften transportiert.
Mir fällt unabhängig davon auf, dass wir in den Spitälern viele Geimpfte haben, welche auffällig viele andere Infektionen aufweisen, zum Beispiel auch nach Operationen häufig viele septische Fälle.
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25 Dec 21
"Ich arbeite in einer Altersresidenz mit 120 Wohnungen. Das Durchschnittsalter ist 89 Jahre. Fast alle wurden im Februar/März mit Pfizer geimpft und bekamen jetzt am Montag die Boosterimpfung. Was jetzt abgeht ist zum weinen.
Viele Stürze, viele Infekte und 5 Todesfälle in 1 Woche (bei bisher durchschnittlich 11 Todesfällen pro Jahr und sehr wenigen Infekten in den letzten Jahren). Dazu plötzliche Sehschwäche und neu 6 Pflegefälle mit akuter Verwirrtheit in den Wohnungen.
20 geimpfte Bewohner wurden positiv getestet. Mein halbes Team musste in die Quarantäne nach dem Spucktest. Ich als Ungeimpfte bin nur am Rennen und muss einspringen. Eine junge 17-jährige Kollegin war nach der Impfung zwei Monate krank, dies hat meiner Chefin zu denken gegeben.
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