In Stellungnahme 6.1. des Expertenrats finden sich wenig Hinweise auf die Notwendigkeit von stärkeren Kontakteinschränkungen. Dies könnte die logische Konsequenz aus den Modellierungen des Teams um @ViolaPriesemann sein.
Vergleich mit meinem Modell (mit ähnlichen Ergebnissen) 1/x
Ich erlaube mir im Folgenden meine Amateur-Modellrechnungen vom Montag
mit den viel aufwendiger berechneten Profi-Modelldaten zu vergleichen, die im Spiegel gezeigt wurden: spiegel.de/wissenschaft/c…
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Beide basieren auf den Daten bis kurz vor Weihnachten, weil die (RKI-)Daten danach bekanntlich unbrauchbar sind bis Mitte Januar.
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Die Studie des Teams um @ViolaPriesemann et al. modelliert ein hypothetisches Land, das zufällig sehr ähnliche Impf/Bevölkerungs/usw. Parameter hat wie Deutschland. 4/x arxiv.org/abs/2112.12062
Beim Betrachten der folgenden Zahlen muss man sich klar machen, dass der Vergleich von Modellrechnungen immer eine Krücke ist, weil niemals die Annahmen und Ausgangswerte gleich sind.
5/x
Wie immer bei Modellrechnungen geht es um den Vergleich verschiedener Szenarien, die verschiedene Annahmen in die Zukunft projizieren um zu lernen, wie und ob man die Zukunft zu seinem Vorteil beeinflussen kann. => keine Prognosen!
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Die Studie hat drei sehr ähnliche Basis-Szenarien wie meine Modellrechnungen vom Montag: 1: Weiterlaufen lassen der Beschränkungen von Anfang Dezember, 2: Verschärfungen (bei mir eher Selbst-Einschränkungen) und 3: Lockdown.
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Mein Modell rechnet mit einer Booster-Schutzwirkung gegen Ansteckung von 75%, die Studie mit 65% und 80%, wir müssen also zum Vergleich einen Wert dazwischen nehmen.
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Wobei bei mir der Lockdown im 3. Szenario ca. 14 Tage später modelliert ist, daher liegt mein drittes Szenario deutlich über den Werten der Studie.
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Vergleich der Modellergebnisse: Bei der Inzidenz liegt mein Modell bei den Spitzenwerte ca. 50% höher und erreicht diese Spitzen ca. 10 Tage früher. Im Rahmen von Modellrechnungen ein sehr ähnliches Ergebnis.
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Bei der ITS-Belegung liegen meine Berechnungen (bei opt. Annahme Omikron macht 50% weniger krank als Delta) ebenfalls um ca. 40-50% höher und wieder 10 Tage früher.
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Wobei mein Modell immer von "optimaler Versorgung" ausgeht, unabhängig von der ITS-Belastung, und damit in hohen Wellen ca. 50% höhere Belastungen anzeigt, als die DIVI dann tatsächlich meldet. Das erklärt einen Teil der Differenz.
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Die Priesemann Studie hat noch eine weitere ITS-Belegungs-Berechnung, die von 80% weniger ITS-Belegung ausgeht durch Omikron im Vergleich zu Delta, da liegen die ITS-Belegungen natürlich nochmals deutlich niedriger.
13/x
Am Ende liegen die ITS-Belastungen in der Studie und auch in meinem Modell für alle Modellläufe außer "weiter so wie Anfang Dezember" unter den Spitzenwerten der November/Delta-Welle.
14/x
Daraus könnte man also ableiten, dass - solange die Annahmen der Modellrechnungen sich als korrekt herausstellen - ohne erhebliche Beschränkungen durch Januar/Februar durchkommt.
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Die nächsten Wochen ist es nun wichtig zu beobachten, ob die Booster-Impfrate wie angenommen läuft und ob sich die Hospitalisierungs-/ITS-Quoten wie modelliert entwickeln.
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Es deutet sich an, dass sich mit Omikron bei sehr hohen Inzidenzen der Schwerpunkt der Klinik-Belastung auf die Normalstationen verlagern könnte. Das ist hier nicht betrachtet.
17/x
Hohe Fallzahlen erzeugen leider auch viele LongCovid-Fälle, was in sich selbst ein Grund sein könnte/sollte, die Fallzahlen zu senken.
Ob die Politik dies aber auch als machbar/durchsetzbar ansieht, bleibt die Frage. Der allg. Informationsstand zu Longcovid ist zu schlecht.
18/x
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Wenn wir bald nicht bremsen könnten sich nur im Q1/2022 über 21% der U20, >14% der 20-60-Jährigen und >9% der Ü60 infizieren.
1,5-mal so viel wie in der ganzen Pandemie zusammen.
Modellrechnung mit Spitzeninzidenz 2.000 ca. Mitte Februar und 11 Mio Fällen im Q1/2022
Thread 1/x
Keiner kann im Moment verlässlich abschätzen, wie hoch die Omikron-Inzidenz in Deutschland steigen wird in den nächsten Wochen. Einige Nachbarländer liegen jetzt schon über Inzidenz 1.500 pro 100k und zeigen kaum Bremsen. Also auch für uns nicht unmöglich. 2/x
Durch die Datenunsicherheiten über die Feiertage wird es erst noch 1-2 Woche brauchen, bis alle Modellparameter wieder korrekt kalibriert wären für Omikron, aber dann liegen die Fallzahlen wohl schon so hoch, dass wir sie schon nicht zuverlässig messen können.
3/x
Welche persönliche Risiken hat man in Schule/Arbeit bei Omikron-Inzidenz 1.000?
Welche Gedanken über Corona-Risiken muss man sich jetzt als Schüler und/oder Erwachsener machen, wenn man in so einem Szenario in Schule/Arbeit gehen soll?
Ein Thread/Blog-Artikel 1/x
Dieser Thread enthält nur die wichtigsten Punkte. Ich empfehle die Lektüre des Blog-Artikel mit ausführlicher Herleitung und mit Quellen-Links 2/x dirkpaessler.blog/2022/01/06/wel…
In ca. 10 Tagen werden wir in Deutschland die Inzidenz 500 erreichen, und 4-7 Tage später, so um den 20.-22.1. dann die Inzidenz 1.000. Die 2.000 kommen dann wieder 4-7 Tage später (wenn wir nicht bis dahin erheblich bremsen, siehe Modellrechnungen). 3/x
Frage: Könnte man aus den aktuellen Hospitalisierungszahlen schon absehen, ob Omikron intrinsisch (d.h. neben Berücksichtigung der Impfungen) weniger oder gleich viele Hospitalisierungen erzeugt?
Kurze Antwort: m.E. nein
Lange Antwort: Thread! 1/x
In meinem Modell berechne ich Omikron und Delta getrennt. Das Modell für Delta ist bewährt, d.h. die grüne Kurve können wir mal so als gegeben annehmen.
Der Verlauf der Omikron-Fallzahlen kommt aus Szenario 2 von meinen Modellrechnungen vom Sonntag:
In der Grafik kann man sehen, dass im Modell etwa an Sylvester die Anzahl der deutschlandweiten Omikron-Hospitalisierungen die durch Delta verursachten Patienten eingeholt/überholt hat.
3/x
Booster schützt Geimpfte zu 75% vor Ansteckung mit Omikron, verliert danach aber schnell an Wirkung - sagt @UKHSA im Briefing vom 23.12.2021
Welcher Impfschutz ergibt sich für die Altersgruppen in Deutschland im Zeitverlauf im Vergleich zu Delta?
Ein Pandemie-Mathe-Thread 1/x
Die aktuellen Impfungen schützen nach einem Booster viel schlechter gegen **Ansteckung** mit Omikron als mit Delta, wie die Grafiken zeigen, und Wirkung sinkt auch schnell wieder. Der Schutz vor **schwerer Erkrankung** bleibt aber wohl bestehen.
2/x
Warum unsere Booster-Strategie trotzdem richtig ist: Die knapp 30% "Schutzwelle" fällt im Jan/Feb genau mit der Omikron-Welle zusammen und hilft uns zumindest beim Bremsen der Ausbreitung. Ein erhöhter Schutz gegen schwere Verläufe darf man wohl auch erwarten, denke ich.
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