»VERÖFFENTLICHUNG EINES OFFENEN BRIEFES VOLLER HASS UND HETZE«
Ja, so hab ich auch geguckt, als mir die Betreiber von PublikumNet eine Mail weiterleiteten, die sie von der Polizeidirektion Hessen erreicht hatte.
Vor allem wegen des behämmerten Titels.
1/
Korrigieren Sie mich, aber »voller Hass und Hetze« erscheinen mir sehr unüberlegt gewählte Worte von jemandem, der zu einer der Gruppen gehört, die sich durch meinen Brief beleidigt gefühlt haben könnten.
Hass, Hetze und zudem Gewalt kennt man vor allem aus deren Kreisen.
2/
Um Ihre Erinnerung aufzufrischen, es geht hier um unten stehenden Artikel auf @Publikum_net.
Ich hätte Ihnen den Artikel gerne verlinkt, jedoch wurde Publikum seitens der Polizei aufgefordert, ihn offline zu nehmen.
Noch während des laufenden Ermittlungsverfahrens.
Guck an.
Das ist besonders interessant vor dem Hintergrund, dass trotz einer Reihe für mich gestellter Anzeigen gegen Dr Leonard Coldwell®, wegen der von ihm ausgelobten Prämie auf meine Vorderzähne, der Aufruf dazu auf seinem Telegram Kanal mit 14K Abonnenten nach wie vor online ist.
Damit Sie aber noch mal nachlesen können, habe ich mir erlaubt, den Brief neu zu veröffentlichen.
Natürlich wurden Worte wie »Vollidioten«, »Spinner«, »Penner« oder »Fickt Euch.« geschwärzt.
Was mir persönlich sehr gefällt, ist die Tatsache, dass durch die geschwärzten "kritischen" Stellen deutlich wird, wie verschwindend gering der Anteil der potentiellen Beleidigungen am Text ist.
Dazu kommt mir eine Zeile aus dem Urteil zum Faschisten Björn Höcke in den Sinn:
Nun bin ich grundsätzlich guter Dinge, aus der Sache straffrei rauszukommen.
Zum einen habe ich nach der Dr-Coldwell-Drohung über Twitter Rechtsbeistand durch einen sehr (begeisterungs)fähigen Anwalt gefunden, der mir in allen Fragen zur Seite steht und sich des Falles annimmt.
Zum anderen sind wir uns bereits einig, dass es zahlreiche, gut belegte Argumente dafür gibt, dass ich durch sowohl Kunst- als auch Meinungsfreiheit geschützt bin.
Zudem sind Teile der Urteilsbegründung zu Tucholskys »Soldaten sind Mörder« Zitat auch nicht ganz uninteressant.
Aber.
(Es gibt ja immer ein »Aber.«, oder?)
Da kommt einiges an Arbeit auf meinen Anwalt zu.
Erstens hat die ermittelnde Polizeidienststelle eigenmächtig entschieden, dass mein Artikel noch während laufender Ermittlungen offline genommen werden muss.
Damit habe ich ein Problem.
Ich sehe hier ohne rechtsgültiges Urteil sowohl meine Kunst- als auch meine Meinungsfreiheit zu Gunsten der Querdenker und ihres anhängigen Gesinnungsgesindels beschränkt.
Und ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich finde, man darf nicht bereit sein, das einfach hinzunehmen.
Zweitens wird das nur die erste, nicht jedoch die einzige Anzeige gegen mich deswegen sein, wenn man einer Vielzahl der über 70 Kommentare unter dem ursprünglichen Artikel Glauben schenken darf.
Und die würden alle einzeln behandelt.
Und drittens wird mein Anwalt für mich erwirken müssen, dass bei dieser wie auch weiteren Anzeige meine persönlichen Daten nicht an die ermittelnde Polizeidienststelle übermittelt werden müssen.
Warum?
Da sonst jeder Anzeigensteller meinen Namen und meine Adresse vorliegen hat.
Und weshalb ich das nach der Geschichte um Dr. Coldwell im Hinblick auf das sich durch meinen offenen Brief auf den Schwanz getreten fühlende Klientel nicht möchte, muss ich Ihnen wohl nicht extra erklären, oder?
Das muss auf jeden Fall verhindert werden.
Und auch wenn mein Anwalt mir mit den Kosten sehr entgegen kommt, unter anderem, weil er große Lust hat, sich dieser Sache anzunehmen, sehe ich hier Rechnungen auf mich zurollen, die ich selbst bei kürzestem Rechtsweg und damit im günstigsten Fall nicht werde bewältigen können.
Darum bitte ich Sie heute um Ihre Hilfe.
Wenn Sie diese Sache unterstützenswert finden, was ich bei vielen der über 22.000 Lesern des Artikels annehme, bitte ich Sie mir dabei zu helfen, mein Recht auf Meinungs- und Kunstfreiheit zu verteidigen und meine Daten zu schützen.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
Zum einen habe ich einen Moneypool bei Leetchi eröffnet.
Leetchi deshalb, weil die Unterstützer nicht öffentlich einsehbar sind und Sie so anonym bleiben.
Zudem hat Leetchie nur sehr geringe Transfergebühren bei Auszahlung. leetchi.com/c/unterstuetzu…
Alternativ können Sie mich auch direkt über Publikum unterstützen.
Auch hier hat nur Publikum Einblick darin, wer sich beteiligt. Zudem bieten sie Paypal-Zahlung an.
Es gibt zwar höhere Transfergebühren, doch Publikum unterstützt mich wo es geht.
Natürlich setze ich Ihre Unterstützung nicht voraus.
Schließlich sind diese Worte ja auf meinem Mist gewachsen.
Sollten weitläufige Passagen des Briefes jedoch Ihre Zustimmung finden, bin ich dankbar für jede Unterstützung, ganz gleich wie gering.
Auch moralische nehme ich gern.
Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass nach Beilegung aller Rechtsstreitigkeiten die Höhe der eingegangenen Unterstützungszahlungen die Kosten übersteigt, werde ich drei gemeinnützige Projekte auswählen und Sie hier abstimmen lassen, wie der Überschuss an diese verteilt wird.
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Unterstützung.
Ob nun moralisch oder finanziell.
Mindestens aber für Ihre anhaltende Aufmerksamkeit.
Ich werde Sie natürlich regelmäßig informieren, sobald sich etwas Neues ergibt.
Mit Dank,
Ihr
Herr Balsam
Post scriptum:
Sollte jemandem Zweifel an der Echtheit der Anzeige anmelden wollen, vermittle ich gern gegen Angabe persönlicher Daten Kontakt zu meinem Anwalt, der die Echtheit des Vorgangs bestätigen wird.
Irgendwie hat Twitter das Bild etwas radikal beschnitten.
Hier noch mal zum Nachlesen.
Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Faschist Björn Höcke bei jeder sich bietenden Gelegenheit als eben solcher benannt werden muss.
vorgestern hatte ich eine kurze und etwas verstörende Alltagsbegegnung, die ich spontan und sehr reduziert in einen Doppel-Tweet goß, um meiner Verwirrung Ausdruck zu verleihen.
Über 200K Impressionen und 250 RTs, fast 9K Favs, 300 Replies und ungezählte..
… Unter-Replies, die nicht selten in Diskussionen ausarteten, bin ich nicht wirklich glücklich darüber.
Weil dieser Tweet nur ein Schlaglicht ist. Weil er höchstens das zeigt, was PASSIERT ist, nicht jedoch, was es bedeutet.
Die Dinge wirklich zu beleuchten, sie fair, …
2/
… differenziert und ausgiebig zu betrachten, dafür ist Twitter auf Grund seiner Form einfach der falsche Ort.
Und nicht selten ist das gefährlich. Denn das schafft Raum für Bilder, Stimmungen und einer Art von Nicht-Diskussionskultur, die sich bestimmte Gruppierung sogar …
3/
EIN OFFENER BRIEF AN ALLE IMPFSKEPTIKER, IMPFGEGNER, QUERDENKER UND SONSTIGE VOLLIDIOTEN
All Ihr selbstbestimmt Ungeimpften,
ich kann Euch verstehen. Wirklich. Das kann ich.
Die Welt ist ein seltsamer Ort geworden. Schon lange vor Corona taten sich stetig neue Skandale auf,..
…neue Enthüllungen, die uns deutlich machen, wie wir alle hingehalten, hintergangen, und verarscht werden.
Nahezu jeden Tag dringen neue Vorgänge an die Öffentlichkeit, aktuelle, wie auch zum Teil Jahrzehnte zurückliegende, die uns zeigen, wie wir alle,…
…als breite Masse der Bevölkerung dieser Welt, von den Mächtigen und Reichen manipuliert, belogen und ausgebeutet werden, damit eben diese sich auf unsere Kosten noch mehr bereichern können. Seien es nun Konzerne, Multimilliardäre, die oft die Mehrheit..
Ich glaube, ich muss mir meinen Zorn heute mal wieder mit einem offenen Brief von der Seele schreiben, bevor der Dauerkloß im Magen so groß wird, dass er mir in die Kehle steigt und ich daran ersticke.
Es wird sicher nicht mein bester Text, dafür bin ich viel zu aufgewühlt.
Aber immerhin kommt er von Herzen.
Nein, Moment.
Wo im Körper wird noch mal die Galle produziert, die mir hier gerade schwallartig hochkommt?
Interessante Randnotiz:
Angetrunken schreibt es sich noch leichter. Die Frustration fließt leichter aus den Fingern in die Tastatur.
Hinsichtlich Inhalt, Ausdruck und der Form werde ich wahrscheinlich fluchen, sobald ich wieder nüchtern bin.
Aber wissen Sie was?
Drauf geschissen.
ich bin kein Freund offener Briefe.
Wenn ich jemandem die Meinung zu sagen habe, schreibe ich ihm persönlich.
Doch wenn ich Ihnen schriebe, käme der Brief überhaupt bei Ihnen an? Und wenn er ankäme, würden Sie ihn auch lesen?
Angenommen, Sie läsen ihn, würden Sie ihn verstehen? Ich bezweifle alles davon und Letzteres am meisten.
Also schreibe ich Ihnen stattdessen hier. Nicht, dass ich es wagen wollte, mich der Hoffnung hinzugeben, Sie würden diese an Sie gerichteten Worte je lesen. Oder verstehen.
Aber vielleicht lesen sie andere Menschen. Vielleicht sogar sehr viele. Vielleicht mehr, als Sie sich überhaupt vorstellen können.
Um sie an Ihrer statt zu verstehen. Und Ihnen im September gemeinsam die Meinung zu sagen.
Vielleicht verstehen Sie es ja dann.