Im Anschluss an den Mord an zwei Polizisten, schreibt CDU-Innenminister Herbert Reul einen Text über die Probleme im Polizei-Alltag.
Mal sehen, ob Ihr ein Muster erkennt.
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Reul hätte erklären können, was es mit der Gewalt gegen Polizeibeamte auf sich hat. Oder wer diese Menschen sind, die üblicherweise Polizisten angreifen. Auch ein Lösungsvorschlag wäre keine schlechte Idee gewesen.
Aber er entschied sich anders.
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Die beiden Polizisten, die in Kusel ermordet wurden, wurden weder von Clan-Kriminellen, noch von Migranten, noch von Flüchtlingen, oder von „radikalen Fridays for Future Gewalttätern“ umgebracht.
Es waren mutmaßlich polizeibekannte Deutsche, die Andreas und Florian heißen.
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Reul missbraucht diesen furchtbaren Mord für die eigene rassistische Agenda. Das ist pietätlos und eines Innenministers unwürdig.
Andererseits ist es halt Herbert Reul. Da hält sich die Überraschung in Grenzen.
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In dem gesamten Beitrag wird übrigens mit keinem einzigen Wort die aktuelle eskalierende Gewalt gegen Polizisten durch Querdenker erwähnt. Auch das mag nicht überraschen.
Der Text ist nämlich ein Gastbeitrag in der WELT.
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Der Text von @NancyFaeser im VVN-BdA. Ungekürzt & unverändert. Ohne ärgerliche Fehler bei der Digitalisierung:
„Seit dem Spätsommer 2018 sind in ganz Deutschland weit über 100 Briefe, Faxe und E-Mails aufgetaucht, in denen Menschen von einem angeblichen »NSU 2.0« bedroht werden.
In einigen dieser Schreiben finden sich persönliche Informationen über die Empfänger:innen, die öffentlich nicht zugänglich sind. Die meisten der NSU-2.0-Briefe sind voller ekelhafter rechtsradikaler Phantasien von der Vernichtung Andersdenkender.
Und alle diese Nachrichten haben ein Ziel: Diejenigen einzuschüchtern, die in der Öffentlichkeit für Toleranz, Freiheit, Weltoffenheit und den demokratischen Rechtsstaat einstehen. Seit einigen Wochen gehöre auch ich zu jenen, die eingeschüchtert werden sollen.
Vielleicht wissen BILD, Junge Freiheit, CDU und AfD auch einfach besser, was es mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes auf sich hat als der Zentralrat der Juden.
Dieselben, die der Meinung sind, dass die Nationalsozialisten Sozialisten waren, sind nun also der Meinung, dass eine Vereinigung der Überlebenden des Nationalsozialismus verfassungsfeindlich ist, weil sich Sozialisten unter ihnen befinden. Ein glasklarer Fall für @WitzigWeil.
Der deutsche Staat (!) muss sich von Google (!) eine E-Mailadresse (!) vermitteln lassen (!), um per Videokonferenz Kontakt zu Telegram aufnehmen zu können und wertet die Benennung eines Ansprechpartners (!) bereits als riesengroßen Erfolg.
Nur um das klarzustellen: Es ist gut, dass die Bundesregierung und besonders @NancyFaeser alle nur erdenklichen Wege beschreitet, um das Problem mit Telegram und ähnlicher digitaler Infrastruktur zu lösen. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“.
Das muss auch dann gelten, wenn es nicht um Urheberrecht, sondern um Verleumdung, Bedrohung und Mordaufrufe geht.
Die Bundesländer mit der höchsten Impfquote (Bremen, Hamburg, Schleswig-Hostein) haben die wenigsten Todesfälle je Einwohner. Die Länder mit der niedrigsten Impfquote (Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen) haben die meisten Todesfälle je Einwohner.
Ausreißer sind das Saarland (hohe Impfquote, mittlere Zahl an Todesfällen) und Mecklenburg-Vorpommern (niedrige Impfquote, niedrige Zahl an Todesfällen). In Sachen Impfquote und Todesfälle lassen sich aber, zurückhaltend formuliert, deutliche Zusammenhänge erkennen.
Der Norden kommt sehr gut weg, der Westen gut, der Süden schlecht und der Osten sehr schlecht. Ob es die Ablehnung staatlicher Institutionen, der Glaube an die Esoterik, beides oder etwas ganz anderes ist: Egal was es ist, ohne Impfung gibt es keinen Weg aus dieser Pandemie.
Der Blick reicht weit. Bis zum Horizont. Oben färbt die Nacht den Himmel schwarz. Unten leuchten die Lichter der Großstadt. Straßen ebnen den Weg, Menschen spazieren umher. Es ist kalt.
Ein Mensch. Mittleres Alter. Schaut aus der zwölften Etage auf die Straße hinab. Sieht das Leben, die Menschen. Die Spiegelung in der Fensterscheibe.
Die Antworten sind flüchtig.
Was bleibt? Was bleibt nach alledem? Was bleibt nach der Ernüchterung? Der Trauer? Der Kälte? Bleibt etwas? Irgendetwas? Was kommt nach der Einsamkeit?