DURCHSEUCHUNG!
Wir werden durchseucht!
Kreisch!
Ich kann es nicht mehr hören.
Daher jetzt ein Rant-Thread. Oder Threadrant.

Erstens: "Durchseuchung" ist ein vollkommen idiotischer Kampfbegriff für etwas, das seit Jahrmillionen stattfindet:
Ein Krankheitserreger geht herum.
Er erwischt aber nicht unfehlbar jeden einzelnen. Viele sind schon immun. Andere haben Glück oder Pech oder keine Ahnung. Diese Dinge sind erstaunlich schlecht erforscht (wie man auch an den Ausbrüchen auf isolierten Antarktisstationen oder Schiffen auf hoher See erkennen kann).
Zweitens kann man in immer mehr anderen Ländern erkennen, dass die schreckliche "Durchseuchung" nicht ganz so wild ist sein kann. Zumindet liegen da nicht alle tot in den Straßen und gehen auch nicht mit Long Covid auf dem Zahnfleisch.
England, Dänemark, Norwegen, Polen, Finnland, große Teile der USA, es werden immer mehr (und ich will gar nicht von Schweden anfangen, obwohl das allein schon völlig ausreichen würde).
Man kann sich natürlich auch zum Clown machen und behaupten, in allen Ländern, die die Maßnahmen beenden, seien VÖLLIG andere Bedingungen und NUR UNS würde alles um die Ohren fliegen. Ja, kann man machen, aber das ist mittlerweile nur noch eins:
Bekloppt.
Drittens: Glaubt irgendwer ernsthaft, "Durchseuchung" würde NICHT stattfinden, solange man im Schuhgeschäft seinen Impfausweis vorzeigen muß und im Theater eine Maske tragen? "Durchseuchung" passiert sowieso, da haben diese ganzen Turnübungen noch nicht mal besonderen Einfluß.
Sie kosten halt nur Milionen, bringen Menschen um die Existenz und um den Verstand, und zerstören große Teile unseres kulturelle Lebens, aber egal, ist ja Pandemie, meine Güte, ist alternativlos, da müssen halt ein paar Leute über die Klinge springen.
Und viertens steht die ganze Argumentation sowieso auf dem Kopf. Man braucht keine Gründe für "Lockerungen". Man braucht verdammt gute Gründe für grundrechtseinschränkende Maßnahmen. So etwas ist nämlich eigentlich tabu. Vielleicht höchstens als Notbremse im absoluten Panikfall.
Den hatten wir aber genau besehen schon im Frühjahr 2020 nicht. Und jetzt überhaupt gar kein bißchen mehr. Die Vorstellung, man könnte das irgendwie "steuern", indem man Leute bevormundet und gängelt, ist absurd, abseitig und grauenhaft.
Wir müssen jetzt alles öffnen und den Irrsinn beenden. Der Schaden ist ohnehin schon angerichtet, und kommende Generationen werden den Kopf schütteln über das, was in dieser Zeit passiert ist. Ich hoffe, dass dieses Kopfschütteln einen milden Verlauf nimmt, aber ich habe Zweifel.
Nichts davon ist neu. Alle, die hier mitlesen, wissen das garantiert sowieso. Man muss es trotzdem immer wieder hinausschreien und an alle Wände schreiben. Unter denen, die im "System" eine Rolle spielen oder in irgendwelchen Gremien sitzen, gibt es viele, die es insgeheim...
...ganz genauso sehen. Aber wenn sie das so sagen würden, wären sie schlagartig raus. Also machen sie Politik der kleinen Schritte. Das ist okay und wichtig. Genauso wichtig ist aber, dass einige andere aus ihrem Herzen keine Mördergrube machen, sondern sagen:
ES MUSS AUFHÖREN.

Übrigens ist mir piepegal, ob meine braven Film- und Medienkollegen mich für wahnsinnig oder bedauerlich falsch abgebogen halten. Die Zeit wird das richten, und dann werden einige Leute ziemlich alt aussehen, was mir aber übrigens genauso egal ist.
Die Hauptsache ist:
ES MUSS AUFHÖREN.
Und dann muss es aufgearbeitet werden.

So, jetzt durchseucht euch mal schön. Gute Nacht.

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Jan 25
,@Saschalobo haut drauf:
"Quergläubige", "schrill", "abstrus", "haben sich so tief in ihre verschwörungsraunende Scheinrealität zurückgezogen, dass man sich fragen muss, wie diese Leute jemals zurück in ein halbwegs normales Leben finden sollen."
Und dann wird's lustig:
1/
Am Ende des Textes phantasiert er sich eine Virusvariante herbei, die nur Ungeimpfte dahinrafft, aber "selbst Zehntausende Tote in den eigenen, ungeimpften Reihen werden die Querdenker und Impfgegner nicht davon überzeugen, dass ihr Weg falsch war. Und ist. Und bleibt."
2/
Von dieser Wünsch-Dir-Was-Variante scheint er so überzeugt zu sein, daß er sie bereits im Vorspann des Textes als Fakt präsentiert: "Es wird die Neudefinition des Pyrrhussieges. Viele werden ihn nicht erleben."
3/
Read 10 tweets
Jan 23
Oh, jetzt ist @narkosedoc richtig unter Beschuß.
Ich hatte mir sein ambivalentes Verhältnis zur Hass und Hetze vorige Woche mal angeschaut.
Darauf meldete er sich, wir schrieben ein bißchen hin und her, und ich dachte mir: Okay, vielleicht lerne ich mal den Menschen kennen.
1/
Aber nee. Im persönlichen Schriftverkehr ging es so ähnlich weiter.
Erstens: Ja, sorry, Gaul durchgegangen.
Zweitens: Aber hey, deine Follower – "da bekommen sie Zukauf und Applaus aus einer ganz finsteren Ecke des Internets. Wollen Sie das?"
Er schrieb mir an diesem Tag...
2/
...fünfmal: morgens um 9h, um 13h, um 16h, gegen 19h und nochmal um 21h15.
Inhalt:

–Impfen ist gut.
–Impfen ist Fremdschutz.
–Grafiken von @quarkswdr.
–Schnupfen oder "Bauchlage/ECMO" ist russisches Roulette. Ich sehe halt die Leute.

Alles noch ganz zivil.
Und dann...
3/
Read 19 tweets
Jan 13
🧵Ein anonymer Twitter-Arzt namens @narkosedoc macht seinem Herzen Luft.
"Ich habe diesen Beruf gewählt weil ich gerne Menschen in Not helfe. Ein pazifistischer Beruf, geprägt von Nächstenliebe."
Und dann geht's los mit der Nächstenliebe:
"Nach Spenden bettelnden Priester."
1/
"Quarkdenker. Potpourri wirrer Gedanken. Denkpest. Die vor (Selbst)hass nach kaltem Schweiß stinken, es aber selbst nicht riechen. Durch Jauche ziehen. Beschmutzen. Demagogen."
Zwischendurch ein wenig Selbsterkenntnis:
"Im Internet fließt der Hass so leicht in die Tastatur."
2/
Ja, lieber @narkosedoc, das merkt man, wie leicht der Hass fließt. Zum Beispiel auch bei deinen Vorstellungen über adäquaten Umgang mit Demonstranten:
"Einkesseln, stundenlang im Regen stehen lassen, in Ruhe Personalien feststellen, saftige Geldstrafen."
3/
Read 21 tweets
Dec 26, 2021
Vor zwei Jahren hatte ich ein paar hundert Follower und war nie auf Twitter. Jetzt sind es über 10.000.

Das ist durchaus erfreulich, aber ich würde es sofort wieder eintauschen gegen den vorherigen Zustand.

Trotzdem war Twitter war für mich in dieser Zeit sehr wichtig.

1/
Von Anfang an dachte ich mir bei den "Maßnahmen":

Wirklich?
Führt da kein Weg dran vorbei?
Ist nicht der Schaden, den wir hier an einem komplexen System anrichten, zwangsläufig größer als der Nutzen?

2/
Kann die Unterwerfung der gesamten Weltgesellschaft unter den Kampf gegen einen einzigen Erreger nicht schon systemtheoretisch nur in die Hose gehen?

Diese Zweifel fand ich in den Medien nicht wieder.
Und genau das bestärkte die Zweifel.

3/
Read 19 tweets
Dec 22, 2021
Omicron wäre doch eigentlich die ideale Exit-Strategie. Man könnte den gesichtswahrenden Rückzug antreten und sagen: Es ist nur noch ein Schnupfen, unsere Maßnahmen haben uns toll über diese schwere Zeit gebracht, jetzt können wir sie langsam (und vorsichtig!) zurückfahren. 1/
Die große Erzählung bliebe intakt, man könnte Kritiker weiterhin als Terroristen verunglimpfen, aber die Mehrheit hätte solidarisch die Pandemie besiegt. Die ganzen Überwachungs- und Zensurmaßnahmen könnte man beibehalten (denn das sind ja wirklich alarmierende Entwicklungen!) 2/
...nur Impfpflicht und -Abo müßten unauffällig unter den Tisch fallen. Das wäre aber wohlgemerkt kein Sieg der Querdenker, denn Omicron schaffte eben neue Verhältnisse, auf die die Politik wie immer total angemessen reagiert. 3/
Read 7 tweets
Oct 15, 2021
Eins war uns doch eigentlich immer klar: Bei Medienhysterie, egal worüber, ist erstmal Skepsis angebracht. Dass bei Corona viele um mich herum die Skepsis zum Fenster herausgeworfen haben und voll auf den Panik-Zug aufgesprungen sind, bleibt für mich das erstaunlichste Phänomen.
Man kann das ja verstehen. Man kann sowieso alles verstehen – Bilder aus Bergamo und NYC und sonstwo (auch wenn diese Bilder wiederum Teil der Medienhysterie waren, die es nüchtern zu hinterfragen gilt). Trotzdem gibt es Zahlen und Fakten, die man sich einfach anschauen kann...
...und die nicht zum Ausmaß der "Maßnahmen" passen. Man kann die Krankheit noch so bedrohlich finden und trotzdem fragen: Na gut, aber bringt ein Lockdown denn überhaupt irgendwas? Man kann die Impfung sehr begrüßen und trotzdem fragen: Wie ist denn das Nebenwirkungsprofil?
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